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SAT TV für Neubau vorbereiten

boergerking

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11. Mai 2011
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Hallo,
wir starten in ca 2Monaten mit unserm Neubau (Flachdach / 3stöckig).
In unserer derzeitigen Mietswhg nutzen wir einen TwinTuner Kathrein UFS-922. Der wird aber wohl nicht mit rüberwandern.

Eigentlich bin ich davon ausgegangen das wir eine SAT Schüssel mit Quad LNB bekommen.
4Leitungen wollte ich von der SAT Anlage (Dach oder Hauswand (?)) zum Netzwerkschrank in den Keller ziehen und zwei Leitungen direkt weiter ins EG wo der TV mit Twintuner steht.
Derzeit kann ich mir nicht vorstellen das wir noch in anderen Räumen TV bekommen/brauchen. Aus meiner Sicht ist das eine günstige und für uns funktionale Lösung.

Jetzt lese ich in den anderen Beiträgen das Unicable mittlerweile das Mass der Dinge ist. Ich hab das so verstanden:
- ich brauche einen Quattro LNB
- einen Unicable Multischalter
- die Dosen werden durschgeschleift.

Das durchschleifen der Dosen würde die Kosten minimieren wenn ich dann doch in jedem Raum einen Anschluss haben möchte.
Aber der Unicable Multischalter kostet auch was. Und können alle Receiver "unicable" oder brauche ich darauf keine Rücksicht nehmen?

Ist Unicable zuverlässig und das Maß der Dinge auch im Neubau?

Weiter: neben dem SAT TV wird jeder Raum mit 1-2 Netzwerkanschlüssen versorgt. Ist es denkbar das ich später SAT über IP fahren kann? Hat sich das bereits jetzt bewährt? Dann würde sich das mit Unicable doch eher erledigt haben. Wichtig ist mir, neben IPTV über unseren kommenden Glasfaseranbieter, ein zweiter Eingangskanal fürs TV....

grüsse, boergerking
 
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Das mache ich jetzt erst einmal:
- Fundamentanker - bei mir geht nur Süden weil Osten andere DHH - führt man die Antennenerdung aussen lang oder geht das (aus optischen Gründen) auch innen? 16mm²
- von der Antenne 6 Leitungen zum Rack
- 4mm² für den Potentialausgleich von der Antenne
- werden die Kabel von der Antenne kommend über eine F-Brücke geführt die an den Potentialausgleich angeschlossen ist?
- vom Rack in die Räume .... wieviele überlege ich mir noch

Viel Aufwand obwohl ich doch (wahrscheinlich) nur 1TwinReceiver, der noch zu erwerben ist, zum schauen und aufnehmen betreiben werde :D
 
Stimmt, wenn man es ordentlich macht, ist schon etwas Aufwand erforderlich. Spare aber bitte nicht an der falschen Stelle. Deine und deiner Familie Sicherheit muss die höchste Priorität haben.

16mm² von der Antenne zum Fundamenterder ist schon mal richtig, aber bitte nicht als Blitzeinleiter quer durch die Wohnung.

Ich weiß ja nicht, wie dein Haus später mal aussieht, vermutlich wird auf den Rohbau ein Wärmeschutz aufgebracht und darauf dann eine Verklinkerung, Putz oder Fassadenplatten wie z. B. Eternit o.ä.

Direkteinschläge sind Gott sei Dank sehr selten. Ich halte es für vertretbar, die Erdleitung auf der Fassade unter dem Wärmeschutz anzubringen. Dann ist sie außerhalb der Wohnung und beeinträchtigt trotzdem die Optik nicht. Allerdings würde im Ernstfall wohl die Fassadenverkleidung beschädigt, aber dein Haus würde wenigstens nicht abbrennen.

Grundsätzlich ist jeder Blitzschutz ein Kompromiss. Will man es wirklich so machen, dass - egal was passiert - überhaupt kein Schaden entsteht, so müsste man einen Faradayschen Käfig um das Haus herum bauen. Wer soll denn so etwas bezahlen?

Der Potentialausgleich wird so hergestellt, dass er auch beim Ausbau einzelner Komponenten erhalten bleibt. Das 4mm² PA-Kabel wird dort angeschlossen, wo auch das Erdungskabel angeschlossen wird dann geht es weiter auf einen Erdwinkel, wo alle ein- und ausgehenden Kabel angeschlossen werden.

Auf diese Weise liegen alle Kabel auf demselben Potential wie der Fundamenterder, so dass von der Anlage keine Gefahr ausgehen kann.

Sieh bitte überall eine Antennensteckdose vor, wo mal ein Fernseher stehen könnte. Wenn du sicher bist, dass zwei Steckdosen nur alternativ benutzt werden, oder bei Steckdosen in Nebenräumen, wo allenfalls einzelne Single Receiver betrieben werden, können die Dosen in Reihe geschaltet werden, der oder die wichtigsten Receiver bekommen ein eigenes Kabel. Alle Kabel enden natürlich im Rack, wo sie später an den Erdwinkel angeschlossen werden.

Das Ganze hört sich viel komplizierter an, als es eigentlich ist.

So vorbereitet, können wir später immer noch in Ruhe überlegen, was an Geräten angeschafft werden soll.
 
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Das klingt alles logisch. Vielen Dank. Der Elektriker sollte auch wissen was zu tun ist in Bezug auf den Potentialausgleich und Blitzschutz.
Zum Blitzschutz habe ich mittlerweile gelesen das der bei einer weissen Wanne (wir bekommen einen Keller) als Ringerder ausgeführt werden sollte da die weisse Wanne isoliert zum Erdreich wirkt.

Ich hab auch kein Problem auf der Rückseite des Hauses das 16mm² zu führen. Werde das Thema auch noch bei der Architektin ansprechen.

Kurz noch mal zu der Unicable Variante (ohne Unicable Multischalter). An einem Strang kann ich 8 Tuner anschliessen. Entsprechend auch einen Twintuner um aufnehmen und schauen zu können?
Eigentlich ja genial....
 
Das Problem ist die Zuverlässigkeit und der Stromverbrauch. Klar, wenn du Glück hast, funktioniert es, aber manchmal zicken diese dCSS Sachen mehr als es einem lieb sein kann.

Bei einer Neuinstallation würde ich mich lieber für einen
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entscheiden in Verbindung mit einem oder zwei Breitband LNB(s). Der Hauptvorteil ist die extreme Sparsamkeit und die gute Betriebssicherheit. Der JRS0502-4 ist der kleinste Router von Jultec, er hat 8 Kanäle, zu 2x4 organisiert.

Du könntest z.B. zwei Twin Receiver anschließen, mit den Steckdosen entweder in Reihe oder über einen Splitter. Der andere Anschluss wäre dann noch für ein Sat>ip Gerät mit 4 Kanälen brauchbar.

Vier von den fünf Koaxkabeln dienen für ein Standard Quattro LNB oder wahlweise zwei Breitband LNBs. Natürlich genügt es auch, erstmal nur ein LNB anzuschließen und das zweite dann nachzurüsten, wenn mal der Wunsch nach einem zweiten Satelliten aufkommen sollte.

Die gesamte Anlage wird ohne externen Strom betrieben. Für Sonderfälle gibt es zwar einen Anschluss für ein Netzteil, aber im Regelfall wird das nicht gebraucht. Insbesondere ist auch so etwas wie ein Power Inserter nicht erforderlich.

Die Entscheidung hat aber noch viel Zeit, wenn die Vorbereitungen so wie beschrieben durchgeführt werden, sind alle Optionen noch machbar, also den Router im Rack, wobei auch noch verschiedene Größen machbar wären, als auch eine Lösung mit einem Unicable LNB.

Ganz sicher bleibt die Entwicklung nicht stehen und es ist noch gar nicht abzusehen, was mal sein wird.
 
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Ja das sollte er, allzuoft ist das aber nicht der Fall.

OT: Normkonforme Erdungsanlagen nach DIN 18014:2014-03 haben Seltenheitswert. Sofern vom Bauablauf noch möglich empfehle ich unverzügliche Beschäftigung mit der Frage
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wenn es nicht das normale aber normwidrige Trauerspiel werden soll.
 
Ich habe morgen ein erstes Gespräch mit dem Elektriker der es werden könnte. Ich fühle mal zum Blitzschutz, Potentialausgleich, Erdung etc vor.

Dann noch eine Frage zu den 5-6 Leitungen von der Antenne bis ins Rack. Eine könnte ja, wie von euch vorgeschlagen, für DVB-T verwendet werden. Ist es richtig das ich für den DVB-T Anschluss ein separates Kabel nutzen muss?

In meinem Fall für einen Fernseher der einen Sat Twintuner und einen DVB-T Tuner hat werden 3 Kabel zu dem Fernseher gezogen, oder? Das bedingt dann eine Dose mit 2xSAT + TV (+ Radio). Passt das?

Gibt es eigentlich etwas zu der zu verwendenen Mindestqualität der Koaxkabel was zu sagen?
 
Wenn du Unicable nutzt dann muss 1 Kabel für deinen Twintuner und 1 für DVB-T also insgesamt 2 Kabel. Bei den Anschlussdosen das gleiche, 1 Dose für Sat und 2te für DVB-T. Es gibt Dosen da kannst du sowohl Sat als auch DVB-T anschließen aber um Probleme zu vermeiden würde ich es lassen. Koaxialkabel würde ich mindestens doppelt geschirmtes nehmen.
 
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Wo ein "klassischer" Twin-Anschluss ausreicht, wird wegen DVB-T und/oder DAB kein weiteres Kabel benötigt. Die Signale können antennenseitig über Multischalter oder Kombiner ein- und an Twindosen wieder ausgekoppelt werden.

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Zum Thema gute Vollkupferkabel mit ehrlichem Class A und geklebten Folien und schlechten Koaxkabel mit Alu-Geflecht und 4-fach-Sinnlosschirmung aber unseriöse "peakorientiert" beworbenen Voodoo-Schirmdämpfungen gibt es schon genug Beiträge.
 
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Ich verwende als Kabel meistens die LCD111 (weiß, innen) und LCD115 (schwarz, außen, UV beständig) von Kathrein. Da passen dann auch gleich die blauen Schraub- oder Crimpstecker von Cabelcon drauf. Andere 'gute' Kabel liegen in der gleichen Preisklasse, sind aber teils schwerer zu verarbeiten. Die Cabelcon gibts mit integriertem Wetterschutz, das reicht in unseren Breiten.
 
Es sind 4 Koaxialkabel für SAT erforderlich und ein weiteres sozusagen als Reserve für DVB-T, DAB+, UKW oder was auch immer. Zusätzlich ist noch ein normales, grün-gelbes 4mm² Kupferkabel erforderlich für den Potentialausgleich.

Am besten du nimmst für den Zweck eine Rolle besonders wetterfestes, PE isoliertes Kabel, weil ein Teil davon, nämlich vom LNB bis unters Dach der Witterung ausgesetzt ist. Wenn es weniger als 20m vom LNB bis zum Rack sind, kannst du den Rest auch innen aufbrauchen. Ansonsten reicht dort auch normales PVC Kabel. Das Fabrikat ist zweitrangig. Kathrein LCD 115 (PE Version) bzw. LCD 111 oder alternativ Triax KOKA 110 bzw. KOKA 110 PE wären eine gute Wahl, jede andere gute Markenware geht auch.

Bitte nimm nicht das Billigkabel aus der Bucht, die Rolle für 20€ oder sogar noch weniger, gibt nur Ärger.

Es kommen ganz normale Dosen (guter Qualität) zum Einsatz. Jultec JAD307TRS wären als Einzeldosen für eine Stichleitung gut geeignet, für eine Reihenschaltung kannst du eine oder zwei JAD310TRS Durchgangsdosen, ebenfalls in Verbindung mit einer JAD307TRS verwenden.

Mehr ist nicht erforderlich. Der Router (bzw Multischalter) verteilt die Terrestrik einfach mit und die Dosen trennen das Signalgemisch wieder.

Also ein Kabel zu jeder Dose, vom Rack aus, wahlweise als Stichleitung oder Reihenschaltung.

Wenn du dich für die Billiglösung (nur ein Unicable LNB) entscheidest (Nicht zu empfehlen!) genügt diese einfache Verkabelung allerdings nicht.
 
Es geht aber auch anders, fernab vom ewigen Geblubber der Werbefuzzis

Wen es interessiert:

Die griechische Firma Biokal liefert mit dem Vektor DGS 2002 ein nur 2-fach geschirmtes und damit sehr verlegefreundliches Kabel an. Biokal gibt nur an, das Kabel erfülle Klasse A++. Mehr braucht kein Mensch.

Man könnte auch mal auf den Gedanken kommen, bei Kathrein nach den technischen Daten des LCD111 zu sehen. Da wird eine Signaldämpfung von 29,9 dB pro 100m bei 2.400 MHz angegeben.

Biokal gibt für das Vektor unter gleichen Bedingungen nur 26,7 dB an.

Ok, der Unterschied ist nicht besonders groß und muss auch nicht kaufentscheidend sein, aber immerhin 100m LCD dämpfen so viel wie 112m Vektor.

Einziges Problem: Das Biokal Kabel ist in Deutschland praktisch nicht zu bekommen.
 
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Nach den aufeinander abgestimmten EMV-Normen reicht für störungsfreien Betrieb Schirmdämpfung und Kopplungswiderstand mit ehrlichem Class A nach CoMET-Diagramm bereits aus. Bereits Class A+ ist eine über aktuelle Normanforderungen hinausgehende Fleißaufgabe.

Die Anzahl der Schirme besagt an sich nichts über die Klasse der Schirmdämpfung und noch weniger über andere Qualitätsmerkmale wie Kopplungswiderstand und Rückflussdämpfung. Nur zweifach geschirmte Koax können besser als 4-fach geschirmte Alu-Billigkabel sein, welche mit Marketingeigenlob wie "Premium" belegt nur geschönt oder rotzfrech als "typ" bezeichneten Ausreißer-Werten der Schirmdämpfung angepriesen werden. Umgekehrt ist ein nur zweifach geschirmtes Koax wie das Biokal DGS 2002 nicht zwingend verlegefreundlicher als z. B. ein LCD 111. Nach Datenblattvergleich ist das LCD 111 A+ mit mind. 3,5 cm Biegeradius gegenüber dem DGS 2002 einen von mind. 4,0 cm (Einmalbiegung) bzw. 8,0 cm (mehrmals) verlegefreundlicher.

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Dickere Koaxkabel sind bei gleicher Güte des Dielektrikums dämpfungsärmer als dünnere. Dass es in Griechenland bessere Dielektrika als im Rest der Welt gibt, ist unwahrscheinlich. Dass 0,3 mm mehr Schirmdurchmesser bei 2.150 MHz 3,4 dB/100 m weniger Signaldämpfung ergeben können, hätte ich nicht vermutet.

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Wem es gelingen sollte das Kabel zur ordern, der hat noch ein weiteres Problem: Es gibt anscheinend keinen Nachweis gemäß Bauproduktenverordnung. Jedenfalls konnte ich online weder diesen zwingend geforderten Nachweis noch ein CoMET-Diagramm entdecken. Wo das nicht vorliegt ist Skepsis angebracht.
 
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Jetzt stehe ich in einer Ecke, in die ich gar nicht hinein wollte.
Ob das Biokal Kabel nun etwas mehr oder weniger Dämpfung auf 100m hat, ist in der Praxis etwa so wichtig als ob in China ...
In der Praxis ist es mir auch noch nie in den Sinn gekommen, den Biegeradius eines Kabels nachzumessen oder mir überhaupt Gedanken darüber zu machen. Unabhängig davon sollte man das Kabel natürlich sorgfältig behandeln, also nicht knicken, es nicht als Abschleppseil mißbrauchen, keine Nägel durchschlagen und was man sonst noch alles damit anstellen kann. Dann wird es sich durch eine einwandfreie Funktion revanchieren.
Ob da nun Triax,. Kathrein, TechniSat, Preisner, Bedea, Biokal oder ein anderer guter Markenname draufsteht, ist eher sekundär.
Meinen Beitrag bitte ich nicht als Kritik an irgendwelchen guten Markenkabeln und schon gar nicht an Kathrein zu verstehen, das war nie beabsichtigt, sondern nur als Beispiel dafür, dass es einem Hersteller durchaus gelingen kann, selbst mit "nur" 2-fach geschirmtem Kabel ausgezeichnete technische Daten zu erreichen und sogar in Einzeldisziplinen den Spitzenplatz zu schaffen.

Das heißt aber nicht zwangsläufig dass auch das Gesamtpaket unbedingt stimmen muss.

Jedenfalls ist das LCD 111 ein ausgezeichnetes Verlegekabel, das man bedenkenlos verwenden kann.

Und Biokal?
Ich habe das Kabel zwar schon mal in der Hand gehabt, mehr aber auch nicht. Mein Händler und ich haben zweimal versucht, während der ANGA COM Kontakt zu Biokal herzustellen und um ein Muster sowie Preislisten zu bitten.

Reaktion: 0.

Danach war Biokal auf der Anga nicht mehr präsent.

Aber auch das gehört zum Gesamtpaket: Gute Verfügbarkeit, immer gleiche, gute Qualität und auch ein konstanter, kalkulierbarer Preis. Und genau da muss Biokal noch viel lernen.
 
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Es ging mir nur um die vermeintlich leichtere Verlegbarkeit, ansonsten stimmt doch alles. (y)

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Ich vermute, dass Biokal seine Produkte in Deutschland nur OEM unter anderen Labeln vertreibt. KATHREIN fertigt die LCD-Kabel ja auch nicht selbst. Vom LCD 95 habe ich ein KATHREIN Datenblatt von 2000, wonach diese Type von UNICAVI bezogen wurde.

In dem stehen dann auch Infos wie z. B. 3 mm Überlappung der Folie mit 9/23/9 µm Stärke oder zum Geflecht mit 16 x 10 x 0,10 mm und 80% optische Bedeckung (wo gibt es das sonst noch?) und 23° Geflechtwinkel drin, womit man keinen Laien beeindrucken kann. Mit angeblich "typischen" Voodoo-Schirmdämpfungsangaben klappt das besser.
 
Unter anderem Label habe ich auch noch nichts entdeckt, was irgendwie nach Biokal aussieht.

Die ausgezeichneten technischen Daten beruhen wohl nicht oder zumindest nicht nur auf 0,3 mm Dickenunterschied beim Dielektrikum. Maßgebend wird wohl die besonders sorgfältige Herstellung sein. Da wäre zunächst der Innenleiter aus massivem Kupfer (Manche Werbefuzzis reden von "echt Kupfer", aber die Nachkommen Münchhausens verstehen darunter schnödes Eisen mit einer dünnen Kupferschicht). Als nächstes das Dielektrikum, was Biokal in einem dreistufigen Verfahren herstellt. Es wird aus Polyethylen hergestellt.

Der normale Vorgang besteht darin, Stickstoff in das erhitzte PE einzublasen und damit das nötige Aufschäumen zu erreichen. Manche Billighersteller kippen einfach ein Pülverchen in die PE Masse, um den Schaum zu erreichen. Davon will ich hier nicht reden, mit Qualität hat das nichts zu tun.

Kathrein hat noch lange Zeit weiter festes Dielektrikum verwendet, einfach weil die Kabel damit robuster waren. Die schlechteren technischen Daten hat man notgedrungen in Kauf genommen.

Aber warum nicht das Eine tun ohne das Andere zu lassen? Genau das macht Biokal auch. Ein dünner Überzug aus festem PE schützt den Innenleiter, dann kommt das eigentliche Dielektrikum, das für die technischen Daten sorgt und schließlich noch ein fester PE Überzug, der verhindert, dass das weiche Dielektrikum einfach plattgedrückt werden kann. Biokal nennt dieses Vorgehen skin-foam-skin.

Normalerweise kommt jetzt eine Folie. In der Regel wird hierzu Alu verwendet, wobei je nach Hersteller sein eigenes Süppchen kocht. Mehr oder weniger Überlappung, verkleben mit dem Dielektrikum oder auch nicht. Biokal verwendet eine Folie aus Kupfer.

Nun folgt noch ein Abschitmgeflecht. Oft wird es aus Alu oder bei ausgesprochenem Billigzeug sogar nur aus Eisen hergestellt. Biokal verwendet sehr dünne Kupferdrähtchen, die so dicht geflochten werden, dass die gewünschte Schirmdämpfung erreicht wird.

Bei Billiganbietern, die keine Kupferfolie verwenden können und auch kein dichtes Kupfergeflecht, wird auch die Schirmdämpfung nicht erreicht. Mit der Folge, dass dann noch mehr billiges Abschirmzeugs in das Kabel eingebaut werden muss. Das geht dann natürlich bei gegebenem Außendurchmesser zu Lasten der Dicke des Außenmantels oder des Dielektrikums. Ersteres macht das Kabel weniger haltbar, letzteres lässt die Signaldämpfung ansteigen.

Ideal ist beides nicht.

Die wirklich guten Kabel sind 2- oder 3-fach geschirmt und erbringen ihre guten Daten durch hochwertiges Material und Sorgfalt bei der Herstellung. Das gibt es nicht zum Nulltarif. So eine Rolle LCD 111, KOKA 110, SK2002 usw. ist kaum unter 70€ zu bekommen. Teuer? vielleicht. Preis-wert? Auf jeden Fall, nämlich in dem Sinne, dass es seinen Preis wert ist.
 
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