RTL und ProSiebenSat1 haben vor Gericht eine Schlappe erlittern. Ihre Klage gegen Eyeo, den Betreiber von Adblock Plus, ist gescheitert. Das Gericht erklärte, dass die Kunden nicht gezwungen werden, Adblock zu nutzen, sondern dies aus freien Stücken tun würden, um Werbung auszuschalten. Die Unternehmen wollen nun weitere rechtliche Schritte prüfen, da ihnen viele Einnahmen entgehen.
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Nachdem bereits das Handelsblatt und die Zeit mit Klagen gegen das Unternehmen Eyeo, den Betreiber von Adblock Plus, gescheitert sind, ereilte nun dasselbe Schicksal auch RTL und ProSiebenSat1.
RTL und ProSiebenSat1 scheitern mit Klage
Beide Unternehmen hatten Eyeo wegen der dubiosen Geschäftsmethoden verklagt. Eyeo setzt Unternehmen gegen Bezahlung auf eine sogenannte Whitelist, wodurch deren Werbung nicht blockiert wird. Dies wird aber in Zusammenarbeit mit der Community geregelt. Die Community entscheidet dabei mit, welche Werbung sie für zumutbar hält und entsprechend kann diese auf die Whitelist gesetzt werden. Andere Werbung landet auf der Blacklist und wird damit blockiert. Klar, dass Unternehmen davon nicht begeistert sind, denn wenn Personen im Internet die Werbung nicht sehen, dann klicken sie auch nicht darauf und dadurch entgehen den Firmen viele Einnahmen.
Unternehmen sind der Meinung, dass es nicht transparent genug sei, nach welchen Kriterien Werbung auf die Whitelist gesetzt werden würde. Außerdem meinen Medienunternehmen, dass Eyeo das Kartell- und Wettbewerbsrecht verletzen würde. Doch das Landgericht in München sah dies anders. Laut den Richtern würde zwischen Eyeo und Vermarktern kein Wettbewerbsverhältnis bestehen. Außerdem können die Nutzer frei etnscheiden, ob sie den Adblocker oder das Werbeangebot nutzen wollen. Daneben habe Eyeo keine marktbeherrschende Stellung, weswegen auch das Kartellrecht nicht verletzt werden würde.
Damit ist die Angelegenheit aber noch nicht vom Tisch. Denn sowohl RTL als auch ProSiebenSat1 prüfen, ob man weitere rechtliche Schritte gegen Eyeo einleiten kann. Denn nicht alle Gerichte sehen die Sache so wie das Landgericht München. In Köln etwa stufte man das "Whitelisting" als sehr bedenklich ein. Es könnten also weitere Klagen gegen Adblock folgen.
Quelle: Gulli