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IPTV Netflix schrumpft! Immer weniger Filme und Serien im Angebot

Netflix schrumpft! Immer weniger Filme und Serien im Angebot

Tausende von Filmen und Serien sind in den vergangenen Jahren aus dem Netflix-Angebot verschwunden. Der US-Streamingdienst will einen anderen Weg gehen – setzt vermehrt auf Eigenproduktionen und will sogar ins Kino.

Weltweit nutzen mehr als 80 Millionen Menschen Netflix. 2010 startete der Streaming-Dienst in den USA, 2014 kamen zahlreiche europäische Länder hinzu, darunter auch Deutschland. Seit Januar 2016 ist Netflix in 190 Ländern auf der Erde zu abonnieren. Alleine im vergangenen Quartal kamen 3,57 Millionen neue Kunden dazu, wie Netflix bekannt gab. Der Gewinn schoss im Jahresvergleich um 75 Prozent auf 51,5 Millionen Dollar – weit besser als Anleger es erwartet hatten.

Trotz all dieser Erfolgsmeldungen schrumpft das Angebot von Netflix immer mehr. Das Streaming-Portal ändert seit einiger Zeit sein Entertainment-Angebot und diese Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen.

In Zukunft sollen hauseigene Produktionen rund 50 Prozent der Netflix-Sammlung ausmachen, wie das Magazin „Variety“ berichtet. Das Angebot an Fremdinhalten, also lizenzierten Filmen und Serien, würde auf die Hälfte fallen. Netflix wolle so ein zielgruppenorientiertes Angebot bereitstellen und vor allem mit exklusiven Inhalten bei den Nutzern punkten.

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Netflix bietet immer weniger Filme und Serien an

Offizielle Zahlen, wie viele Filme und Serien Netflix im Angebot hat, gibt der Konzern nicht heraus.

2014 hat ein Reddit-Nutzer die IMDb Top 250, also die am besten bewerteten Filme bei der größten Filmdatenbank im Internet, mit dem Angebot von Netflix verglichen. Er fand heraus, dass damals 49 der 250 Top-Filme auch bei Netflix vorhanden waren. Zwei Jahre später sank die Zahl auf 31 Filme, das sind 12 Prozent weniger als 2014.

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Die Internet Movie Database (IMDb, englisch für „Internet-Filmdatenbank“) hat eine Top 250 Liste, der am besten bewehrtesten Filme.
Foto: IMDb

Auch die Zahlen des Blogs „Exstreamist“ zeigen, dass Netflix schrumpft. Demnach hat sich das Angebot des Streaming-Dienstes seit 2012 fast halbiert. Vor vier Jahren sollen (auf der US-Plattform) insgesamt noch 11.000 Filme und Serien zur Verfügung gestanden haben, heute sind es laut „Exstreamist“ nur noch 5.300. Die Plattform „Unogs“ kommt zu dem gleichen Ergebnis.
Mit diesen Problemen hat Netflix zu kämpfen

Ein großer Teil des Netflix Budgets wurde anfangs dafür verwendet, die Rechte an älteren Filmen und Shows zu kaufen, aber Netflix hat einige Streaming-Rechte verloren, sodass Tausende Titel in den vergangenen Jahren aus der Bibliothek verschwanden. Laut eines Artikels von der „Welt am Sonntag“ werden Filmrechte häufig nur noch für sieben Jahre verkauft. Danach muss neu verhandelt werden.

2012 endete beispielsweise der Deal mit dem Pay-TV-Sender Starz. Dadurch verschwanden rund 2000 Filme bei Netflix. Ein weiterer großer Einschnitt fand im letzten Jahr statt, als der Vertrag mit dem Kabelkanal Epix auslief. Dadurch wurden weitere 2000 Filme, darunter beispielsweise „The Wolf of Wall Street“, „World WarZ“ und „Die Tribute von Panem: Mockingjay – Teil 1“ aus der Netflix-Bibliothek entfernt.

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Ein Grund, weshalb Netflix viele Rechte verliert, ist die ständig wachsende Konkurrenz (z. B. Amazon, Hulu, Watchever). Zahlreiche Streaming-Plattformen kämpfen um Film- und Serienrechte, die auch noch von Land zu Land unterschiedlich ausfallen. Wer das höchste Angebot abgibt, darf meist die Inhalte exklusiv auf seiner Plattform den Abonnenten zur Verfügung stellen.

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Mehr Eigenproduktionen

Netflix will dem Rechte-Poker aus dem Weg gehen und setzt deshalb vermehrt auf exklusive Inhalte, die auf anderen Streaming-Plattformen nicht zu finden sind. Ein wichtiger Bestandteil sind dabei die Eigenproduktionen, die bereits in der Vergangenheit einige Erfolge feiern konnten. Die bekanntesten Netflix-Original-Serien sind beispielsweise „House of Cards“, „Orange is the New Black“ oder „Narcos“. Aber auch Dokumentationen wie „Chef’s Table“ oder die Marvel-Ableger „Daredevil“, „Jessica Jones“ und „Luke Cage“ zählen inzwischen zu Formaten, die Netflix in Eigenregie produziert.

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Die Eigenproduktionen sind alles andere als billig produziert. 2016 will Netflix eigenen Angaben nach 6 Milliarden Dollar in Content investieren, 2017 werden diese Ausgaben voraussichtlich um eine weitere Milliarde steigen. Allein durch den Deal mit Disney hat Netflix für das Marvel Defenders Projekt rund um die TV-Serien „Daredevil“, „Iron Fist“, „Jessica Jones“ und für die neue Action-Serie „Luke Cage“ 200 Millionen Dollar innerhalb von drei Jahren ausgegeben.

Die bislang teuerste Netflix-Serie läuft am 4. November 2016 an, dann startet „The Crown“. Medienberichten zufolge hat die Serie, die sich rund um die britische Königsfamilie dreht, 130 Millionen US-Dollar an Produktionskosten verschlungen und gilt damit als die bislang teuerste TV-Serie überhaupt. Die erste Staffel hat zehn Folgen, eine Folge kostet somit 13 Millionen Dollar, berichtet der Branchendienst Marketwatch.
Das plant Netflix noch für die Zukunft

Erst in der vergangenen Woche hatte Netflix angekündigt, dass eigenproduzierte Filme in den USA zukünftig auch im Kino laufen sollen. Durch die Kooperation mit der Kinokette iPic Entertainment könnte Netflix dann sogar beim berühmtesten Filmpreis der Welt, dem legendären Oscar, mitmachen. Bisher war das nicht möglich, weil ein Film dafür sieben Tage am Stück mit mindestens drei Vorstellungen pro Tag in einem kommerziellen Kino in Los Angeles gezeigt werden musste.

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Außerdem gehen Gerüchte um, dass der Unterhaltungskonzern Walt Disney Netflix übernehmen möchte. Netflix ist derzeit an der Börse rund 44 Milliarden Dollar Wert. Kommentieren wollte Netflix die Gerüchte bisher nicht.

Quelle: techbook
 
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