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Hardware & Software Pro & Contra: Apple-Geräte selbst reparieren?

pple hat viele Beboachter und ebenso viele Fans überrascht mit der Entscheidung, künftig Ersatzteile für aktuelle Macs und iPhones an Kunden zu versenden und parallel dazu Reparaturhandbücher zu veröffentlichen. Lange hatte sich der Konzern dagegen gewehrt, die Reparierbarkeit seiner Produkte auch für private Hände zu vereinfachen. Ist die Kehrtewende aber wirklich eine gute Idee? Holger Zelder und Johannes Schuster sind da unterschiedlicher Ansicht.

Pro​

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Johannes Schuster findet, Reparieren ist gut für den Geldbeutel und die Umwelt.​

Noch vor vier Monaten habe ich im Editorial von
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moniert: „Jede Menge iPhones, iPads und MacBooks werden viel zu früh entsorgt, weil Apple kostengünstige oder selbst durchgeführte Reparaturen verhindert“. Nun geschah das Unglaubliche: Apple wird ab 2022 das erste Mal die Self-Service-Reparatur ermöglichen.
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soll es 200 verschiedene Teile für iPhones geben, später werden solche für M1-Macs hinzukommen. Sie sollen das Gleiche kosten, was auch die Werkstätten bezahlen müssen, und wer ein ausgebautes Originalteil zum Recycling zurückschickt, bekommt eine Gutschrift.

Endlich muss man nicht mehr auf billige Kopien oder vom Laster gefallene Komponenten setzen, sondern bekommt echte Apple-Ware. Dazu gibt es nicht nur die nötigen Spezialwerkzeuge, sondern auch (hoffentlich gut gemachte) Reparaturhandbücher. Ohne beides wäre das Hantieren mit den äußerst empfindlichen Komponenten und verklebten Akkus nämlich sehr schwierig bis unmöglich.
Zwar geht das Ganze zunächst nur für die iPhones der 12er- sowie 13er- Reihen und anfänglich lediglich in den USA – aber hey: Das ist offenbar ein Paradigmenwechsel. Apple fängt endlich an, mit seinen Kunden normal umzugehen. Für andere Hardware-Hersteller ist es eine Selbstverständlichkeit, Ersatzteile im Direktverkauf anzubieten.

Nicht nur bastelwillige Anwender profitieren, die Geld sparen wollen statt wochenlang auf einen Termin oder ihr repariertes Gerät warten zu müssen. Auch der Umwelt tut es gut, weil weniger Geräte im Müll landen. Hoffentlich bekommen wir den Service ganz schnell nach Deutschland, und hoffentlich weitet Apple ihn auf alle Macs und die iPads aus. Ein erster Schritt ist getan, bravo! (jes)

Contra​

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Für Holger Zelder wirkt das Programm nicht durchdacht, sondern halbherzig.​

Nur weil man bald Original-Displays und sogar Akkus für eine Handvoll Geräte kaufen und selbst wechseln darf, erfüllt Apple noch lange nicht das „Right to Repair“, wie Initiativen es seit Langem fordern. Ein Umdenken sehe ich da nicht, eher eine halbherzige Reaktion auf Druck von außen.

Viele Komponenten sitzen auf der Hauptplatine, sodass man im Zweifel diese tauschen muss – sofern man sie denn kaufen kann. Würde Apple im iMac oder MacBook statt
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herkömmliche NVMe-SSDs oder wechselbare RAM-Riegel einsetzen, wären viele Reparaturen nicht nur günstiger, sondern überhaupt erst machbar.

Wirklich reparaturfreundlich sind die Geräte ohnehin nicht: Die eingeklebten Displays von iPhone, iPad, Watch und
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lassen sich nur schwer lösen, Gleiches gilt für Akkus. Um anderen Komponenten zu Leibe rücken zu können, muss man sich ein ganzes Arsenal verschiedener Spezialschraubendreher zulegen.

Dass Apple Laien an derart vernagelten iOS-Geräten und Macs herumdoktern lässt, bereitet mir Sorgen. Wer sein eigenes Können überschätzt und mit dem Werkzeug unglücklich abrutscht, zerteilt schnell eine Leiterbahn oder sticht in den Schutzfilm des Akkus. Dabei zerstört man sein Gerät möglicherweise vollends. Und riskiert obendrein Leib und Leben: Eine beschädigte Batterie geht schlimmstenfalls in Flammen auf. Wird Apple verzweifelten Kunden helfen, die ihren Reparaturversuch abgebrochen haben und mit einem Beutel loser Schrauben in den Apple Store stiefeln? Gibt es eine Garantie für den Fall, dass etwas schiefging? Man weiß es nicht.

Statt die Kunden mit ein paar ausgewählten Komponenten abzuspeisen, sollte Apple alle Ersatzteile zu fairen Preisen anbieten und die Geräte reparaturfreundlicher aufbauen. Das wäre ein echtes Bekenntnis für die Reparierbarkeit.
Quelle: heise
 
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