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Hardware & Software Routerzwang: AVM lehnt Zertifizierung von Kabelmodems ab

Die Routerhersteller wie AVM wollen sich nicht vorschreiben lassen, welche ihrer Geräte für welche Kabelnetze geeignet sind. Die Kabelnetzbetreiber schließen eine "freiwillige Zertifizierung" jedoch nicht aus.

In der Debatte um eine mögliche Zertifizierung von Kabelmodems lehnt der Berliner Hersteller AVM eine Einschränkung der Routerfreiheit ab. "Innerhalb der EU ist ausschließlich der Hersteller für sein Produkt verantwortlich. Eine Zulassung oder Zertifizierung durch Dritte ist nicht vorgesehen", teilte ein Sprecher auf Anfrage von Golem.de mit. Willkürliche Zulassungen von Produkten als Marktbeschränkung seien seit 1985 passé. Nach einem Treffen von Routerherstellern beim Verband der Kabelnetzbetreiber (Anga) war spekuliert worden, dass die Netzbetreiber eine solche Zertifizierung planen könnten.

Bei dem Gespräch vor einigen Wochen ging es darum, wie die Kabelnetzbetreiber auf den Wegfall des Routerzwangs reagieren. Auf Anfrage von Golem.de hatte Anga zunächst geantwortet, dass eine Zertifizierung von geeigneten Geräten kein Thema der Gespräche gewesen sei. Nun hieß es auf Nachfrage: "Für die Anga hat derzeit die Entwicklung des Musters der Schnittstellenbeschreibung oberste Priorität. Eine Zertifizierung wird im Rahmen des Verbands nicht diskutiert." Es sei im Moment aber nicht abzusehen, "ob auf Basis der Erfahrungen mit der Umsetzung des Gesetzes die Option einer freiwilligen Zertifizierung sinnvoll ist".

AVM: Alle technischen Fragen wurden längst geprüft
Nach Ansicht von AVM sind in den vergangenen drei Jahren alle grundsätzlichen technischen Fragen intensiv geprüft worden, "so dass wie bei DSL oder LTE auch am Kabelanschluss die freie Wahl des Endgerätes möglich sein wird". Der Fritzbox-Hersteller mahnt an, die noch offenen Punkte "zügig" zu klären. Dazu gehöre die Schnittstellenbeschreibung, in der auch geklärt sei, wie Anwender ihr Gerät anmelden oder auf ihrem Router Updates einspielen können.

Bei den Gesprächen im April soll nach Angaben von Anga die Mehrheit der Hersteller eine sogenannte Whitelist begrüßt haben. Dies bedeutet, dass die Hersteller ihre Geräte zunächst auf ihre Kompatibilität mit dem Netz eines Betreibers testen und dann eine Liste mit den kompatiblen Geräten für jedes Netz veröffentlichen.

Etliche Anbieter geben Daten bereits heraus
Spätestens vom 1. August an müssen die Breitbandanbieter die kompletten Zugangsdaten ihrer Kunden herausgeben, damit diese ein Endgerät ihrer Wahl anschließen können. Dies hatten Bundestag und Bundesrat im Herbst 2015 beschlossen. Notwendige Zugangsdaten seien "dem Teilnehmer in Textform, unaufgefordert und kostenfrei bei Vertragsschluss zur Verfügung zu stellen", heißt es in dem Gesetz.

AVM hat inzwischen eine eigene Seite eingerichtet, um über die Umsetzung des Gesetzes durch die Provider zu informieren. Neben den Kabelnetzbetreibern Unitymedia und Vodafone (Kabel Deutschland) rücken die Breitbandanbieter Wilhelm.tel, M.net, O2 und EWE noch nicht vollständig die Zugangsdaten heraus.

Bis zuletzt hatten vor allem Kabelnetzbetreiber versucht, die neue Regelung zu verhindern. Sie hatten darauf hingewiesen, dass durch die Verwendung inkompatibler Endgeräte das Erreichen der vertraglich vereinbarten Datenübertragungsrate nicht sichergestellt werden könne und durch die Verwendung nicht funktionaler Endgeräte Störungen im Telekommunikationsnetz des Netzbetreibers verursacht werden könnten. Auch bei der Vectoring-Technik könnten durch fehlerhafte Drittgeräte Störungen im Netz verursacht werden. Diese Bedenken hatte die große Koalition jedoch zurückgewiesen.

Quelle: golem
 
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