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Skandal um Kinderkanal von ARD/ZDF weitet sich aus - Konsequenzen

Skandal um Kinderkanal von ARD/ZDF weitet sich aus - Konsequenzen

Der Millionen-Betrug beim ARD/ZDF-Kinderkanal Ki.Ka zieht Kreise. Eine weitere Firma hat Scheinrechnungen gestellt. Gegen Mitarbeiter des Hauptverdächtigen werden personelle Konsequenzen geprüft. Die MDR-Aufsichtsgremien fordern jetzt rasche Aufklärung.

Die Ermittlungen zum Millionen-Betrug beim ARD/ZDF-Kinderkanal Ki.Ka sind ausgeweitet worden. Wie der beim Ki.Ka federführende Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) am Montag mitteilte, soll eine zweite Firma Scheinrechnungen gestellt haben. Dabei gehe es um 280.000 Euro. Ein inzwischen verhafteter leitender Mitarbeiter soll den jahrelangen Betrug eingefädelt haben. Insgesamt sei dem Ki.Ka ein Schaden von sieben Millionen Euro entstanden, erklärte der MDR, dessen Aufsichtsgremien eine rückhaltlose Aufklärung forderten.

Am Montag tagten der Verwaltungs- und der Rundfunkrat in Leipzig. Der Verwaltungsrat verlangte, das Regelwerk für den Ki.Ka zu überprüfen und "nach Vorlage des abschließenden Revisionsberichtes einen Maßnahmenkatalog zur Vermeidung solcher Betrugsfälle vorzulegen".

Das Verfahren hatte der Geschäftsführer der anderen beteiligten Produktionsfirma mit einer Selbstanzeige ins Rollen gebracht. MDR-Intendant Udo Reiter erklärte, derzeit würden alle Geschäftsbeziehungen seit Sendebeginn 1997 durchleuchtet. Der inzwischen vor die Tür gesetzte Verdächtige habe seine Schlüsselposition missbraucht. "Der Beschuldigte hat den Sender mit aufgebaut, produktionstechnische und kaufmännische Prozesse auf sich zugeschnitten", teilte der MDR weiter mit. Das Mehr-Augen-Prinzip sei zwar angewandt, aber "systematisch ausgehebelt" worden.

"Größter Betrugsskandal in der Geschichte des öffentlich-rechtlichen Rundfunks"

Thüringens Medienstaatssekretär und Rundfunkratsmitglied Peter Zimmermann sagte nach der Sitzung: "Es war der Beginn der Aufklärung des größten Betrugsskandals in der Geschichte des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschlands." Er habe den Eindruck, dass Intendant Reiter und der MDR bislang damit offen und transparent umgingen und die Vorfälle lückenlos aufklären wollten. "Der materielle Betrugsschaden bei Ki.Ka darf jedoch nicht zu einem programmlichen Minus führen", mahnte Zimmermann.

Intern wird laut MDR zudem gegen enge Mitarbeiter des Verdächtigen ermittelt. Man prüfe "personal- und arbeitsrechtliche Maßnahmen". Die Mitarbeiter sollen Rechnungen als richtig abgezeichnet haben, "ohne zuvor die Leistungen hinter diesen Scheinrechnungen zu prüfen". Es werde auch geprüft, ob der Vorgesetzte seine Mitarbeiter dabei unter Druck gesetzt habe. "Denn genau das hat den Betrug nicht auffallen lassen", sagte Reiter.

Der Ki.Ka-Manager sei auch Ansprechpartner für Rechnungshöfe und Revisionen, hieß es. Damit sei er teilweise für die Umsetzung von Prüfungsempfehlungen verantwortlich gewesen. Der MDR erwäge Schadenersatzforderungen gegen den Mann. Bis März soll ein Abschlussbericht der Revisionen von MDR und ZDF zu dem Betrugsskandal vorgelegt werden. Der verdächtige Ex-Mitarbeiter schweigt.

Quelle: sat+kabel
 
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erst der schwanzvergleich dann sowas

das arme kika haha
 
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Skandal beim Kinderkanal von ARD und ZDF ab Montag vor Gericht

Das kriminelle Spiel mit Gebührengeldern flog erst nach Jahren auf: Über Scheinrechnungen soll der inzwischen gefeuerte Herstellungsleiter des ARD/ZDF-Kinderkanals seit 2002 mindestens 8,2 Millionen Euro beim Ki.Ka abgezockt haben.

Für diesen bislang größten Betrugsskandal im öffentlich-rechtlichen Rundfunk muss sich der Casino-Gänger ab diesem Montag vor dem Landgericht Erfurt verantworten. Der 43-Jährige sitzt wegen Bestechlichkeit und Untreue in besonders schweren Fällen auf der Anklagebank. Möglich ist eine mehrjährige Haftstrafe.

Für den Prozess sind jedoch nur Betrügereien seit November 2005 relevant, da frühere verjährt sind. Demnach hat der Ex-Manager bis Ende vergangenen Jahres 61 Rechnungen einer Berliner Produktionsfirma ohne Gegenleistung zur Zahlung angewiesen. Dabei tauchten auch fiktive Posten für Sendungen mit "Bernd das Brot" und "Beutolomäus" auf. Die Gesamtbeträge von mehr als 4,6 Millionen Euro soll er sich mit der Firma geteilt haben. Die Scheingeschäfte kamen erst ans Licht, als sich der Chef des inzwischen insolventen Berliner Unternehmens selbst anzeigte. Der Ki.Ka-Mann, bei dem nach der Rückkehr von einem Kurztrip aus Las Vegas im Dezember 2010 die Handschellen klickten, schweigt hingegen beharrlich.

Der interne Revisionsbericht von ZDF und dem bei der ARD zuständigen MDR spricht hingegen Bände. Die Untersuchung offenbart das jahrelange Versagen der Kontrollinstanzen: Vorschriften wurden missachtet, Leistungen ohne Prüfung abgerechnet und Verdachtsmomente ausgeblendet. Laut Bericht steckte der frühere zweite Mann in der Führungsriege des Erfurter Senders noch mit vier weiteren Firmen unter einer Decke, die falsche Rechnungen stellten. Die Staatsanwaltschaft ermittelt derzeit gegen elf Verdächtige, darunter sechs Geschäftsführer und fünf Ki.Ka-Mitarbeiter.

Dass der heimliche Ki.Ka-Finanzchef bei einem bescheidenen Etat von 35 bis 38 Millionen Euro lange unbemerkt rund eine Million pro Jahr abzweigen konnte, erstaunt selbst die Prüfer. Sie erklären die Machenschaften unter anderem mit seiner Machtposition: "Gegenüber den über die Jahre wechselnden Programmgeschäftsführern war er seit Gründung des Ki.Ka die Konstante auf der Leitungsebene, die über umfassende Betriebskenntnisse verfügte und damit unentbehrlich wurde." Ermöglicht durch eine Reihe von Schwachstellen im internen Kontrollsystem konnte er unbehelligt nach Gutdünken schalten und walten. Der Bericht beschreibt auch die Spielleidenschaft des 43-Jährigen, der eine goldene Kundenkarte des Erfurter Casinos besaß.

"Ich war mit dem Ki.Ka immer besonders verbunden"

Für den scheidenden MDR-Intendanten Udo Reiter ist der Skandal ausgesprochen bitter. "Ich war mit dem Ki.Ka immer besonders verbunden. Der Betrug hat mich persönlich getroffen", sagt Reiter, der erst vor kurzem seinen Rückzug noch in diesem Jahr angekündigt hatte. Ursprünglich wollte der dienstälteste ARD-Intendant bereits Anfang 2011 seinen Abschied erklären, hatte das aber wegen der Betrugsaffäre verschoben.

Der MDR hat inzwischen personelle und inhaltliche Konsequenzen aus dem Millionenbetrug gezogen. Verwaltungsdirektor Holger Tanhäuser stellte ohne Schuldanerkenntnis sein Amt zur Verfügung. Der jetzige Ki.Ka-Programmgeschäftsführer Steffen Kottkamp wurde wie zwei weitere Mitarbeiter abgemahnt. Eine Ki.Ka-Beschäftigte erhielt die Kündigung. Gegenwärtig lässt der MDR seine Kontrollmechanismen von externen Beratern prüfen. Die Untersuchung ist Teil eines Maßnahmepaketes, mit dem der Ki.Ka organisatorisch enger an den MDR angebunden werden soll.

Thüringens Medienstaatssekretär und Rundfunkratsmitglied Peter Zimmermann sieht den öffentlich-rechtlichen Rundfunk nach der Affäre insgesamt beschädigt. Er lobt den Kinderkanal aber zugleich als den im Verhältnis zur Quote effektivsten öffentlich-rechtlichen Sender. "Der Ki.Ka muss sich weiterentwickeln können, deshalb darf die Federführung des MDR den Sender nicht erdrücken", warnt Zimmermann vor einer Überregulierung. Denn inzwischen werden Ki.Ka-Rechnungen von sieben und mehr Verantwortlichen gegengezeichnet.

Quelle: sat+kabel
 
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