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Satellit Satellit sendet erstmals Testsignale im Frequenzbereich des Q- und W-Bands

Im Juni begann der Nano-Satellit „W-Cube“ seine Reise an Bord einer Falcon 9 Rakete von Cape Canaveral zum polaren Orbit.
Dort wurde er rund einen Monat später in seine Umlaufbahn in 500 Kilometer Höhe gebracht und sendet nun seit August erfolgreich Testsignale im Q- und W-Band zur Erde. Dabei sammelt er wichtige Daten für die Erschließung neuer Frequenzbereiche für zukünftige Satellitenkommunikationssysteme. Der Nano-Satellit wurde im Rahmen des Verbundprojekts „ARTES“ gebaut. Das Sendermodul des Satelliten sowie das Empfängermodul der korrespondierenden Bodenstation wurden vom Fraunhofer IAF entwickelt.

Der Kapazitätsbedarf zur Datenübertragung steigt zunehmend an. Weltweit wird an neuen Datenhighways für den digitalen Konsum geforscht, denn die gängigen Frequenzen sind schon heute knapp. Um in Zukunft neue, leistungsstarke Satelliten ans Internet anzubinden, arbeiten mehrere europäische Partner im Projekt „ARTES – Advanced Technology CubeSat-based W-band channel measurements“ zusammen, um bislang ungenutzte Frequenzen im Q‑ und W‑Band (37,5 und 75 GHz) zu testen. Bei dem Projekt handelt es sich um die weltweit erste „Low Earth Orbit (LEO) Mission“ in diesem Frequenzbereich.

Bevor der Satellit seine Reise antreten konnte, musste in der ersten Hälfte des Projekts die Hardware entwickelt und aufgebaut werden. Dabei sind die Sendermodule und extrem rauscharmen Empfängermodule Kernkomponenten, die vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF entwickelt wurden. Mit dem Start des Nanosatelliten beginnt nun eine zweijährige Messkampagne, bei der Testsignale routinemäßig am Boden empfangen und verarbeitet werden.

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Der Nanosatellit „W-Cube“ sendet in 500 Kilometer Höhe Testsignale im Q- und W-Band (37,5 und 75 GHz), um neue Frequenzen für zukünftige Datenübertragungen zu erschließen. © Fraunhofer IAF

Testsignale aus der erdnahen Umlaufbahn​

Um in Zukunft neue Frequenzbänder für die Satellitenkommunikation nutzen zu können, bedarf es Messkampagnen, welche die spezifischen atmosphärischen Kanalausbreitungen charakterisieren. „Nicht jeder Frequenzbereich eignet sich für alle Übertragungen. Deswegen ist es wichtig, dass wir uns die Auswirkungen des Wetters auf die Frequenzen genau anschauen“, erläutert der Projektkoordinator Dipl.-Ing. Michael Schmidt von Joanneum Research.

Auf seiner Testmission umkreist der Nano-Satellit „W-Cube“ die Erde im erdnahen Orbit (LEO). Damit unterscheidet er sich zwar von zukünftigen operationellen Satelliten, die das W-Band in einer geostationären Umlaufbahn (GEO) nutzen werden, jedoch erlaubt die Nähe zur Erde bei der Messung entscheidende Zeitvorteile und der Einfluss durch Wetterlagen ändert sich kaum. Basierend auf den Messdaten wird ein statistisches Modell, das die Planung und Dimensionierung zukünftiger Satellitenstrecken in diesem Frequenzbereich ermöglichen soll, entwickelt.

Hochfrequenzelektronik ermöglicht klare Signale aus dem Orbit​

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Letzte Vorbereitungen am Nanosatellit „W-Cube“ kurz bevor er an Bord einer Falcon 9 Rakete in den polaren Orbit gestartet ist. © Reactor Space
Für präzise und aufschlussreiche Messungen der Kanalausbreitung zwischen Orbit und Erde wird hochempfindliche und extrem rauscharme Elektronik benötigt. Das Fraunhofer IAF besitzt umfangreiche Expertise in diesem Forschungsbereich und hat im Zuge des Projekts sowohl für den Satelliten selbst als auch für die Bodenstation Hochfrequenz-Frontends entwickelt. Die HF-Komponenten bestehen aus Frequenzvervielfachern sowie Treiber- und Leistungsverstärker für die beiden Frequenzbänder Q- und W-Band.

„Neben der Empfindlichkeit des Empfängers bestand eine der größten Herausforderungen in Bezug auf die HF-Hardware darin, ein Sendemodul mit ausreichender Ausgangsleistung bis zum W-Band zu entwickeln, um ein optimales Signal-Rausch-Verhältnis (SNR) auch unter nicht idealen atmosphärischen Bedingungen zu gewährleisten“, erklärt Dr.-Ing. Markus Rösch, Projektleiter seitens des Fraunhofer IAF. Dem Team um Rösch ist es gelungen, durch den Einsatz der institutseigenen Technologie Sendermodule mit der nötigen Leistung zu entwerfen. Diese wurden in Split-Block-Gehäusen aufgebaut, ebenso wie die Frequenzvervielfacher.

Quelle: Fraunhofer iAF
 
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