Mutmaßlicher Dieb der Schumi-Akten erhängt sich in Zelle
Dramatische Wende im Fall der gestohlenen Krankenakte von
Sie müssen registriert sein, um Links zu sehen.
(45). Der mutmaßliche Dieb der Krankenakte, ein hochrangiger Mitarbeiter der Schweizerischen Rettungsflugwacht, hat sich in einer Gefängnis-Zelle in Zürich erhängt.
Der Mann wurde gestern verhaftet, weil er im Verdacht stand, die Krankenakte geklaut und weitergegeben zu haben.
Die Kantonspolizei Zürich in einer Mitteilung: „Ein Mann ist am Mittwochmorgen, 6. August 2014 erhängt in seiner Zelle im Zürcher Polizeigefängnis aufgefunden worden. Nach den bisherigen Erkenntnissen der Kantonspolizei Zürich und der Staatsanwaltschaft bestehen keine Hinweise auf Dritteinwirkung. Der Verstorbene war im Zusammenhang mit der Weitergabe von Krankenakten von Michael Schumacher am 5. August 2014 festgenommen worden.“
Die Ermittlungsbehörde hatte gegen ihn ein Strafverfahren wegen Verletzung des Berufsgeheimnisses eröffnet, nachdem sowohl die Rega (Schweizerischen Rettungsflugwacht) als auch die Familie Schumacher Anzeigen eingereicht hatten. Zuvor waren verschiedenen Medien Teile der Krankenakte des bei einem Skiunfall schwer verletzten Formel-I-Weltmeisters angeboten hatte.
Der Kriminalfall um
Sie müssen registriert sein, um Links zu sehen.
scheint ein tragisches Ende genommen zu haben. Bei dem mutmaßlichen Dieb, der sich das Leben genommen hat, soll es sich nach Informationen der Zeitung
Sie müssen registriert sein, um Links zu sehen.
um einen leitenden Mitarbeiter der Schweizerischen Rettungsflugwacht handeln.
Ende Juni wurden die Unterlagen geklaut. Der elf oder zwölf Seiten lange Arztbericht wurde dann verschiedenen Medien in Deutschland, England und Frankreich angeboten. Der Verkäufer hat
Sie müssen registriert sein, um Links zu sehen.
festgesetzt (etwa 50 000 Euro). Die Echtheit belegte er mit angeblichen Details zu chirurgischen Eingriffen.
Französische Behörden hatten die IP-Adresse des Computers, von dem die Akte per E-Mail verschiedenen Medien zum Kauf angeboten worden war, einer Schweizer Helikopterfirma mit Sitz in Zürich zugeordnet.
Schumacher-Managerin Sabine Kehm damals: „Da kann man doch nur entsetzt und angewidert sein! Ich kann nur dringend davon abraten, diese Unterlagen zu kaufen oder zu veröffentlichen. Wir werden selbstverständlich mit allen verfügbaren Mitteln dagegen vorgehen.“
Zum Glück wurden die Unterlagen nie veröffentlicht. Die Schweizer Polizei fahndete mit Hochdruck nach dem dreisten Dieb. Mit Erfolg: Gestern der Zugriff, der mutmaßliche Dieb wurde festgenommen.
Nur wenige Stunden nach der Festnahme dann die tragische Wende...
Die Ermittlungen sollen der Behörde zufolge nun eingestellt werden. Zur Begründung hieß es, der Staatsanwaltschaft würden keine Erkenntnisse über einen anderen Tatverdächtigen vorliegen. Unabhängig davon gelte auch für den Verstorbenen die Unschuldsvermutung.
Rega-Chef Ernst Kohler zeigte sich betroffen vom Tod des Mitarbeiters: „Dieses tragische Ereignis macht uns traurig und sprachlos”, erklärte er. „Unsere Gedanken und unser aufrichtiges Beileid gelten in diesem Augenblick den Angehörigen des Verstorbenen und den Personen aus seinem Umfeld.”
Michael Schumacher war am 29. Dezember 2013 nach seinem tragischen Skiunfall in die Klinik von Grenoble eingeliefert und im Juni in die Reha-Klinik „Centre hospitalier universitaire vaudois“ nach Lausanne/Schweiz verlegt worden. Er liegt nicht mehr im Koma und zeigt Reaktionen, besonders stark bei Anwesenheit seiner Frau Corinna.
Mitteilung der Kantonspolizei und der Oberstaatsanwaltschaft
- Eine im Zusammenhang mit der Weitergabe von Krankenakten von Michael Schumacher festgenommene Person wurde tot in der Zelle aufgefunden.
Ein Mann ist am Mittwochmorgen, 6. August 2014 erhängt in seiner Zelle im Zürcher Polizeigefängnis aufgefunden worden. Nach den bisherigen Erkenntnissen der Kantonspolizei Zürich und der Staatsanwaltschaft bestehen keine Hinweise auf Dritteinwirkung. Der Verstorbene war im Zusammenhang mit der Weitergabe von Krankenakten von Michael Schumacher am 5. August 2014 festgenommen worden.
Gestützt auf Anzeigen der Rega und der Familie Schumacher eröffnete die Staatsanwaltschaft II des Kantons Zürich ein Strafverfahren wegen Verletzung des Berufsgeheimnisses. Die erfolgten Abklärungen führten am 5. August 2014 zur Verhaftung des Kadermitarbeiters der Rega.
Die Staatsanwaltschaft II des Kantons Zürich hat gestützt auf je eine Anzeige der Rega und der Familie Schumacher vom 8. Juli 2014 zunächst ein Strafverfahren gegen Unbekannt wegen Verletzung des Berufsgeheimnisses eröffnet. Inhalt der Anzeigen war der Vorwurf, dass Auszüge aus den Krankenakten von Michael Schumacher diversen Medien zugestellt und zum Kauf angeboten worden sein sollen.
Die Ermittlungen der auf Internetkriminalität spezialisierten Staatsanwaltschaft II und der Kantonspolizei Zürich führten zu einem Kadermitarbeitenden der Rega. Gestützt auf die Ermittlungsergebnisse wurde dieser unter dringendem Tatverdacht am 5. August 2014 festgenommen und polizeilich befragt. Er bestritt anlässlich der polizeilichen Befragung die Vorwürfe, weshalb die Einvernahme durch die Staatsanwaltschaft II für den Folgetag geplant war.
Am Mittwochmorgen, 6. August 2014, ist der Inhaftierte anlässlich der Frühstücksabgabe erhängt in seiner Zelle im Zürcher Polizeigefängnis aufgefunden worden. Der sofort beigezogene Arzt konnte nur noch dessen Tod feststellen.
Die Staatsanwaltschaft Zürich hat, wie in solchen Fällen üblich, eine Untersuchung eingeleitet. Nach den bisherigen Erkenntnissen der Kantonspolizei Zürich und der Staatsanwaltschaft bestehen keine Hinweise auf Dritteinwirkung.
Im Zusammenhang mit den den Medien angebotenen Krankenakten liegen der Staatsanwaltschaft nach heutiger Kenntnis keine Hinweise auf eine anderweitige Täterschaft vor, weshalb dieses Verfahren voraussichtlich eingestellt wird.
Aus personenschutzrechtlichen Gründen werden keine weiteren Angaben gemacht. Nach wie vor gilt auch für den Verstorbenen die Unschuldsvermutung.
Quelle: bild