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Millionen droht Hartz IV vor der Rente

TV Pirat

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Vor der Rente sind Millionen von Arbeitslosigkeit und Altersarmut bedroht

Bauarbeitern, Reinigungskräften und anderen Berufen mit starken gesundheitliche Belastungen droht vor der Rente die Arbeitslosigkeit und damit Hartz IV. Das ergab eine Studie des Instituts für Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen. Demnach sind gesundheitliche Beeinträchtigungen bei Millionen Deutschen Ursache dafür, dass viele ihren Job vor erreichen des Rentenalters aufgeben müssen – die Folge: Altersarmut!

Gesundheitliche Beeinträchtigungen treiben Millionen in Hartz IV

Gesundheitliche Beeinträchtigungen durch berufsbedingte Belastungen führen vor allem bei Beschäftigten im Bauhauptgewerbe sowie bei Gerüstbauern, Dachdeckern, Bauhilfskräften und Reinigungskräften zur Jobaufgabe vor erreichen des Rentenalters. Einer am Mittwoch vorgestellten Studie des Instituts für Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen zufolge sind mehr als 30 Prozent der Hilfsarbeiter am Bau vor Erreichen des Rentenalters auf Hartz IV angewiesen. Bei Maurern, Straßenbauern und Zimmerern sind zwischen 17 und 19 Prozent von Altersarmut betroffen. Die Zahlen steigen drastisch an, wenn die Erwerbslosen, die Arbeitslosengeld I (ALG I) beziehen, mit berücksichtigt werden. Dann haben in den meisten Bauberufen über 40 Prozent vor dem Renteneintritt keinen Job. Bei den Maurern und Betonbauer übt lediglich rund ein Drittel vor der Rente eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aus. Neben der Baubranche trifft die Arbeitslosigkeit vor allem auch Arbeitnehmer im Hotel- und Gaststättengewerbe, in Reinigungsberufen, im Transportwesen und in der Landwirtschaft.

Statt Hartz IV „Altersflexi“-Modell

Die Gewerkschaften sehen angesichts dieser Entwicklung dringenden Handlungsbedarf. „Wenn Bauarbeiter sich kaputt gearbeitet haben und nicht mehr können, müssen sie gehen. Durchschnittszahlen, wonach mehr ältere Beschäftigte arbeiten, nützen ihnen nichts. Für Baubeschäftigte bedeutet das vorzeitige Aus im Job Armut für den Rest ihres Lebens“, so Klaus Wiesehügel, Vorsitzender der IG Bau-Agrar-Umwelt. „Wie die IAQ-Studie zeigt, droht dieses Problem nicht erst durch die Rente mit 67, sondern es besteht schon heute.“ Im Baubereich müsse deshalb dringend umgesteuert werden.

Die IG Bau-Agrar-Umwelt erarbeitete dafür eine Branchenlösung, die sich am Saison-Kurzarbeitergeld (Saison-KUG) am Bau orientiert. Im Rahmen des sogenannten „Altersflexi“-Modells sollen ältere Arbeitnehmer, die nicht mehr Vollzeit arbeiten können für einige Stunden in Bereichen wie dem Einkauf oder der Kundenbetreuung eingesetzt werden. Für die nicht geleistete restliche Arbeitszeit soll dann ein „Alterskurzarbeitergeld“ in Höhe von 60 Prozent der üblichen Bezüge gezahlt werden. Wiesehügel zufolge könne ein Fünftel der Kosten durch Arbeitgeber und Arbeitnehmer aus einem gemeinsamen Fonds gedeckt werden. Das belaste die Arbeitgeber mit rund 120 Millionen Euro pro Jahr. Nach Gegenrechnung der Ausgaben für Arbeitslosengeld I und II und anderen Sozialleistungen entstehe eine Lücke von 50 Millionen Euro, die mit Steuergeldern geschlossen werden müsse, berichtete die IG Bau-Agrar-Umwelt.

Im Rahmen des „Altersflexi“-Modells sollen Transferberater als Unterstützung für Arbeitnehmer und Betriebe bei der Suche nach einer neuen Tätigkeit zum Einsatz kommen. Darüber hinaus soll ein spezielles Zugangsverfahren vor einem Missbrauch des „Altersflexi“-Geldes als Programm zur Frühverrentung zu schützen. Neben einem medizinischen Gutachten, das belegt, dass der Arbeitnehmer seine bisherige Tätigkeit aus gesundheitlichen Gründen nicht fortführen kann, muss neben weiteren Verfahren zudem geprüft werden, ob Alternativen im Betrieb bestehen und eine wirksame Kündigung droht.

Abgesehen von der FDP sei das Modell auf Interesse in den Bundestagsfraktionen gestoßen wie die IG Bau-Agrar-Umwelt berichtete.

„Hartz-IV-Mord“ in Berlin

Quelle: gegen-hartz
 
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