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Unterschiede gibertini 100

lollo987

Newbie
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30. April 2011
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Wo ist der unterschied zwischen Gibertini OP 100 SE 100 € und Gibertini 100 für 70 € .?
Möchte Astra und Hotbird empfangen.

LG
 
Gibertini liefert die Antennen in 4 Qualitätsstufen:
E: Steht wohl für Economy, vielleicht auch für Ebay. Qualität - na ja. Im seriösen SAT-Handel nur selten zu finden.
L: Ordentliche Standardqualität. Kann man kaufen, wenn man sparen will oder muss.
Besonderheit: Es ist nichts vorgefertigt, man bekommt einen Metallbaukasten, bestehend aus mehreren Einzelteilen und einer Tüte Schrauben. Der Zusammenbau ist aber nicht schwer.
XP: Vom Aufbau her ähnlich der L, jedoch Qualität insgesamt noch besser. LNB-Halter aus Leichtmetall anstatt Kunststoff.
Die Antenne könnte man durchaus kaufen, gäbe es nicht die
SE: Dies ist die beste Gibertini, durchaus vergleichbar mit dem doppelt so teuren Platzhirsch, der Kathrein CAS 90. Der Feedarm ist zweiteilig ausgeführt, innen kann man gut die Kabel verstecken. Was nicht aus Leichtmetall besteht ist entweder verzinkt und pulverbeschichtet oder aus Edelstahl. Die ganze Antenne ist auf Langlebigkeit ausgelegt.

Da der Preisunterschied zur XP nicht allzu groß ist, wäre hier die SE die bessere Wahl.

Im unteren Preissegment gilt das Gleiche für die E und die L. Auch hier bekommt man mit der L die deutlich bessere Qualität, für einen vergleichsweise kleinen Aufpreis.

Die Empfangsleistung hängt übrigens nur von der Spiegelgröße ab, nicht von der allgemeinen Qualität. Wenn man für die Antenne etwas mehr investiert, so bekommt man dafür eine bessere Langlebigkeit und deutlich höhere Stabilität.
 
Gerne.

Gute Entscheidung. Aber was willst du denn empfangen?
Allein für Astra und/oder Hotbird reicht die OP 85 SE vollkommen aus. Wenn die bei einem Unwetter mal in die Knie geht, ist der Blick durch das Fenster ohnehin interessanter als jedes Fernsehprogramm. Die 100er hält dann vielleicht 2 Minuten länger durch. Lohnt eigentlich nicht.
Für schwächere Satelliten oder Satelliten außerhalb der Kernausleuchtzone ist eine grosse Antenne natürlich das Gegebene.

Zu berücksichtigen ist auch die Windlast. Gibertini gibt für die OP 100 SE "98 kg" an. Die Angabe ist blödsinnig, weil kg die Einheit für die Masse ist, während Kräfte in N gemessen werden. Gemeint ist offensichtlich die Kraft, mit der eine Masse von 98 kg von der Erde angezogen wird. Ungefähr entsprechen 98 kg Masse 980 N Kraft.
Wenn man noch annimmt, dass die Antenne am Mast 1m oberhalb des oberen Einspannpunktes angebracht wird, so ist mit einem Drehmoment von 980 Nm zu rechnen. Die Befestigung sollte diesem Drehmoment standhalten. Gemessen wird übrigens bei Windstärke 12 (Orkan).
Die 85er Antenne bringt es unter gleichen Bedingungen auf 750 Nm.

Noch ein Punkt: das (die) LNB (s). Bei Verwendung großer und entsprechend hoch verstärkender Antennen sollten keine High Gain LNBs verwendet werden, weil sonst die Gefahr besteht, die nachfolgenden Bauteile zu übersteuern.
 
Dazu siehe auch hier
 
Zu berücksichtigen ist auch die Windlast. Gibertini gibt für die OP 100 SE "98 kg" an. Die Angabe ist blödsinnig, weil kg die Einheit für die Masse ist, während Kräfte in N gemessen werden. Gemeint ist offensichtlich die Kraft, mit der eine Masse von 98 kg von der Erde angezogen wird. Ungefähr entsprechen 98 kg Masse 980 N Kraft.
Vor Einführung der SI-Normen tobten die Debatten noch um den Unterschied von Kilogramm und Kilopond.

Italienische Hersteller von Antennen für Sat.-Empfang, Terrestrik oder CB-Funk/Afu beziehen Windlastangaben auf eine Windgeschwindigkeit von 120 km/h, obwohl die IEC 60728-11 von Italien als EU-Mitglied als CEI-Norm harmonisiert sein muss. Danach sind Herstellerdaten für Antennen < 20 m Montagehöhe bei 800 N/m² und > 20 m von 1.100 N/m² anzugeben.

Dies entspricht Windgeschwindigkeiten von 130 und 150 km/h, womit die Windlastangaben des auch von mir sehr geschätzten Herstellers GIBERTINI zu niedrig spezifiziert sind.
 
Mal etwas OT, weil hier gelegentlich Unklarheiten und Missverständnisse aufkommen.

Früher hatte jedes Teilgebiet der Physik seine eigenen Maßeinheiten, die oft völlig willkürlich gewählt wurden.
Beispielsweise gab es in der Wärmelehre die Kalorie. Das war die Wärmemenge die erforderlich ist um ein Kubikzentimeter Wasser um 1° C zu erwärmen.
In der Mechanik war das schon erwähnte Kilopond die Maßeinheit für die Kraft. Definiert war das Kilopond als die Kraft, mit welcher eine Masse von 1 kg von der Erde angezogen wird.
Dummerweise ist die Anziehungskraft nicht überall auf der Erde gleich. Am Äquator spielt die Erdrotation mit, die dadurch entstehende Fliehkraft wirkt der Schwerkraft entgegen. Und, als ob das noch nicht genug wäre, ist das Ganze auch noch abhängig von der Höhe. Aber unsere Vorfahren waren ja erfinderisch und so wurde einfach das Messverfahren definiert. Ein Kilopond sollte die Kraft sein, mit der ein Kubikdezimeter Wasser (ja, schon wieder Wasser) von 4° C auf Meereshöhe auf dem 45. Breitengrad angezogen wird.

Von den willkürlichen und Generationen von Schülern verwirrenden Maßeinheiten haben sich einige bis heute gehalten, z.B. PS, was die Leistung eines (sehr starken) Pferdes sein sollte, oder mmHg, was Ärzte bis heute als Maßeinheit für den Blutdruck verwenden.

Mittlerweile hat sich - endlich- das CGS (engl. centimetre gram second) bzw. MKS (Meter Kilogramm Sekunde) System allgemein durchgesetzt, welches in sich kohärent ist, so dass alle Einheiten der Mechanik aus diesen Grundeinheiten abgeleitet werden können.

Mittlerweile ist auch die Politik tätig geworden, zwar halbherzig wie meistens, aber immerhin ist das Kilopond schon eine ganze Weile (ich glaub seit 1978) als Angabe für die Kraft nicht mehr zulässig.

Nochmal kurz zusammengefasst:
1 kg ist die Einheit für die Masse, d.h. die Substanz an sich. 1 kg auf der Erde wäre auch 1 kg auf dem Mond oder von mir aus auch im Weltraum. Mit dem "Gewicht" hat das kg nur bedingt was zu tun.
1 cm (bei CGS) bzw. 1 m (bei MKS) ist die Einheit für die Länge. Sie ist definiert als die Strecke, die das Licht in einem bestimmten Zeitraum zurücklegt. Da die Lichtgeschwindigkeit absolut konstant ist, hängt die Genauigkeit der Definition ausschließlich davon ab, wie genau man den Zeitraum bestimmen kann. Soweit ich weiß sind es zur Zeit 9 Stellen.
1 s ist die Einheit für die Zeit. Sie ist definiert als Vielfaches der Periodendauer einer bestimmten Mikrowelle. Die Sekunde ist mittlerweile auf 15 Stellen genau bestimmt.

Alle anderen (mechanischen) Einheiten sind aus diesen drei Basiseinheiten zusammengesetzt.
Beispiel: 1 N. Das ist die Kraft, die erforderlich ist, um eine Masse von 1 kg pro Sekunde um 1 m pro Sekunde zu beschleunigen. Aus den Basisgrößen abgeleitet gilt also:
1 N = 1 kg * m / (s * s)

Die zusammengesetzten Einheiten können wiederum abgeleitet werden
Beispiel: Drehmoment. Das ist die Kraft, die an einem bestimmten Hebelarm wirkt. Die Einheit ist also Nm. In Basiseinheiten also
1 Nm = 1 kg * m * m / (s * s).

Das soll an dieser Stelle mal genügen.

Die veralteten Einheiten sollten wir nicht mehr verwenden.

@ Dipol: Die Abhängigkeit 800 N bzw. 1100 N pro Quadratmeter von der Windgeschwindigkeit gilt nur näherungsweise und ist von der Form der Antenne abhängig und auch von der Windrichtung. Trifft der Wind von hinten auf die Antenne, ist der Druck erheblich geringer als von vorn.
Die IEC 60728 - 11 macht natürlich trotzdem Sinn, da man ja nicht jeden Einzelfall besonders betrachten kann und deshalb eine allgemeine Richtlinie braucht.
 
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