Megaupload: Weitere Vorwürfe gegen die Polizei
Laut einem Bericht des neuseeländischen Fernsehsenders '
3News' kam es im Zuge der
Verhaftung des Megaupload-Chefs Kim Schmitz alias Kim Dotcom möglicherweise zu einem überzogen Vorgehen der Polizeikräfte.
Einem Team des TV-Senders gelang es, in Begleitung von Wayne Tempero, dem Sicherheitschef der Familie Schmitz, auf das Anwesen des Megaupload-Chefs zu gelangen und dort zu drehen.
Dabei erzählt Tempero wie er die Polizeiaktion erlebt hat: Demnach sei er am Tag der Verhaftungen von Hubschraubern geweckt worden und nach Verlassen eines Seitengebäudes des Anwesens von einem Zivilbeamten mit Maschinengewehr in der Hand gezwungen worden, sich sofort auf den Boden zu legen. Der Polizist habe sich dabei allerdings nicht als Beamter zu erkennen gegeben, so der Sicherheitschef.
Aus für Megaupload Bild Nr. 4 - WinFuture.de
Tempero bestätigte, dass sich zu diesem Zeitpunkt im Hause seines Auftraggebers Schmitz zwei Schusswaffen befunden hätten, die beiden (auf Temperos Namen registrierten) Schrotflinten seien allerdings in Waffenschränken verschlossen gewesen.
Die Polizeibeamten hätten nach Angaben von Tempero auch jenen Teil des Hauses betreten, wo die Kindermädchen und drei kleine Kleinkinder gelebt haben. Auch diese Beamten seien mit Pistole, Gewehr und kugelsicherer Weste ausgerüstet gewesen, berichtet Tempero. Eines der Kindermädchen sei dabei nach Schusswaffen und Bomben gefragt worden.
Tempero zeigte dem TV-Reporter auch einen Haushalts-Aufzug, der von Polizeibeamten offensichtlich mit Schlaghämmern "bearbeitet" worden ist, weil diese den zu diesem Zeitpunkt sich noch versteckenden Schmitz dahinter vermutet haben.
Den so genannten "Red Room", also den Panikraum, in dem sich Schmitz versteckt hat, entdeckten die Polizisten erst, nachdem der Sicherheitschef sie darauf hingewiesen hat. Allerdings sagte Tempero, dass dieser Panikraum bereits vor dem Einzug des Megaupload-Chefs existiert habe und auch auf den Bauplänen verzeichnet sei. Eine Schrotflinte habe sich während der Verhaftung von Schmitz auch dort befunden, nämlich in einem der bereits erwähnten Waffenschränke. Schmitz sei aber währenddessen aber an der entgegengesetzten Seite des Raumes gewesen, also nicht ansatzweise in der Nähe der Waffe.
In einem '
Interview' im Anschluss an den Beitrag, bestätigte der Polizei-Sprecher Malcolm Burgess, dass beim Einsatz gegen Kim Dotcom auch Spezialkräfte der neuseeländischen Polizei vor Ort waren. Er rechtfertigte den Großeinsatz mit einer zuvor erfolgten Risikoeinschätzung und verwies auf die Schusswaffen sowie die Möglichkeit der Beweisvernichtung.
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Quelle:
WinFuture