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Premiere lässt mit Murdoch im Rücken die Muskeln spielen

München - Ungewissheit bei den wichtigen Bundesliga-Rechten, Probleme mit Schwarzsehern und zuletzt enttäuschende Zahlen.

Der Chef des Bezahlsenders Premiere, Michael Börnicke, hätte eigentlich genug Probleme am Hals. Doch in bester Tradition seines Amtsvorgängers Georg Kofler, der immer dann ein Kaninchen aus dem Hut zog, wenn es um ihn herum brannte, hat nun auch Börnicke einen Coup gelandet. Premiere habe Interesse am Kauf des Free-TV-Senders Sat.1, kündigte Börnicke nun im "Handelsblatt" an. "Der Berliner Sender würde ideal zu uns passen."

Ein dicker Brocken, sollte es so kommen. Branchenkenner schätzen, dass Premiere mindestens 1,5 Milliarden Euro für Sat.1 auf den Tisch legen müsste. Allein könnte Premiere das Geld kaum aufbringen, darin sind sich Analysten einig. Mit dem neuen Aktionär Rupert Murdoch und seiner News Corp. im Rücken kann Börnicke aber mit breiter Brust auftreten. "Wir könnten zusammen mit einem strategischen Investor ein solches Vorhaben bewältigen", sagt ein Premiere-Sprecher.

Murdoch hatte seinen Anteil an Premiere vergangene Woche auf 22,7 Prozent erhöht. Eingestiegen war er Anfang Januar mit einem Anteil von 15 Prozent. Trotz Murdoch stehen die Chancen zunächst allerdings nicht allzu gut, da ProSiebenSat.1 den Annäherungsversuchen Börnickes erstmal einen Riegel vorschob: "Wir haben nicht die Absicht, zu verkaufen und führen auch keine Gespräche in diese Richtung", sagte eine Sprecherin des Unternehmens am Montag.

Auch Analysten sind skeptisch. Zum einen würden für ProSiebenSat.1 wichtige Synergien zum Beispiel beim Einkauf verloren gehen, sagt ein Experte. "Zum anderen würde man einem potenziellen Wettbewerber Starthilfe geben." Außerdem habe sich ProSiebenSat.1 nach der Übernahme der skandinavischen Senderkette SBS im vergangenen Jahr zum Ziel gesetzt, den europäischen Marktführer RTL zu attackieren, ergänzt Branchenexperte Michael Bahlmann vom Bankhaus M.M. Warburg. "Der Verkauf des größten Senders der Gruppe macht da wenig Sinn."

Eine Möglichkeit bleibt dennoch. "ProSiebenSat.1 schwimmt nach der Übernahme von SBS nicht gerade in Geld», sagt Bahlmann. Die Akquisition hatte die Münchner Senderkette 3,3 Milliarden Euro gekostet. Und da bei ProSiebenSat.1 die Finanzinvestoren KKR und Permira den Ton angeben, könnten diese jenseits der Schwelle von 1,5 Milliarden Euro schwach werden, meint ein anderer Analyst. "Ab dieser Grenze würden KKR und Permira vielleicht anfangen zu überlegen."

Für Premiere würde die Lösung zweifellos Sinn ergeben. Neben dem Einkauf von Rechten an Filmen oder Sportübertragungen könnte das Programm auch auf beiden Kanälen vermarktet werden, sagt der Unternehmens-Sprecher. Im Klartext: Das Spitzenspiel der Champions League würde im Bezahlfernsehen laufen, ein weniger attraktives im frei empfangbaren.

Doch unabhängig davon hat sich Börnicke nach Einschätzung der Analysten mit dem Vorstoß zunächst einmal Luft verschafft. Denn ob der Bezahlsender bei der bevorstehenden Versteigerung der Fußballbundesliga-Rechte den Zuschlag erhält, ist noch völlig offen. Der Umsatz sank 2007 um knapp sieben Prozent auf 984,5 Millionen Euro, unterm Strich fiel ein Nettoverlust von 51,6 Millionen Euro an und die Zahl der direkten Abonnenten lag nicht zuletzt wegen Verschlüsselungsproblemen und Schwarzsehern mit 3,65 Millionen unter den eigenen Erwartungen. Der Aktienkurs bewegte sich zuletzt um die Marke von gut 14 Euro - etwa die Hälfte des Ausgabepreises bei Börsengang im Jahr 2005. Der Premiere-Chef habe daher ein Zeichen setzen wollen, sagt ein Analyst. "Börnicke will die Initiative zurückgewinnen und keine lahme Ente sein." (dpa)

Quelle: digitalfernsehen
 
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