Das Geschwindigkeitsrennen zwischen DSL-Leitungen und Kabelinternet scheint entschieden. Mit den von Kabel Deutschland und Unitymedia angebotenen Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 200 MBit/S kann die Deutsche Telekom aktuell nicht mithalten. Doch im Uploadbereich bietet sich ein vollkommen anderes Bild.
Wenn es um die Surfgeschwindigkeit im Internet geht, geben die Kabelnetzbetreiber derzeit den Takt vor. Während die deutsche Telekom aktuell ihre VDSL-Netze mittels Vectoring für Downloadraten von maximal 100 MBit/s aufrüstet, bieten Unitymedia Kabel BW (netzweit) und Kabel Deutschland (in einigen Netzabschnitten) bereits bis zu 200 MBit/s. Tele Columbus möchte ab dem 1. April in der Region Potsdam sogar bis zu 400 MBit/s anbieten.
Schneller Down- und langsamer Upload
Doch während die Kabelnetzbetreiber der DSL-Konkurrenz bei den verfügbaren Downloadraten davoneilen, gibt es insbesondere im Upload-Bereich nach wie vor einen Flaschenhals im Kabel. Zum Vergleich: Die Deutsche Telekom erhöht mit der Vectroning-Technologie nicht nur die Downloadrate auf bis zu 100 MBit/s sondern auch der Upload steigt auf bis zu 40 MBit/s. Kabel Deutschland und Unitymedia Kabel BW bieten hingegen in ihren ausgebauten Netzen derzeit nur maximal 12 beziehungsweise 10 MBit/s im Upload an. Ausschlaggebend ist der im Kabel derzeit genutzte DOCSIS-3.0-Standard für die Datenübertragung. Dieser wurde vor allem für schnelle Downloadraten optimiert und weniger für den Upload.
Das Nutzerverhalten ändert sich
Die niedrigen Uploadraten könnten dabei in Zukunft zum Problem werden. Denn immer mehr Nutzer wollen nicht nur im Netz surfen, sondern beispielsweise auch eigenen Content erstellen. Je nachdem, welche Inhalte im Internet geteilt werden sollen, spielt die Uploadrate dabei eine zunehmend größere Rolle.
Für die Kabelnetzbetreiber steht das Thema aktuell allerdings noch nicht ganz oben auf der Agenda. Ganz verkennen möchte man die Nachfrage nach höheren Uploadgeschwindigkeiten jedoch nicht. "Wir beobachten im Markt einen deutlichen Trend. Das Verhältnis von Down- und Uploadgeschwindigkeiten verändert sich", erklärt Unitymedia-Kabel-BW-Sprecherin Eva-Maria Ritter gegenüber DIGITAL FERNSEHEN. Noch würde die Nachfrage allerdings vor allem durch die Fokussierung auf das Thema Download bestimmt. Und diese Nachfrage beschert den Kabelnetzbetreibern jedes Jahr zahlreiche neue Breitbandkunden.
Steigerungspotential vorhanden
Ganz ausgeschöpft ist das aktuelle Potential der Kabelnetze im Uploadbereich jedoch noch nicht. So wären laut Unitymedia Kabel BW auch mit DOCSIS 3.0 durchaus noch höhere Geschwindigkeiten möglich. "Mit der jetzt eingesetzten Technik ist im Kabelnetz von Unitymedia KabelBW eine Datenrate bis 20 MBit/s im Upstream realisierbar. Wir sehen uns technisch für die kommenden Jahre daher gut gerüstet", so Eva-Maria Ritter.
Auch bei Kabel Deutschland wirbt man derzeit fast ausschließlich mit den hohen Downloadraten. So hätte man in einem Feldversuch bereits den Weltrekord von bis zu 4,7 GBit/s erzielt. "Diese Kapazitäten bieten potentiell auch die Möglichkeit, die Upload-Geschwindigkeiten zu erhöhen", gibt Unternehmenssprecher Maurice Böhler gegenüber der Redaktion einen groben Ausblick. Konkreter wird man beim Unterföhringer Kabelnetzbetreiber in dieser Frage allerdings nicht.
Perspektive DOCSIS 3.1
"Warum die Upload-Geschwindigkeiten im Kabelnetz eher niedriger ausfallen als bei anderen Infrastrukturen, liegt an den besonderen Spezifikationen im Kabelnetz. Bei der Entwicklung des Standards haben sich die zuständigen Gremien seinerzeit auf den Downstream konzentriert und diesem einen wesentlich größeren Frequenzbereich zugeordnet", weiß Unitymedia-Kabel-BW-Sprecherin Eva-Maria Ritter. Bei DOSIS 3.0 habe man den Fokus vor allem auf asymmetrische Bandbreiten gelegt. Dies werde sich bei DOCSIS 3.1 jedoch ändern. "Bis zur Einführung von Docsis 3.1 wird es aber noch dauern, die Standardisierung ist noch nicht abgeschlossen", so die Sprecherin.
Perspektivisch sei beim Upload deutlich mehr drin, als die bisher angebotenen Geschwindigkeiten. Bis zu 40 MBit/s, wie sie derzeit über Vectoring bei der Telekom verfügbar sind, sind laut Unitymedia Kabel BW auch über die Koax-Glasfaser-Infrastruktur möglich. "Es ist durchaus vorstellbar, den Upstream im Kabelnetz in den nächsten Jahren auf 20, 30 oder auch 40 MBit/s zu erhöhen", erklärt Eva-Maria Ritter.
Bei Kabel Deutschland wird man an dieser Stelle weniger konkret. Grundsätzlich sehe man sich jedoch für das Gigabit-Zeitalter gut gerüstet. "Wir sind gerade dabei, einen strategischen Fahrplan für die kommenden Jahre und Jahrzehnte zu entwickeln und erwarten, dass wir die Kapazität unseres Kabelnetzes auf 20 GBit/s erhöhen können", so Maurice Böhler. Letztlich dürfte davon auch die Uploadrate profitieren. Doch bis es soweit ist, wird die Deutsche Telekom vermutlich noch eine ganze Weile der Spitzenreiter im Uploadbereich bleiben.
Quelle: Digitalfernsehen
Wenn es um die Surfgeschwindigkeit im Internet geht, geben die Kabelnetzbetreiber derzeit den Takt vor. Während die deutsche Telekom aktuell ihre VDSL-Netze mittels Vectoring für Downloadraten von maximal 100 MBit/s aufrüstet, bieten Unitymedia Kabel BW (netzweit) und Kabel Deutschland (in einigen Netzabschnitten) bereits bis zu 200 MBit/s. Tele Columbus möchte ab dem 1. April in der Region Potsdam sogar bis zu 400 MBit/s anbieten.
Schneller Down- und langsamer Upload
Doch während die Kabelnetzbetreiber der DSL-Konkurrenz bei den verfügbaren Downloadraten davoneilen, gibt es insbesondere im Upload-Bereich nach wie vor einen Flaschenhals im Kabel. Zum Vergleich: Die Deutsche Telekom erhöht mit der Vectroning-Technologie nicht nur die Downloadrate auf bis zu 100 MBit/s sondern auch der Upload steigt auf bis zu 40 MBit/s. Kabel Deutschland und Unitymedia Kabel BW bieten hingegen in ihren ausgebauten Netzen derzeit nur maximal 12 beziehungsweise 10 MBit/s im Upload an. Ausschlaggebend ist der im Kabel derzeit genutzte DOCSIS-3.0-Standard für die Datenübertragung. Dieser wurde vor allem für schnelle Downloadraten optimiert und weniger für den Upload.
Das Nutzerverhalten ändert sich
Die niedrigen Uploadraten könnten dabei in Zukunft zum Problem werden. Denn immer mehr Nutzer wollen nicht nur im Netz surfen, sondern beispielsweise auch eigenen Content erstellen. Je nachdem, welche Inhalte im Internet geteilt werden sollen, spielt die Uploadrate dabei eine zunehmend größere Rolle.
Für die Kabelnetzbetreiber steht das Thema aktuell allerdings noch nicht ganz oben auf der Agenda. Ganz verkennen möchte man die Nachfrage nach höheren Uploadgeschwindigkeiten jedoch nicht. "Wir beobachten im Markt einen deutlichen Trend. Das Verhältnis von Down- und Uploadgeschwindigkeiten verändert sich", erklärt Unitymedia-Kabel-BW-Sprecherin Eva-Maria Ritter gegenüber DIGITAL FERNSEHEN. Noch würde die Nachfrage allerdings vor allem durch die Fokussierung auf das Thema Download bestimmt. Und diese Nachfrage beschert den Kabelnetzbetreibern jedes Jahr zahlreiche neue Breitbandkunden.
Steigerungspotential vorhanden
Ganz ausgeschöpft ist das aktuelle Potential der Kabelnetze im Uploadbereich jedoch noch nicht. So wären laut Unitymedia Kabel BW auch mit DOCSIS 3.0 durchaus noch höhere Geschwindigkeiten möglich. "Mit der jetzt eingesetzten Technik ist im Kabelnetz von Unitymedia KabelBW eine Datenrate bis 20 MBit/s im Upstream realisierbar. Wir sehen uns technisch für die kommenden Jahre daher gut gerüstet", so Eva-Maria Ritter.
Auch bei Kabel Deutschland wirbt man derzeit fast ausschließlich mit den hohen Downloadraten. So hätte man in einem Feldversuch bereits den Weltrekord von bis zu 4,7 GBit/s erzielt. "Diese Kapazitäten bieten potentiell auch die Möglichkeit, die Upload-Geschwindigkeiten zu erhöhen", gibt Unternehmenssprecher Maurice Böhler gegenüber der Redaktion einen groben Ausblick. Konkreter wird man beim Unterföhringer Kabelnetzbetreiber in dieser Frage allerdings nicht.
Perspektive DOCSIS 3.1
"Warum die Upload-Geschwindigkeiten im Kabelnetz eher niedriger ausfallen als bei anderen Infrastrukturen, liegt an den besonderen Spezifikationen im Kabelnetz. Bei der Entwicklung des Standards haben sich die zuständigen Gremien seinerzeit auf den Downstream konzentriert und diesem einen wesentlich größeren Frequenzbereich zugeordnet", weiß Unitymedia-Kabel-BW-Sprecherin Eva-Maria Ritter. Bei DOSIS 3.0 habe man den Fokus vor allem auf asymmetrische Bandbreiten gelegt. Dies werde sich bei DOCSIS 3.1 jedoch ändern. "Bis zur Einführung von Docsis 3.1 wird es aber noch dauern, die Standardisierung ist noch nicht abgeschlossen", so die Sprecherin.
Perspektivisch sei beim Upload deutlich mehr drin, als die bisher angebotenen Geschwindigkeiten. Bis zu 40 MBit/s, wie sie derzeit über Vectoring bei der Telekom verfügbar sind, sind laut Unitymedia Kabel BW auch über die Koax-Glasfaser-Infrastruktur möglich. "Es ist durchaus vorstellbar, den Upstream im Kabelnetz in den nächsten Jahren auf 20, 30 oder auch 40 MBit/s zu erhöhen", erklärt Eva-Maria Ritter.
Bei Kabel Deutschland wird man an dieser Stelle weniger konkret. Grundsätzlich sehe man sich jedoch für das Gigabit-Zeitalter gut gerüstet. "Wir sind gerade dabei, einen strategischen Fahrplan für die kommenden Jahre und Jahrzehnte zu entwickeln und erwarten, dass wir die Kapazität unseres Kabelnetzes auf 20 GBit/s erhöhen können", so Maurice Böhler. Letztlich dürfte davon auch die Uploadrate profitieren. Doch bis es soweit ist, wird die Deutsche Telekom vermutlich noch eine ganze Weile der Spitzenreiter im Uploadbereich bleiben.
Quelle: Digitalfernsehen