Immer wieder gerät Vodafone in die Kritik. Und immer wieder lautet der Vorwurf, man habe Kunden Verträge untergeschoben. Nun sorgt eine weitere Abzock-Methode für Aufsehen, bei dem Online-Kunden im Vodafone-Shop betrogen werden.
Über Fälle, bei denen Vodafone-Kunden an der Haustür abgezockt wurden, haben wir bereits mehrfach berichtet. Doch auch in Shops werden Verträge untergeschoben, ohne dass der Kunde es mitbekommt. Die folgende Methode ist eine von vielen, rückt nun aber in so manchem Shop wieder verstärkt in den Fokus.
Der Abhol-Trick
Aufgrund der anhaltenden Pandemie suchen heute weniger Kunden einen Vodafone-Laden auf als früher und bestellen lieber online. Wer einen Vertrag über das Internet abschließt, kann sich seine Artikel, wie etwa das zu einem Vertrag gehörende Handy, nicht nur nach Hause oder eine Wunschadresse liefern lassen. Das Handy oder die SIM-Karte kann man sich auch in einen Vodafone-Shop liefern lassen. Sobald der Artikel abholbereit ist, bekommt der Kunde eine SMS oder E-Mail. In so manchem Geschäft, wie etwa seit mehreren Wochen in einem Vodafone-Shop in einem Düsseldorfer Einkaufszentrum, spielt sich dann folgende Geschichte ab.
Der Shop-Mitarbeiter benötigt bei der Abholung des Handys zur Legitimation den Personalausweis des Kunden. Der Mitarbeiter geht mit dem Ausweis ins Lager, um das Gerät zu holen. Im Lager kopiert der Mitarbeiter Vorder- und Rückseite des Ausweises oder scannt ihn sofort mit einer Vodafone-App ein. Anschließend bringt der Mitarbeiter das Gerät dem Kunden und sagt, dass der Kunde die Abholung mit einer Unterschrift quittieren müsse. Nun verlangt der Mitarbeiter noch das Kennwort des Kunden, „damit alles gut geht“, erklärt uns ein Insider. Sollte der Kunde das beim Online-Vorgang angegeben Kennwort nicht mehr wissen, fragt der Shop-Mitarbeiter für eine korrekte Bezahlung des Handys nach einer EC-Karte oder der IBAN. Wie uns ein ehemaliger Shop-Betreiber erklärt, nimmt der gesamte Prozess etwa 90 Sekunden in Anspruch. „Die Abläufe sind sehr gut trainiert und präzise vorbereitet.“
So legen Mitarbeiter im Vodafone-Shop Kunden herein
Während der Übergabe des Geräts stellt der Shop-Mitarbeiter dem Kunden noch einige Fragen. Zudem weist er darauf hin, dass die SIM-Karte des Kunden nicht für 5G freigeschaltet sei. Das sei natürlich ärgerlich, da der Kunde sein neues Handy so nicht richtig nutzen könnte. Die Aktivierung von 5G sei aber kostenlos und sofort aktivierbar. Und der Kunde stimmt häufig zu. Denn wer will schon sein neues Handy nicht richtig nutzen können. Und 5G ist ohnehin in aller Munde. Warum sollte ich das als Kunde also nicht haben wollen?
Währenddessen bereitet der Mitarbeiter im Vodafone-Shop im System einen weiteren Vertrag vor. Während der Kunde annimmt, er unterschreibt die Abholung seines neuen Handys und die 5G-Freischaltung, unterschreibt er auf dem Signature Pad eigentlich einen neuen Vertrag. Meist sind es SIM-Only-Tarife wie der Vodafone Red S, XS oder M. Sollte noch eine Unterschrift fehlen, hat der Shop-Mitarbeiter eine Ausrede parat, erklärt uns unser Informant. Dann hat etwa die Übertragung aufgrund von Internetproblemen nicht geklappt und man müsse den Prozess noch einmal neu starten.
Alle sind glücklich, zumindest vorerst
Das Perfide dabei ist nicht nur, dass der Mitarbeiter des Vodafone-Shops dem Kunden einen Vertrag untergeschoben hat. Da es keine Anschlussgebühr und die ersten sechs Monate keine Grundgebühr gibt, stellt der Kunde erst nach einem halben Jahr fest – wenn die erste Abbuchung erfolgt – dass er einen weiteren Vertrag am Bein hat. Doch davor fühlt sich der Kunde gut beraten und hat sogar 5G kostenlos freigeschaltet bekommen. Der Shop-Betreiber kassiert eine Provision für einen verkauften Vertrag und Vodafone hat eine weitere SIM-Karte freigeschaltet, die die Anzahl von „Neukunden“ in den Quartalsergebnissen nach oben korrigiert.
Die Provision, die der Shop kassiert, richtet sich im übrigen danach, in welcher sogenannten K-Stufe er sich befindet. Je mehr Verträge und SIM-Karten der Shop-Betreiber verkauft, umso höher steigt er in dem Vodafone-Provisions-System auf. So kann es für einen und den gleichen verkauften Vertrag, je nach K-Stufe, eine Provision von 140 oder auch 210 Euro geben.
Vodafone kann uns auf Nachfrage dieses Vorgehen der Shops nicht bestätigen. Untergeschobene Verträge dulde man auf keinem Vertriebsweg, erklärt uns ein Sprecher. Für Vodafone sei auf allen Vertriebswegen ein ehrliches, sauberes und nachhaltiges Geschäft entscheidend. Übrigens: Der Ablauf ist nicht neu. Bereits 2017 beschwerten sich Kunden in einem Vodafone-Forum über ein ganz ähnliches Vorgehen
Quelle; inside-digital
Über Fälle, bei denen Vodafone-Kunden an der Haustür abgezockt wurden, haben wir bereits mehrfach berichtet. Doch auch in Shops werden Verträge untergeschoben, ohne dass der Kunde es mitbekommt. Die folgende Methode ist eine von vielen, rückt nun aber in so manchem Shop wieder verstärkt in den Fokus.
Der Abhol-Trick
Aufgrund der anhaltenden Pandemie suchen heute weniger Kunden einen Vodafone-Laden auf als früher und bestellen lieber online. Wer einen Vertrag über das Internet abschließt, kann sich seine Artikel, wie etwa das zu einem Vertrag gehörende Handy, nicht nur nach Hause oder eine Wunschadresse liefern lassen. Das Handy oder die SIM-Karte kann man sich auch in einen Vodafone-Shop liefern lassen. Sobald der Artikel abholbereit ist, bekommt der Kunde eine SMS oder E-Mail. In so manchem Geschäft, wie etwa seit mehreren Wochen in einem Vodafone-Shop in einem Düsseldorfer Einkaufszentrum, spielt sich dann folgende Geschichte ab.
Der Shop-Mitarbeiter benötigt bei der Abholung des Handys zur Legitimation den Personalausweis des Kunden. Der Mitarbeiter geht mit dem Ausweis ins Lager, um das Gerät zu holen. Im Lager kopiert der Mitarbeiter Vorder- und Rückseite des Ausweises oder scannt ihn sofort mit einer Vodafone-App ein. Anschließend bringt der Mitarbeiter das Gerät dem Kunden und sagt, dass der Kunde die Abholung mit einer Unterschrift quittieren müsse. Nun verlangt der Mitarbeiter noch das Kennwort des Kunden, „damit alles gut geht“, erklärt uns ein Insider. Sollte der Kunde das beim Online-Vorgang angegeben Kennwort nicht mehr wissen, fragt der Shop-Mitarbeiter für eine korrekte Bezahlung des Handys nach einer EC-Karte oder der IBAN. Wie uns ein ehemaliger Shop-Betreiber erklärt, nimmt der gesamte Prozess etwa 90 Sekunden in Anspruch. „Die Abläufe sind sehr gut trainiert und präzise vorbereitet.“
So legen Mitarbeiter im Vodafone-Shop Kunden herein
Während der Übergabe des Geräts stellt der Shop-Mitarbeiter dem Kunden noch einige Fragen. Zudem weist er darauf hin, dass die SIM-Karte des Kunden nicht für 5G freigeschaltet sei. Das sei natürlich ärgerlich, da der Kunde sein neues Handy so nicht richtig nutzen könnte. Die Aktivierung von 5G sei aber kostenlos und sofort aktivierbar. Und der Kunde stimmt häufig zu. Denn wer will schon sein neues Handy nicht richtig nutzen können. Und 5G ist ohnehin in aller Munde. Warum sollte ich das als Kunde also nicht haben wollen?
Währenddessen bereitet der Mitarbeiter im Vodafone-Shop im System einen weiteren Vertrag vor. Während der Kunde annimmt, er unterschreibt die Abholung seines neuen Handys und die 5G-Freischaltung, unterschreibt er auf dem Signature Pad eigentlich einen neuen Vertrag. Meist sind es SIM-Only-Tarife wie der Vodafone Red S, XS oder M. Sollte noch eine Unterschrift fehlen, hat der Shop-Mitarbeiter eine Ausrede parat, erklärt uns unser Informant. Dann hat etwa die Übertragung aufgrund von Internetproblemen nicht geklappt und man müsse den Prozess noch einmal neu starten.
Alle sind glücklich, zumindest vorerst
Das Perfide dabei ist nicht nur, dass der Mitarbeiter des Vodafone-Shops dem Kunden einen Vertrag untergeschoben hat. Da es keine Anschlussgebühr und die ersten sechs Monate keine Grundgebühr gibt, stellt der Kunde erst nach einem halben Jahr fest – wenn die erste Abbuchung erfolgt – dass er einen weiteren Vertrag am Bein hat. Doch davor fühlt sich der Kunde gut beraten und hat sogar 5G kostenlos freigeschaltet bekommen. Der Shop-Betreiber kassiert eine Provision für einen verkauften Vertrag und Vodafone hat eine weitere SIM-Karte freigeschaltet, die die Anzahl von „Neukunden“ in den Quartalsergebnissen nach oben korrigiert.
Die Provision, die der Shop kassiert, richtet sich im übrigen danach, in welcher sogenannten K-Stufe er sich befindet. Je mehr Verträge und SIM-Karten der Shop-Betreiber verkauft, umso höher steigt er in dem Vodafone-Provisions-System auf. So kann es für einen und den gleichen verkauften Vertrag, je nach K-Stufe, eine Provision von 140 oder auch 210 Euro geben.
Vodafone kann uns auf Nachfrage dieses Vorgehen der Shops nicht bestätigen. Untergeschobene Verträge dulde man auf keinem Vertriebsweg, erklärt uns ein Sprecher. Für Vodafone sei auf allen Vertriebswegen ein ehrliches, sauberes und nachhaltiges Geschäft entscheidend. Übrigens: Der Ablauf ist nicht neu. Bereits 2017 beschwerten sich Kunden in einem Vodafone-Forum über ein ganz ähnliches Vorgehen
Du musst Regestriert sein, um das angehängte Bild zusehen.
Quelle; inside-digital