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PC & Internet Soundcloud sperrt Profile und schweigt

Seit einiger Zeit läuft es nicht mehr richtig rund bei Soundcloud. Musiker und DJs beklagen sich über Sperren ihrer Accounts. Offenbar beobachtet die Musikindustrie das erfolgreiche Berliner Startup sehr genau.
Soundcloud hat sich seit 2008 zum größten Hoster von Audio entwickelt und verfolgte von Anfang an den Anspruch, Musikern und Produzenten ein zentrales Tool zu bieten, um ihre Musik im Netz zu vertreiben. Auch Musikmagazine wie Tonspion setzen wie unzählige Blogs weltweit auf Soundcloud, um neue Musik zu kuratieren und redaktionell vorzustellen.
Viele DJs nutzen Soundcloud aber auch dazu, DJ-Sets oder Remixe zu veröffentlichen. Einige davon wurden sogar zu sehr erfolgreich. So wurde etwa der Remix von One Day von Asaf Avidan vom unbekannten Berliner DJ Wankelmut zuerst bei Soundcloud veröffentlicht, anschließend von Sony Music lizenziert und schließlich zu einer der meistverkauften Singles 2012.
[h=3]Soundcloud sperrt Mashups und DJ-Sets[/h] Bei Soundcloud hat sich in den vergangenen Jahren eine regelrechte Mashup-Kultur entwickelt, bei der jeder, der sich dazu berufen fühlt, seine Lieblingssongs remixt, was für viele Künstler eine Auszeichnung ist und für den Remixer eine große Chance, bekannter zu werden. Doch genau dagegen geht die Musikindustrie nun verstärkt vor, die die Rechte an vielen der verwendeten Songs hält und die endlich gerne Geld über die populäre Plattform einspielen würde.
Soundcloud löscht inzwischen zunehmend Musik auf seiner Plattform, schreckt aber auch nicht davor zurück, komplette Profile kurzerhand zu schließen. Unter anderem wurde Mashup Germany geschlossen, der Account des Frankfurter DJs David Wessels, der ausschließlich bekannte Hits geremixt hat und nicht zuletzt durch den aktiven Support von Cro über 150.000 Follower auf Soundcloud eingesammelt hatte.
Auch die Profile von angesehenen Musikmagazinen wie Dummy oder DIY wurden kürzlich gesperrt. Sogar Profile von Produzenten, die ausschließlich eigenes Material auf ihrem Kanal anboten, sind betroffen. Offenbar ist der Algorithmus, den Soundcloud zur Erkennung von urheberrechtlich geschütztem Material einsetzt, nicht frei von Fehlern.
Eine Chance, dagegen vorzugehen, gibt es allerdings derzeit nicht. Soundcloud verweist in seinem Anschreiben zwar auf die Rechteinhaber, gibt aber keine Kontaktadresse dazu an. Für den Londoner Produzenten Plastician, der nach eigener Aussage nur selbst komponierte Musik auf Soundcloud veröffentlichte, führte die Sperrung seines Accounts dazu, dass seine Verkäufe via Bandcamp zurückgingen. Viele unbekanntere Produzenten leben davon, dass Blogs ihre Musik via Soundcloud-Player vorstellen.
[h=3]Big Brother is watching you: Die kreativen Freiräume werden weniger[/h] Vor allem Freunde elektronischer Musik hören Musik heute fast nur noch bei Soundcloud. Fast jeder DJ ist dort vertreten und bietet seine Sets als Stream an. Inzwischen hat Soundcloud rund 250 Millionen Nutzer, das entspricht ungefähr der Größe von Twitter. Das Berliner Startup wird inzwischen auf über eine Milliarde Dollar geschätzt. Und das weckt natürlich Begehrlichkeiten.
Rein rechtlich betrachtet ist der Fall klar: Wer die Rechte an Songs nicht hat, darf sie nicht hochladen und im Netz anbieten, auch nicht als Remix oder DJ-Set. Und da Soundcloud den Labels bisher kein überzeugendes Geschäftsmodell vorlegen konnte, beginnen diese nun, ihr Recht einzufordern und verlangen die konsequente Sperrung nichtlizenzierten Materials. Notfalls auch per Klage gegen Soundcloud, denn die Zahl der Urheberrechtsverstöße auf der Plattform ist (wie übrigens auch bei Soundclouds erklärtem Vorbild Youtube) enorm hoch. Soundcloud muss also reagieren, um so eine Klage zu vermeiden.
Als Anbieter von urheberrechtlich geschützter Musik können sich aber auch Nutzer von Soundcloud jederzeit eine teure Abmahnung einhandeln, sofern die Anwälte der Musikindustrie etwas davon mitbekommen. Wenn Soundcloud einen Track oder einen Mix nur löscht, ist man also noch vergleichsweise günstig dabei. Big Brother is watching you wird im Netz zunehmend Realität, die kreativen und vermeintlich rechtsfreien Räume werden immer kleiner, weil die Überwachungsmethoden immer ausgefeilter werden. Was im Netz passiert, ist eben immer öffentlich.

Das konsequente Schweigen der Soundcloud-Entwickler - die letzte offizielle Pressemeldung stammt aus dem Januar 2014 - zum Protest ihrer (ehemaligen) Nutzer verstärkt den Eindruck, dass die Musikindustrie das Angebot massiv unter Druck setzt und zumindest einen Teil vom Erfolg abhaben will. Soundcloud wird dagegen wohl nicht viel unternehmen können, sondern entweder weiter die Forderungen erfüllen müssen oder aber eine Klage im ganz großen Stil riskieren.
Daran haben die Investoren von Soundcloud mit Sicherheit nicht das geringste Interesse. Im Musikgeschäft geht auch im Online-Zeitalter nichts ohne die großen Plattenfirmen, oder besser: Rechteinhaber. Laut Berichten befindet sich Soundcloud aktuell auf dem Weg zu einer Einigung mit einem der größten Rechteinhaber der Welt: Universal Music.
[h=3]DJs sollten vorsichtig sein[/h] Wer künfig seine DJ-Sets lieber bei Mixcloud statt bei Soundcloud hochladen will, sei gewarnt: Das Problem wird jede Plattform früher oder später bekommen, die nichtlizenziertes Material über ihre Server anbietet. Dass man das Urheberrecht grundsätzlich verändern wird, nur um diese Dinge zu vereinfachen, ist auch künftig nicht zu erwarten.
Übrigens: Den Überraschungshit von Wankelmut findet man inzwischen auch nicht mehr auf Soundcloud, wo er zuerst populär geworden ist. Sein Label Sony Music hat kürzlich sämtliche Titel auf der Plattform sperren lassen.

Quelle: golem.de
 
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