Apple scheint davon auszugehen, dass der Konzern künftig zumindest in der Europäischen Union dazu gezwungen wird, seine iOS-Plattform für alternative App Stores und Sideloading zu öffnen. Deshalb werden angeblich bereits technische Vorkehrungen getroffen, berichtet die Finanznachrichtenagentur Bloomberg.
Apple hatte über Jahre massiv lobbyiert, um diese Regulierung zu vermeiden. CEO Tim Cook hatte die Möglichkeit, Apps aus Nicht-Apple-Quellen einzuspielen beziehungsweise direkt auf das Gerät zu bringen ("Sideloading"), ohne dass Apple diese kontrolliert, "gefährlich" genannt. Nun scheint Apple zu versuchen, sowohl Third-Party-App-Stores als auch Sideloading so zu gestalten, dass die Systemsicherheit nicht zu arg leidet. Wie bequem das dann in der Praxis für den Nutzer wird, bleibt abzuwarten.
Apple arbeitet weiterhin offenbar auch an der Öffnung weiterer privater APIs für externe Entwickler. Dazu gehören die – ebenfalls von der EU geforderte – Nutzung der NFC-Schnittstelle sowie möglicherweise sogar erstmals externe Browser-Engines. Bislang gibt es auf iPhone und iPad nur eine einzige – WebKit, egal ob man nun Safari, Firefox oder Chrome verwendet. Schließlich könnte auch das "Wo ist?"-Netzwerk für Bluetooth-Tracker stärker geöffnet werden. Stur bleibt Apple laut dem Bericht aber bei RCS: Den SMS-Nachfolger will das Unternehmen trotz regulatorischem Druck weiterhin nicht umsetzen.
Laut Bloomberg ist das Projekt bei Apple weit oben aufgehängt. Andreas Wendker, ein langjähriger Vizepräsident für Software Engineering, leite es. Dieser berichtet wiederum direkt an Softwareboss Craig Federighi. Auf Diensteseite ist auch Jeff Robbin beteiligt, der den technischen Bereich des schnell wachsenden Dienstegeschäfts veräntwortet. Apple setze "beträchtliche Mengen an Ressourcen für das unternehmensweite Vorhaben" ein.
Die Initiative sei innerhalb von Apple nicht sehr beliebt, weil sie ein internes Umschwenken bedeutet. Einige Ingenieure sehen es demnach als "unnötige Ablenkung" vom Tagesgeschäft. Geplant ist offenbar, die Öffnung bereits mit iOS 17 zu ermöglichen. Apple erwägt offenbar, auch Apps zu kontrollieren, die über externe App Stores oder Sideloading vertrieben werden. Das könnte wiederum für den Konzern Gebühreneinnahmen bringen. Ob die Regulierer dies zulassen, ist jedoch nicht gesagt.
Quelle: heise
Ingenieure bereits am Thema?
Der Konzern plane dazu eine "umfassende Überarbeitung" seines Systems, so dass man bis spätestens 2024 dafür bereit ist. Intern seien die Bereiche Softwareentwicklung und Dienste dabei, "zentrale Elemente von Apples Plattformen" zu öffnen. Darüber wäre es dann – im Einklang mit dem Digital Markets Act der Union – erstmals möglich, Apps von Dritten über Online-Läden zu erwerben, die nicht unter Apples direkter Kontrolle stehen. Damit würde der Konzern auch seine Provision von 30 Prozent, die seit 2008 anfällt, nicht mehr erhalten – diese wird für App-Verkäufe, In-App-Erwerbungen und In-App-Abonnements fällig. (Bei Abos 15 Prozent nach dem ersten Jahr, kleine Entwickler zahlen generell den verringerten Satz.)Apple hatte über Jahre massiv lobbyiert, um diese Regulierung zu vermeiden. CEO Tim Cook hatte die Möglichkeit, Apps aus Nicht-Apple-Quellen einzuspielen beziehungsweise direkt auf das Gerät zu bringen ("Sideloading"), ohne dass Apple diese kontrolliert, "gefährlich" genannt. Nun scheint Apple zu versuchen, sowohl Third-Party-App-Stores als auch Sideloading so zu gestalten, dass die Systemsicherheit nicht zu arg leidet. Wie bequem das dann in der Praxis für den Nutzer wird, bleibt abzuwarten.
Apple arbeitet weiterhin offenbar auch an der Öffnung weiterer privater APIs für externe Entwickler. Dazu gehören die – ebenfalls von der EU geforderte – Nutzung der NFC-Schnittstelle sowie möglicherweise sogar erstmals externe Browser-Engines. Bislang gibt es auf iPhone und iPad nur eine einzige – WebKit, egal ob man nun Safari, Firefox oder Chrome verwendet. Schließlich könnte auch das "Wo ist?"-Netzwerk für Bluetooth-Tracker stärker geöffnet werden. Stur bleibt Apple laut dem Bericht aber bei RCS: Den SMS-Nachfolger will das Unternehmen trotz regulatorischem Druck weiterhin nicht umsetzen.
Die EU als Öffnungs-Pilot
Apple scheint die EU als Pilotprojekt zu begreifen, weil der Konzern intern erwartet, dass auch in anderen Ländern ähnliche Maßnahmen beschlossen werden. Tatsächlich steht dies Apple in Asien sowie anderen Weltregionen bevor. Bislang hatte es bei der Umsetzung solcher Vorgaben noch massiv geknirscht. In den Niederlanden sollte Apple etwa seinen App Store für alternative Bezahldienste öffnen, was Monate dauerte und mit Strafzahlungsaufforderungen endete. Für Entwickler reduzierte das die Kosten nur minimal.Laut Bloomberg ist das Projekt bei Apple weit oben aufgehängt. Andreas Wendker, ein langjähriger Vizepräsident für Software Engineering, leite es. Dieser berichtet wiederum direkt an Softwareboss Craig Federighi. Auf Diensteseite ist auch Jeff Robbin beteiligt, der den technischen Bereich des schnell wachsenden Dienstegeschäfts veräntwortet. Apple setze "beträchtliche Mengen an Ressourcen für das unternehmensweite Vorhaben" ein.
Die Initiative sei innerhalb von Apple nicht sehr beliebt, weil sie ein internes Umschwenken bedeutet. Einige Ingenieure sehen es demnach als "unnötige Ablenkung" vom Tagesgeschäft. Geplant ist offenbar, die Öffnung bereits mit iOS 17 zu ermöglichen. Apple erwägt offenbar, auch Apps zu kontrollieren, die über externe App Stores oder Sideloading vertrieben werden. Das könnte wiederum für den Konzern Gebühreneinnahmen bringen. Ob die Regulierer dies zulassen, ist jedoch nicht gesagt.
Quelle: heise