josef.13
Boardveteran
Immer wieder machen Meldungen über spionierende Smart-TVs die Runde. Jetzt macht ein weiterer Fall öffentlich Wellen - der TV-Hersteller Vizio muss über 2 Millionen Dollar Strafe zahlen. Dass es andere Hersteller besser machen, ist kaum anzunehmen - und auch sonst bergen die schlauen Fernseher ein gewaltiges Risiko.
2,2 Millionen Dollar Strafe muss der TV-Hersteller Vizio bezahlen, weil er die Sehgewohnheiten von 11 Millionen Kunden ohne der Wissen und Einverständnis überwacht hat. Konkret hatte Vizio auf den TV-Geräten eine Software installiert, die das Fernsehverhalten auslesen und über das Internet an Vizio übertragen konnte. Dort war eine Zuordnung zum jeweiligen Kunden problemlos möglich.
Interessant sind diese Daten für Contentproduzenten, die exakt nachvollziehen können, ob und wie ihre Inhalte am Ende konsumiert werden. Sekundengenau konnten die Fernseher das Nutzerverhalten tracken und dabei alle Abspielquellen erfassen.
Smart-TVs sind perfekte Spione
Ob vom Hersteller gewollt oder nicht: Smart-TVs werden schnell zum Spionage-Werkzeug. Foto: Rainer Jensen/dpa
Dass Smart-TVs hervorragende Spionage-Werkzeuge sind, ist dabei eigentlich keine Neuigkeit - entsprechende Fälle werden immer wieder bekannt. In Deutschland bekam erst im Herbst Samsung vor Gericht auf den Deckel, weil ein Fernseher ungefragt Daten übermittelte. Im Januar fielen Fernseher von Philips negativ auf, weil auch sie Nutzer ausschnüffelten, um dann passende Werbung einzublenden.
Dabei handelt es sich allerdings noch um die glimpflichen Fälle, denn grundsätzlich könnten Smart-TVs noch deutlich tiefer in die Privatsphäre vordringen: Sie sind in vielen Fällen mit Mikrofonen und Kameras ausgestattet, die direkt in Wohn- oder Schlafzimmer blicken. Wann Mikrofon und Kamera aktiv sind, darüber hat der Nutzer im Zweifel keine Kontrolle.
Dabei müssen nicht einmal die TV-Hersteller böswillig aktiv werden - inzwischen ist es keine Ausnahme mehr, wenn die Fernseher von Schadsoftware befallen werden. Besonders die installierten Browser dienen dafür als Einfallstor. Angreifer, die sich auf diesem Weg erst einmal Zugriff verschafft haben, können dann nach Belieben schnüffeln, was Nutzer vor dem Fernseher treiben.
So können Sie sich schützen
Wirklich zuverlässig schützen können Sie sich nur, indem Sie den Smart-TV vom Internet trennen - dann werden aber mutmaßlich auch alle Features nicht mehr funktionieren, wegen denen Sie den Smart-TV gekauft haben. Gegen eine Kamera, die Sie ohnehin nicht benutzen wollen, hilft ein Stück Klebeband.
In jedem Fall sollten Sie darauf achten, die Firmware des Fernsehers stets auf dem aktuellen Stand zu halten - bekannte Sicherheitslücken sind darin in der Regel geschlossen. Von der Installation inoffizieller Apps sollten Sie außerdem Abstand nehmen.
Quelle; chip
2,2 Millionen Dollar Strafe muss der TV-Hersteller Vizio bezahlen, weil er die Sehgewohnheiten von 11 Millionen Kunden ohne der Wissen und Einverständnis überwacht hat. Konkret hatte Vizio auf den TV-Geräten eine Software installiert, die das Fernsehverhalten auslesen und über das Internet an Vizio übertragen konnte. Dort war eine Zuordnung zum jeweiligen Kunden problemlos möglich.
Interessant sind diese Daten für Contentproduzenten, die exakt nachvollziehen können, ob und wie ihre Inhalte am Ende konsumiert werden. Sekundengenau konnten die Fernseher das Nutzerverhalten tracken und dabei alle Abspielquellen erfassen.
Smart-TVs sind perfekte Spione
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Ob vom Hersteller gewollt oder nicht: Smart-TVs werden schnell zum Spionage-Werkzeug. Foto: Rainer Jensen/dpa
Dass Smart-TVs hervorragende Spionage-Werkzeuge sind, ist dabei eigentlich keine Neuigkeit - entsprechende Fälle werden immer wieder bekannt. In Deutschland bekam erst im Herbst Samsung vor Gericht auf den Deckel, weil ein Fernseher ungefragt Daten übermittelte. Im Januar fielen Fernseher von Philips negativ auf, weil auch sie Nutzer ausschnüffelten, um dann passende Werbung einzublenden.
Dabei handelt es sich allerdings noch um die glimpflichen Fälle, denn grundsätzlich könnten Smart-TVs noch deutlich tiefer in die Privatsphäre vordringen: Sie sind in vielen Fällen mit Mikrofonen und Kameras ausgestattet, die direkt in Wohn- oder Schlafzimmer blicken. Wann Mikrofon und Kamera aktiv sind, darüber hat der Nutzer im Zweifel keine Kontrolle.
Dabei müssen nicht einmal die TV-Hersteller böswillig aktiv werden - inzwischen ist es keine Ausnahme mehr, wenn die Fernseher von Schadsoftware befallen werden. Besonders die installierten Browser dienen dafür als Einfallstor. Angreifer, die sich auf diesem Weg erst einmal Zugriff verschafft haben, können dann nach Belieben schnüffeln, was Nutzer vor dem Fernseher treiben.
So können Sie sich schützen
Wirklich zuverlässig schützen können Sie sich nur, indem Sie den Smart-TV vom Internet trennen - dann werden aber mutmaßlich auch alle Features nicht mehr funktionieren, wegen denen Sie den Smart-TV gekauft haben. Gegen eine Kamera, die Sie ohnehin nicht benutzen wollen, hilft ein Stück Klebeband.
In jedem Fall sollten Sie darauf achten, die Firmware des Fernsehers stets auf dem aktuellen Stand zu halten - bekannte Sicherheitslücken sind darin in der Regel geschlossen. Von der Installation inoffizieller Apps sollten Sie außerdem Abstand nehmen.
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.Quelle; chip