Meine Ausführungen sind schnell geschrieben und sicher nicht wasserdicht, sie sollen auch nur die Nutzung eines
NAS verdeutlichen,
Du schreibst von einem erhöhten Schutz vor Verlust.
NAS-Systeme haben mehrere Funktionen für den Schutz deiner Daten. Einmal der Hardwareausfall einer oder mehrerer Festplatten (HDD bzw. SSD) und zum anderen den Schutz vor Löschung einzelner Daten bzw deren Änderungen.
Der Hardwareschutz kann bei einer 2-Bay Variante nur den Ausfall einer Festplatte kompensieren. Baust du zwei 4TB Platten ein, kann eine kaputtgehen, die Speicherkapazität liegt dann aber logischerweise auf nur 4TB obwohl 8TB verbaut sind. In der Regel sind die Daten einfach auf beiden Platten identisch - also gespiegelt. Geht eine kaputt, wird sie ausgetauscht und das
NAS macht den Rest. Geht während der Aktion die verbliebene Platte ebenfalls kaputt, sind die Daten weg.
Bei mehr als zwei Einschüben kannst du bereits ein anderes RAID aufsetzen. Die Daten werden dann auf alle Platten verteilt und eine Platte kann immer noch ausfallen. Dabei erhöht sich die Leserate deutlich, die Schreibrate geht jedoch etwas zurück. Die Speicherkapazität ist auch etwas höher. Bei 4TB mal 3 natürlich keine 12TB aber immerhin noch 7TB für die Nutzdaten, der Rest geht für die Datensicherheit und für das Betriebssystem drauf.
Ich z.B. habe sowohl auf Geschwindigkeit, als auch auf Datenschutz gesetzt und mir ein 5-Bay
NAS von Synology zugelegt. Das RAID verteilt die Daten auf die fünf Platten. 3TB mal 5 ergibt zwar 15TB, für das System sind aber nur 10.9 verfügbar.
Nun zum Schutz deiner Daten, wobei hier der größte Feind der Daten der User selber ist.
Auf einem
NAS kann man sogenannte Snapshots erstellen. Dabei wird von den Daten eine quasi Kopie zu einem bestimmten Zeitpunkt erstellt und die dort geschützten Daten können wieder hergestellt werden. Also ein Änderungsschutz auf Dateiebene. Beispiel: Ein Netzwerkordner "Meine_Daten" wird einmal pro Tag geprüft und gesichert, diese Sicherungspunkte sind 7 Tage verfügbar wobei am achten Tag die älteste Sicherung überschrieben wird. Natürlich kannst du die Änderungen auch alle 5 Minuten abspeichern lassen. Merke: Es werden keine vollen Dateien gesichert, nur die geänderten Datenblöcke auf den Festplatten werden gesichert. Es werden also bei einer Sicherung einer 100MB Datei nur die geänderten Bytes gesichert. Schreibst du 7 Tage immer wieder komplett die Datei mit 100MB so wird bei der Sicherung dann 700MB verbraucht. Änderst du nur 1MB pro Tag, sind es auch nur 7MB für die Sicherung zzgl. der 100MB der Datei.
Ebenfalls wichtig ist der Schutz des
NAS-Betriebssystems mit den wichtigsten Benutzerdaten und Benutzerordnern. Denn geht das
NAS im ganzen kaputt, musst du auf neuer Hardware deine Daten auch wieder zurückspielen können. Also musst du dir auch Gedanken über diese Art der Sicherung machen und die sollte dann auf einer anderen Hardware liegen.
Wie du siehst, ist ein
NAS nicht einfach nur eine im Netzwerk für alle erreichbare Datenablage. Ein
NAS ist schon etwas mehr. Und performant sollte es logischerweise auch sein. Wenn Benutzer A gerade eine 40GB große Datei auf das
NAS kopiert, soll Benutzer B auch immer noch seine Videos schauen können und Benutzer C (z.B. eine Dreambox) muss die aktuelle Aufnahme dort ablegen können....
Lies dich z.B. bei Synology (Weil ich eben ein Synology-
NAS habe) auf der Homepage ein. Die haben recht brauchbare Ratgeber für die Hardwareausstattung eines
NAS.
Denke auch über weitere Möglichkeiten des
NAS nach:
Sicherungen von PCs
Nutzung virtueller Maschinen
Videokonvertierung zum Streamen auf andere Hardware aus der Ferne z.B. im Urlaub