Hollywood-Studios verbrennen mit ihrem Streaming-Angebot Geld. Die Filmstudios müssen reagieren, was Abonnenten nicht wirklich gefallen dürfte.
Streaming ist ein gutes Geschäft für den Kunden, nicht aber für den Anbieter selbst!
Diese sich manifestierende Vermutung, hatten die Vorstände und Firmenchefs der großen Entertainment-Anbieter wie Netflix, Disney+, Amazon Prime Video oder Apple TV+ sicherlich schon länger. Deutliche Worte, wie „gut“ das Geschäft Streaming wirklich ist, findet derzeit aber nur das Analyseteam von MoffettNathanson. In ihrem Bericht vom 18. Januar heißt es z.B.: „Investoren und Führungskräfte haben akzeptiert, dass Streaming in der Tat kein gutes Geschäft ist – zumindest nicht im Vergleich zu dem, was davor kam.“.
Autsch! Wir möchten nicht wissen, wie man sich als CEO eines großen Unternehmens fühlen muss, wenn man am Steuer eines riesigen Schiffes sitzt, dass wohl schon seit Jahren leckt, man dieses aber womöglich nie wieder dicht bekommt. Der Bericht könnte auch zu keinem schlechteren Zeitpunkt kommen. In diesen Tagen startet die „Hollywood Earnings Season“ in der Unternehmen wie Netflix ihre Kommentare zum letzten Quartal 2022 abgeben. Und Investoren erwarten, dass Themen wie Werbemöglichkeiten, wirtschaftliche Herausforderungen und die hohe Inflation angesprochen werden.
Die „Filmsammlung“. In vielen Haushalten bereits nicht mehr vorhanden.
Es ist Gewissheit, dass sich mit dem Geschäft keine riesigen und vor allem stabilen Umsätze erzielen lassen. Beispiel gefällig? Pro zahlendem Abonnenten nimmt Disney+ um die 5 US-Dollar pro Monat ein. Das sind gerechnet auf die ca. 165 Millionen Abonnenten 820 Millionen US-Dollar Umsatz. Verglichen mit der Kinobranche, die mit Filmen wie „Avatar: Der Weg des Wassers“, „Top Gun: Maverick“ oder „Jurassic World: Dominion“ gerne bis zu 2 Milliarden US-Dollar an Umsatz generiert, ist das nicht nur gefühlt etwas wenig. Auch das Geschäft mit DVDs, Blu-rays und 4K Blu-rays dürfte weitaus höhere Margen abwerfen. Und nicht zu vergessen, Pay-TV, was im Prinzip der erfolgreiche Vorreiter des Streamings darstellte.
Avatar 2: Der Weg des Wassers bricht derzeit Rekorde im Kino
Wir erinnern uns noch mal an die Aussage in der Analyse: „Investoren und Führungskräfte haben akzeptiert, dass Streaming in der Tat kein gutes Geschäft ist – zumindest nicht im Vergleich zu dem, was davor kam.“. Was davor kam, war eben das Kino, Fernsehen, Pay-TV und das Geschäft mit physischen Medien. Alle Distributionsformen wurden in den vergangenen Jahren regelrecht vernachlässigt, da jedes Filmstudio nur noch darauf fokussiert war, seinen eigenen Streamingdienst an den Start zu bringen.
Im Beispiel des Kinogeschäfts kann man gut nachvollziehen, welche Fehler die Unternehmen begangen haben. Filme wurden z.B. direkt über die Streamingdienste vermarktet und kamen gar nicht mehr ins Kino. Die Zeitfenster, in denen die exklusiv im Kino liefen, sind deutlich verkürzt worden und in einigen Fällen startete die digitale Verwertung parallel zum Kinostart. Diese Entwicklung ging zum Teil so weit, dass einige bereits den Untergang des Kinos vorhergesagt hatten.
Tom Cruise setzte sich nicht nur fürs Kino ein, sondern auch dafür, dass der Film unverfälscht im Heimkino mittels „Filmmaker Mode“ läuft | Bild: Paramount Pictures
Doch dann kamen wahre Kinohelden, wie Tom Cruise, die sich für einen langes, exklusives Kinofenster eingesetzt haben. Oder Blockbuster-Garant James Cameron, der gezeigt hat, dass das Kino mehr als lebendig ist, sich im Beispiel von „Avatar 2: Der Weg des Wassers“ sogar noch weiter entwickeln kann. Selbst der Markt für physische Medien hält sicherlich noch Potenzial bereit. In Zeiten, in denen Filme und Serien auf so viele Plattformen verteilt werden, ergibt es fast wieder mehr Sinn, sich seine Lieblingstitel gezielt zu kaufen und in das Regal zu stellen. Und wenn dann noch die Bild- und Audiopräsentation, die eines Streams überlegen sind, wieso sich dann nicht den jüngsten Blockbuster auf 4K UHD Blu-ray bestellen? Und das Thema Pay-TV haben wir noch gar nicht wirklich angeschnitten. Dieses Modell bot Nutzern früher immer hochwertige Inhalte, meist vor vielen anderen Vertriebskanälen. Damals konnte man mit einem Kunden im Pay-TV-Bereich rund sechsmal so viel Umsatz generieren, wie heutzutage mit einem Streaming-Abonnenten. Und der Kunde hat sich früher bei Sky und Co. sicherlich auch besser aufgehoben gefühlt.
Netflix treibt die Maßnahmen gegen das Account-Sharing voran.
Laut dem Bericht werden die Hollywoodstudios erst einmal nicht versuchen, die alten Wege neu zu pflastern. Es wird davon ausgegangen, dass das Modell „Streaming mit Werbung“ weiter ausgebaut wird, über Umwege sogar Nutzern untergeschoben wird, die Streaming hauptsächlich wegen der Werbefreiheit angefangen haben. Es ist auch möglich, dass günstigere Abonnenten auf Inhalte länger warten müssen (zwischen 15 und 30 Tage) im Vergleich zu Premium-Kunden. Begleitet werden solche „Neuausrichtungen“ sicherlich mit weiteren Preiserhöhungen und die Jagd auf sogenannte Account-Sharer, die ein Konto mit mehreren Leuten außerhalb des Haushalts teilen. Letztlich müssen die Anbieter versuchen, die profitablen Zeiten des linearen Fernsehens zu rekonstruieren. Ob das wirklich funktioniert, oder ob im Laufe der Zeit sich noch weitere Streaminganbieter geschlagen geben müssen, werden wir sicherlich bald erfahren. 2023 könnte nämlich DAS Schicksalsjahr für Streamingdienste werden.
Quelle; 4kfilme
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- Filmstudios verdienen mit Streaming kein Geld
- Anleger und Investoren drängen auf neue Einnahmemöglichkeiten
- Abonnenten werden die Leidtragenden der neuen Streaming-Entwicklung sein
„Streaming ist in der Tat kein gutes Geschäft“
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Streaming ist ein gutes Geschäft für den Kunden, nicht aber für den Anbieter selbst!
Diese sich manifestierende Vermutung, hatten die Vorstände und Firmenchefs der großen Entertainment-Anbieter wie Netflix, Disney+, Amazon Prime Video oder Apple TV+ sicherlich schon länger. Deutliche Worte, wie „gut“ das Geschäft Streaming wirklich ist, findet derzeit aber nur das Analyseteam von MoffettNathanson. In ihrem Bericht vom 18. Januar heißt es z.B.: „Investoren und Führungskräfte haben akzeptiert, dass Streaming in der Tat kein gutes Geschäft ist – zumindest nicht im Vergleich zu dem, was davor kam.“.
Autsch! Wir möchten nicht wissen, wie man sich als CEO eines großen Unternehmens fühlen muss, wenn man am Steuer eines riesigen Schiffes sitzt, dass wohl schon seit Jahren leckt, man dieses aber womöglich nie wieder dicht bekommt. Der Bericht könnte auch zu keinem schlechteren Zeitpunkt kommen. In diesen Tagen startet die „Hollywood Earnings Season“ in der Unternehmen wie Netflix ihre Kommentare zum letzten Quartal 2022 abgeben. Und Investoren erwarten, dass Themen wie Werbemöglichkeiten, wirtschaftliche Herausforderungen und die hohe Inflation angesprochen werden.
Eine Sackgasse in drei Akten
Im Bericht der Analysten ist von einer „Geschichte der Erzählbranche in drei Akten“ die Rede. Im ersten Akt, also noch vor der digitalen Distribution, haben die Unternehmen förmlich Geld gedruckt. Die Ticketverkäufe an den Kinokassen, die Zweitvermarktung über Medien wie VHS, DVD, Blu-ray, Pay-TV-Anbieter und lineares Fernsehen brachten mehr als genug Geld ein. Im zweiten Akt stürzten sich gefühlt alle Unternehmen blind auf den Streamingmarkt, geblendet von einer Erfolgsgeschichte, wie sie Netflix während er Pandemie nicht besser erzählen hätte können. Jetzt stehen wir am Rande des dritten Aktes:
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Die „Filmsammlung“. In vielen Haushalten bereits nicht mehr vorhanden.
Es ist Gewissheit, dass sich mit dem Geschäft keine riesigen und vor allem stabilen Umsätze erzielen lassen. Beispiel gefällig? Pro zahlendem Abonnenten nimmt Disney+ um die 5 US-Dollar pro Monat ein. Das sind gerechnet auf die ca. 165 Millionen Abonnenten 820 Millionen US-Dollar Umsatz. Verglichen mit der Kinobranche, die mit Filmen wie „Avatar: Der Weg des Wassers“, „Top Gun: Maverick“ oder „Jurassic World: Dominion“ gerne bis zu 2 Milliarden US-Dollar an Umsatz generiert, ist das nicht nur gefühlt etwas wenig. Auch das Geschäft mit DVDs, Blu-rays und 4K Blu-rays dürfte weitaus höhere Margen abwerfen. Und nicht zu vergessen, Pay-TV, was im Prinzip der erfolgreiche Vorreiter des Streamings darstellte.
Fokus auf Kino, Fernsehen und Disc?
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Avatar 2: Der Weg des Wassers bricht derzeit Rekorde im Kino
Wir erinnern uns noch mal an die Aussage in der Analyse: „Investoren und Führungskräfte haben akzeptiert, dass Streaming in der Tat kein gutes Geschäft ist – zumindest nicht im Vergleich zu dem, was davor kam.“. Was davor kam, war eben das Kino, Fernsehen, Pay-TV und das Geschäft mit physischen Medien. Alle Distributionsformen wurden in den vergangenen Jahren regelrecht vernachlässigt, da jedes Filmstudio nur noch darauf fokussiert war, seinen eigenen Streamingdienst an den Start zu bringen.
Im Beispiel des Kinogeschäfts kann man gut nachvollziehen, welche Fehler die Unternehmen begangen haben. Filme wurden z.B. direkt über die Streamingdienste vermarktet und kamen gar nicht mehr ins Kino. Die Zeitfenster, in denen die exklusiv im Kino liefen, sind deutlich verkürzt worden und in einigen Fällen startete die digitale Verwertung parallel zum Kinostart. Diese Entwicklung ging zum Teil so weit, dass einige bereits den Untergang des Kinos vorhergesagt hatten.
Du musst angemeldet sein, um Bilder zu sehen.
Tom Cruise setzte sich nicht nur fürs Kino ein, sondern auch dafür, dass der Film unverfälscht im Heimkino mittels „Filmmaker Mode“ läuft | Bild: Paramount Pictures
Doch dann kamen wahre Kinohelden, wie Tom Cruise, die sich für einen langes, exklusives Kinofenster eingesetzt haben. Oder Blockbuster-Garant James Cameron, der gezeigt hat, dass das Kino mehr als lebendig ist, sich im Beispiel von „Avatar 2: Der Weg des Wassers“ sogar noch weiter entwickeln kann. Selbst der Markt für physische Medien hält sicherlich noch Potenzial bereit. In Zeiten, in denen Filme und Serien auf so viele Plattformen verteilt werden, ergibt es fast wieder mehr Sinn, sich seine Lieblingstitel gezielt zu kaufen und in das Regal zu stellen. Und wenn dann noch die Bild- und Audiopräsentation, die eines Streams überlegen sind, wieso sich dann nicht den jüngsten Blockbuster auf 4K UHD Blu-ray bestellen? Und das Thema Pay-TV haben wir noch gar nicht wirklich angeschnitten. Dieses Modell bot Nutzern früher immer hochwertige Inhalte, meist vor vielen anderen Vertriebskanälen. Damals konnte man mit einem Kunden im Pay-TV-Bereich rund sechsmal so viel Umsatz generieren, wie heutzutage mit einem Streaming-Abonnenten. Und der Kunde hat sich früher bei Sky und Co. sicherlich auch besser aufgehoben gefühlt.
Mehr Werbung, erhöhte Preise, kein Account-Sharing
Du musst angemeldet sein, um Bilder zu sehen.
Netflix treibt die Maßnahmen gegen das Account-Sharing voran.
Laut dem Bericht werden die Hollywoodstudios erst einmal nicht versuchen, die alten Wege neu zu pflastern. Es wird davon ausgegangen, dass das Modell „Streaming mit Werbung“ weiter ausgebaut wird, über Umwege sogar Nutzern untergeschoben wird, die Streaming hauptsächlich wegen der Werbefreiheit angefangen haben. Es ist auch möglich, dass günstigere Abonnenten auf Inhalte länger warten müssen (zwischen 15 und 30 Tage) im Vergleich zu Premium-Kunden. Begleitet werden solche „Neuausrichtungen“ sicherlich mit weiteren Preiserhöhungen und die Jagd auf sogenannte Account-Sharer, die ein Konto mit mehreren Leuten außerhalb des Haushalts teilen. Letztlich müssen die Anbieter versuchen, die profitablen Zeiten des linearen Fernsehens zu rekonstruieren. Ob das wirklich funktioniert, oder ob im Laufe der Zeit sich noch weitere Streaminganbieter geschlagen geben müssen, werden wir sicherlich bald erfahren. 2023 könnte nämlich DAS Schicksalsjahr für Streamingdienste werden.
Quelle; 4kfilme