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Premiere hält an Sat.1-Kauf fest - Hoffnung auf HDTV und Fußball

(pk) Der Pay-TV-Anbieter Premiere hält einen Verlust in diesem Jahr für möglich und will auch weiter den Berliner Privatsender Sat.1 kaufen - zu einem späteren Zeitpunkt. Im nächsten Jahr komme das wieder auf die Tagesordnung, sagte der Chef des Münchner Abosenders, Michael Börnicke, der "Süddeutschen Zeitung" (Montagsausgabe). Den Kaufpreis will Premiere dann über den Kreditmarkt finanzieren und nicht über die wirtschaftliche Macht des Anteilseigners News Corp., den der Manager ausdrücklich lobte. Börnickes Vorstoß hatte bereits im vorvergangenen Monat für scharfe Kritik bei ProSiebenSat.1 gesorgt. Die Privatsendergruppe plant nach eigenen Angaben keinen Verkauf der Tochter (SAT+KABEL berichtete).

Der Premiere-Chef wiederholte die optimistische Prognose, in fünf Jahren zehn Millionen Abonnenten zu erreichen. Bis dahin allerdings müssten alle analogen Signale abgeschaltet, die Fußball-Rechte ab der Saison 2009/2010 gewonnen und die Hacker-Problematik gelöst werden. So sollen derzeit rund eine Million Zuschauer das Programm illegal betrachten. Das Verschlüsselungssystem Nagravision ist seit dem vorvergangenen Jahr kompromittiert. Premiere hatte die Bedrohung zu lange nicht ernst genommen. Nach Angaben von Börnicke gibt es zahlreiche Haushalte, die zwar ein kleines Premiere-Paket abonniert haben, über manipulierte Settop-Boxen oder Smartcards aber dennoch das komplette Programm sehen. Mit bis zu 700.000 neuen Abonnenten rechnet das Unternehmen kurz nach der Umstellung auf das neue System NDS-Videoguard. Auch mit dem hochauflösenden Fernsehen soll sich die Situation verbessern.

Weil sich die Konsumenten teure Flat-TVs kauften und anschließend von der PAL-Qualität enttäuscht seien, würden diese zu "potentiellen Premiere-Kunden", sagte Börnicke. Im Zuge der Digitalisierung könnteb etwa ein Viertel der 40 Millionen Fernsehhaushalte in Deutschland und Österreich Premiere-Kunden sein. Außerdem seien dies keine klassischen Abonnenten: "Darunter werden auch viele Prepaid-Kunden sein, die nur vorab für Angebote zahlen - ähnlich wie in der Mobilfunkbranche."

Wie sich das laufende Geschäftsjahr entwickelt, dazu wollte der Vorstandsvorsitzende keine eindeutigen Aussagen treffen. Ein kleiner Verlust sei ebenso vorstellbar wie ein kleiner Gewinn, betonte der Manager in der "Süddeutschen Zeitung". Eine Übernahme eines bereits vorproduzierten Bundesliga-Signals durch die Kirch-Tochter Sirius schloss Börnicke erneut aus. Das Unternehmen geht derzeit juristisch beim Bundeskartellamt gegen das Vorhaben vor. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hatte eine zentrale Produktion damit begründet, auch kleineren Anbietern die Ausstrahlung von Live-Fußballspielen ohne große Investitionen zu ermöglichen.

Quelle: sat+kabel
 
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