Telekom: Settop-Box für TV zukünftig im Internet
Wer als Netzbetreiber mehrere Generationen von Settop-Boxen für Videos mühselig bei den Kunden warten und aktualisieren muss, kennt den Horror, alte Boxen für unflexible Kunden am Leben halten zu müssen. Die Telekom entwickelt nun eine Settop-Box in der Cloud.
Von Alexander Kuch
Ein wichtiger Tenor des Ultra-Broadband Forums in der vergangenen Woche war, dass Netzbetreiber ihre Kunden am besten dadurch binden, dass sie interessante Video-Services und IP-TV bieten. Auch die Deutsche Telekom tut dies seit vielen Jahren mit ihrer Entertain-Plattform. Hierfür erhält der Kunde einen Media Receiver von der Telekom.
Auf dem Ultra-Broadband Forum gab Dr. Randolph Nikutta von der Abteilung T-Labs (Research & Innovation) bei der Telekom interessante Einblicke in die Wartungspraxis der Media Receiver. Letztendlich sei es ein "Horror", stets mehrere Generationen von Settop-Boxen pflegen zu müssen. Denn immer wieder gibt es neue Video-Dienste im Internet, oder bereits bekannte Dienste ändern ihr Protokoll. In diesem Fall muss der Netzbetreiber oft eine ganz neue Firmware auf die Receiver des Kunden spielen. Dabei ist die technische Leistungsfähigkeit der Boxen oft stark begrenzt - und der Kunde ärgert sich, wenn der Receiver während eines Updates nicht genutzt werden kann.
Die Telekom forscht in ihrem Entwicklungscenter T-Labs daher an einer Settop-Box in der Cloud. Randolph Nikutta erläuterte auf der Veranstaltung, was das für Vorteile hat und stellte teltarif.de nun weitere Informationen zur Verfügung.
Geht es wirklich ganz ohne Hardware?
Wenn die Branche schon über eine Virtualisierung von Netzen nachdenkt - warum sollte man dann die Settop-Box nicht ebenfalls in die Cloud verlagern, fragte sich die Telekom. In der Branche gibt es aber noch Vorbehalte: Die Technik sei erst in drei bis vier Jahren marktreif und in Stoßzeiten könnte das System sicherlich nicht den ganzen Traffic der Nutzer bewältigen. Außerdem könne der Nutzer das Programm nicht mehr lokal aufzeichnen und geschützter Content lasse sich nicht übertragen, lauten die Einwände.
Doch die Vorteile einer Settop-Box in der Cloud liegen laut Nikutta auf der Hand: Der Netzbetreiber muss das System nur einmal warten, und zwar in der Cloud, und schon verfügen alle Nutzer über die aktuelle Version des Dienstes. Kein Nutzer kann mehr ein Update verweigern oder krampfhaft an seinem vielleicht längst veralteten Receiver festhalten. Ärgernisse wie eine komplette Plattform-Migration beim Kunden fallen daher weg.
Ganz ohne Hardware wird es laut Nikutta beim Nutzer zuhause allerdings nicht gehen, auch wenn der eigentliche Video-Dienst in der Cloud sitzt. Prinzipiell werden der Hauptteil der Rechenkapazität und der Webbrowser in die Cloud verlagert (die Inhalte sind ja jetzt schon dort oder kommen aus dem Internet). Für die Dekodierung der Videos benötigt der Nutzer zuhause aber weiterhin Hardware, ebenfalls zum Entschlüsseln von Pay-TV-Programmen. Auf der Hardware des Kunden muss ein Client für den Cloud-basierten Videoservice installiert sein, der auch grundlegende Fehlermeldungen ausgeben kann, wenn etwas nicht funktioniert.
Alle diese Funktionen könnten auch in einen Smart-TV integriert werden, der Kunde bräuchte dann keine separate Box mehr. Möchte der Nutzer das TV-Programm aufzeichnen, könnte man ihm eine Recording- oder Timeshift-Möglichkeit in der Cloud anbieten oder ihm auf Wunsch doch wieder einen Festplatten-Rekorder schicken.
Quelle: teltarif
Wer als Netzbetreiber mehrere Generationen von Settop-Boxen für Videos mühselig bei den Kunden warten und aktualisieren muss, kennt den Horror, alte Boxen für unflexible Kunden am Leben halten zu müssen. Die Telekom entwickelt nun eine Settop-Box in der Cloud.
Von Alexander Kuch
Ein wichtiger Tenor des Ultra-Broadband Forums in der vergangenen Woche war, dass Netzbetreiber ihre Kunden am besten dadurch binden, dass sie interessante Video-Services und IP-TV bieten. Auch die Deutsche Telekom tut dies seit vielen Jahren mit ihrer Entertain-Plattform. Hierfür erhält der Kunde einen Media Receiver von der Telekom.
Auf dem Ultra-Broadband Forum gab Dr. Randolph Nikutta von der Abteilung T-Labs (Research & Innovation) bei der Telekom interessante Einblicke in die Wartungspraxis der Media Receiver. Letztendlich sei es ein "Horror", stets mehrere Generationen von Settop-Boxen pflegen zu müssen. Denn immer wieder gibt es neue Video-Dienste im Internet, oder bereits bekannte Dienste ändern ihr Protokoll. In diesem Fall muss der Netzbetreiber oft eine ganz neue Firmware auf die Receiver des Kunden spielen. Dabei ist die technische Leistungsfähigkeit der Boxen oft stark begrenzt - und der Kunde ärgert sich, wenn der Receiver während eines Updates nicht genutzt werden kann.
Die Telekom forscht in ihrem Entwicklungscenter T-Labs daher an einer Settop-Box in der Cloud. Randolph Nikutta erläuterte auf der Veranstaltung, was das für Vorteile hat und stellte teltarif.de nun weitere Informationen zur Verfügung.
Geht es wirklich ganz ohne Hardware?
Wenn die Branche schon über eine Virtualisierung von Netzen nachdenkt - warum sollte man dann die Settop-Box nicht ebenfalls in die Cloud verlagern, fragte sich die Telekom. In der Branche gibt es aber noch Vorbehalte: Die Technik sei erst in drei bis vier Jahren marktreif und in Stoßzeiten könnte das System sicherlich nicht den ganzen Traffic der Nutzer bewältigen. Außerdem könne der Nutzer das Programm nicht mehr lokal aufzeichnen und geschützter Content lasse sich nicht übertragen, lauten die Einwände.
Doch die Vorteile einer Settop-Box in der Cloud liegen laut Nikutta auf der Hand: Der Netzbetreiber muss das System nur einmal warten, und zwar in der Cloud, und schon verfügen alle Nutzer über die aktuelle Version des Dienstes. Kein Nutzer kann mehr ein Update verweigern oder krampfhaft an seinem vielleicht längst veralteten Receiver festhalten. Ärgernisse wie eine komplette Plattform-Migration beim Kunden fallen daher weg.
Ganz ohne Hardware wird es laut Nikutta beim Nutzer zuhause allerdings nicht gehen, auch wenn der eigentliche Video-Dienst in der Cloud sitzt. Prinzipiell werden der Hauptteil der Rechenkapazität und der Webbrowser in die Cloud verlagert (die Inhalte sind ja jetzt schon dort oder kommen aus dem Internet). Für die Dekodierung der Videos benötigt der Nutzer zuhause aber weiterhin Hardware, ebenfalls zum Entschlüsseln von Pay-TV-Programmen. Auf der Hardware des Kunden muss ein Client für den Cloud-basierten Videoservice installiert sein, der auch grundlegende Fehlermeldungen ausgeben kann, wenn etwas nicht funktioniert.
Alle diese Funktionen könnten auch in einen Smart-TV integriert werden, der Kunde bräuchte dann keine separate Box mehr. Möchte der Nutzer das TV-Programm aufzeichnen, könnte man ihm eine Recording- oder Timeshift-Möglichkeit in der Cloud anbieten oder ihm auf Wunsch doch wieder einen Festplatten-Rekorder schicken.
Quelle: teltarif