Das oberste Gericht in Kalifornien hat am vergangenen Montag bekannt gegeben, dass der Inhaber und Betreiber der mittlerweile geschlossenen Rache-Webseite ugotposted.com unter Anklage gestellt wird. Dem 27-jährigen Kevin Christopher B. werden mehrfache schwere Straftaten vorgeworfen - darunter Identitätsdiebstahl, Erpressung sowie Verschwörung.
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Kevin B. betrieb fast ein Jahr lang eine so genannte "Revenge Porn"-Seite und wird nun in Kalifornien vor Gericht dafür belangt. Als "Revenge Porn" wird umgangssprachlich die Veröffentlichung von intimen Fotos oder Videos des Ex-Partners im Internet bezeichnet. Also persönliche Aufnahmen, die ursprünglich nicht für die breite Masse bestimmt waren. In den allermeisten Fällen handelt es sich bei den Opfern um Frauen, die von ihrem Ex-Freund öffentlich bloßgestellt werden. Der Staat von Kalifornien erklärte im Oktober vergangenen Jahres "Revenge Porn" als Bagatelldelikt, falls die Veröffentlichung solcher Aufnahmen ohne vorherige Zustimmung der abgebildeten Person erfolgt. Im Fall des nun Angeklagten sieht die Angelegenheit etwas komplizierter aus: Dem US-Amerikaner wird in 28 Fällen Identitätsdiebstahl vorgeworfen, in zwei Fällen Erpressung und in einem Fall Verschwörung. 14 Zeuginnen, die in den Gerichtsakten lediglich als "Jane Doe" Nr. X geführt werden, haben bereits vor Gericht gegen ihn ausgesagt.
Angeklagter forderte Geld für die Löschung von intimen Aufnahmen
Der junge Mann betrieb bis September 2013 die Seite ugotposted.com, auf der Verlassene ihre Ex-Partner auf perfide Weise, durch das Posten von intimen Aufnahmen, bloßstellen konnten. Im Gegensatz zu anderen Revenge-Porn-Portalen verlangte die Webseite zusätzliche Informationen über die betroffene Person. Neben Fotos musste auch der vollständige Name angegeben werden, darüber hinaus Wohnort, Alter und Links zu Profilen in sozialen Netzwerke.
Neben ugotposted betrieb Kevin B. eine zweite Webseite namens changemyreputation.com. Über diese Webseite kommunizierte er mit Geschädigten, die ihn zuvor über ugotposted kontaktierten mit der Bitte, die kompromittierenden Bilder zu löschen. Über changemyreputation verlangte er für das Entfernen der Aufnahmen eine Gebühr zwischen 250 und 350 US-Dollar. Der Anklage nach sollen auf seinem Portal zwischen Dezember 2012 und September 2013 insgesamt 10.170 freizügige Privataufnahmen geposted worden sein, ohne die Zustimmung der betroffenen Personen.
Einer Studie des Sicherheitsunternehmens McAffe nach, hat einer von zehn Ex-Partnern schon einmal der oder dem Verflossenen damit gedroht, intime Fotos im Internet zu veröffentlichen. Rund 60 Prozent, so die Studie weiter, machen ihre Drohung auch wahr.
Quelle: Gulli