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TV SPORT Highlight-Gruppe prüft möglichen Verkauf von Sport1

"Es stehen alle Optionen offen"

Schon seit einiger Zeit hat es Gerüchte um einen möglichen Verkauf der Sport1 Medien AG gegeben, offiziell geäußert hat sich die Highlight-Gruppe dazu aber nie - bis jetzt. In einer knappen Pressemitteilung bestätigt man, einen Verkauf des Unternehmens zu prüfen.

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Sport1 könnte demnächst einen neuen Eigentümer bekommen. Wie die Highlight Communications AG, zu der Sport1 gehört, am Dienstagabend bekanntgegeben hat, prüfe man "strategische Möglichkeiten zur Weiterentwicklung oder Veräußerung der Sport1 Medien-Gruppe". Ganz konkret hat der Verwaltungsrat jetzt beschlossen, einen "strukturierten Prozess bezüglich eines möglichen Verkaufs der Sport1 Medien-Gruppe oder Teilen der Gruppe" einzuleiten.

Das heißt: Ein Verkauf der Sport1 Medien AG ist mit einem Schlag wahrscheinlich geworden. In welchem Stadium sich der Prozess befindet, will man bei Highlight nicht sagen. Es heißt lediglich, dass es bislang keine Entscheidung darüber gebe, ob, wann und in welchem Umfang ein Verkauf stattfinden würde. "Es stehen alle strategischen Optionen offen", heißt es.

Erst Ende April hatten der Wirtschafts-Informationdienst "Platow Brief" und das Branchen-Portal "Clap" über einen möglichen Verkauf von Sport1 berichtet. Demnach soll Highlight-Chef Bernhard Burgener dafür bereits bei RTL Deutschland und ProSiebenSat.1 vorstellig geworden sein, wobei ein Verkauf an die Sendergruppe aus Unterföhring unwahrscheinlich sein soll - CEO Bert Habets hat dem Konzern ein Sparprogramm auferlegt. Laut "Clap" war Burgener allerdings schon persönlich in Gütersloh vor Ort. Äußern will sich Burgener öffentlich dazu nicht, auch eine Anfrage von DWDL.de blieb unbeantwortet.

Ein Schwebezustand mit Fragezeichen

Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sport1 Medien AG war es in jedem Fall ein sehr ereignisreicher Dienstag. Erst vor wenigen Stunden hatte Bernhard Burgener einen Umbau beim Sport-Konzern angekündigt, im Zuge dessen müssen auch der langjährige Geschäftsführer Olaf Schröder sowie Chefredakteur Pit Gottschalk ihre Hüte nehmen (DWDL.de berichtete). Geleitet werden soll Sport1 künftig von Robin Seckler und Matthias Kirschenhofer. Wie lange die aber überhaupt noch das Sagen haben bei einem Verkauf, bleibt abzuwarten.

In jedem Fall ist der Schwebezustand, in dem sich Sport1 nun befindet, nicht ideal. Weder für die Mitarbeitenden, die vor einer unsicheren Zukunft stehen - aber auch nicht für die Werbekunden, die vielleicht ebenfalls ein paar Fragen zur Zukunft des Senders haben. Der Werbemarkt steht aktuell generell unter Druck, da macht auch Sport1 keine Ausnahme - und das wurde in der am Vormittag verschickten Pressemitteilung zur Neuaufstellung auch sehr deutlich.

Sport & Event rutschen in die Verlustzone

Bernhard Burgener, Highlight-Chef und Aufsichtsratsvorsitzender der Sport1 Medien AG, sagte: "Die stark veränderten Rahmenbedingungen machen eine Neuausrichtung und stärkere Fokussierung auf das Digitalgeschäft und die Etablierung neuer Geschäftsfelder erforderlich." Robin Seckler ist ein ausgewiesener Digital-Experte, Kirschenhofer ist der Mann für Vermarktung und Finanzen. Sie sollen die Sport1 Medien AG nun erst einmal in fünf selbstständigen "Profit Centern" aufstellen. Dazu zählt auch der Bereich New Business zur Etablierung neuer Geschäftsfelder.

Als die Highlight-Gruppe zuletzt ihre Geschäftszahlen für das erste Quartal 2023 vorlegte, musste man einen Umsatzrückgang im Bereich Sport und Event von fast 10 Prozent auf 36,2 Millionen Euro hinnehmen. Der Verlust lag bei 5,2 Millionen Euro. Der Bereich Film, hier vor allem die Constantin Film, verzeichnete zwar auch einen Umsatzrückgang auf 45,0 Millionen Euro (-6,6 Prozent), hier stand unter dem Strich aber ein Gewinn in Höhe von 1,1 Millionen Euro. Blickt man auf das gesamte Jahr 2022, so verzeichnete Highlight im Bereich Sport und Event einen Umsatzrückgang von 5,8 Prozent, der Gewinn schrumpfte im gleichen Zeitraum um mehr als 70 Prozent auf 5,6 Millionen Euro.

Zur Sport1 Medien AG gehören neben dem Free-TV-Sender Sport1 und den Bezahlkanälen Sport1+ und eSports1 auch das Vermarktungsunternehmen Magic Sports Media für Wetten, Poker und Casino, die Full-Service Sport-Event- und -Beratungs-Agentur Match IQ, die Consulting-Unit Leitmotif sowie die Produktionsfirma Plazamedia und Jackpot50, ein Plattformbetreiber von virtuellen Casino-Automatenspielen.

Quelle; dwdl
 
Zu hohe Forderung? Noch kein Käufer für Sport1 gefunden

Im Juni bestätigte die Schweizer Highlight Communications AG, dass man einen Verkauf von Sport1 prüft. Bislang hat man aber keinen Abnehmer gefunden - laut "Handelsblatt" wegen zu hoher Preisvorstellungen

Man prüfe "strategische Möglichkeiten zur Weiterentwicklung oder Veräußerung der Sport1 Medien-Gruppe" und habe beschlossen einen "strukturierten Prozess bezüglich eines möglichen Verkaufs der Sport1 Medien-Gruppe oder Teilen der Gruppe" einzuleiten. Mit diesen Worten bestätigte die Highlight Communications AG Mitte Juni schon seit Monaten anhaltende Gerüchte, dass ein Verkauf des defizitären Sportsenders zur Debatte steht.

Viereinhalb Monate später hat sich diesbezüglich allerdings noch nichts getan. Das "Handelsblatt" berichtet nun, dass der von Bernhard Burgener kontrollierte Medienkonzern durch den Verkauf von Sport1 Einnahmen in Höhe von 80 bis 100 Millionen Euro erzielen will - was potentiellen Käufern allerdings zu teuer war. Highlight und Sport1 kommentierten den Bericht unter Verweis auf das laufende Verfahren nicht.

Das "Handelsblatt" berichtet weiter, dass Sport1 in diesem Jahr aus den roten Zahlen heraus kommen und eine schwarze Null erreichen soll, 2024 erwarte man ein positives Ebit. Im ersten Halbjahr 2023 wies Highlight Communications für das Segment Sport und Event, hinter dem sich die Tochter Sport1 Medien AG verbrigt, allerdings noch ein Umsatzminus von 5,3 Prozent und einen deutlichen Verlust von 8,9 Millionen Euro aus.

Im Sommer wurde die Führung von Sport1 ausgetauscht, Vorstandschef Olaf Schröder musste das Unternehmen ebenso wie Chefredakteur Pit Gottschalk verlassen, seither fällt Robin Seckler und Matthias Kirschenhofer die Aufgabe zu, das Unternehmen in Zeiten der Unsicherheit angesichts des möglichen Verkaufs neu aufzustellen. Strukturell ist das Unternehmen nun in fünf eigenständige Profit Center gegliedert, im Einzelnen Digital, Free-TV, Pay-TV, New Business und Produktion.

Quelle; dwdl
 
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