Für diese AdHoc Studie schaute sich die Firma FDS File Defense Service und der Interessenverband des Video- und Medienfachhandels in Deutschland e.V. (IVD) die Intermediäre (Zwischenglieder) der illegalen IPTV-Streams einmal genauer an. Zu diesem Zweck wurden 25 relevante Webseiten untersucht, die regelmäßig Playlisten in Form von M3U-Files (Sender- und Kanallisten) zur Verfügung stellen.
Solche Sender- und Kanallisten bringen einen Sender von IPTV Streams und den Empfänger auf sehr bequeme Art und Weise zusammen. Die M3U-Datei wird lediglich in ein Programm geladen und schon bekommt der Empfänger Senderlisten und Zugang zu den Sendern in seinem Programm angezeigt.
Noch bequemer wird es mit Set-Top Boxen. Sehr oft sind das sogenannte KODI Boxen, diese „zaubern“ dann den Inhalt auf den eigenen TV Bildschirm.
Logo von Soaldih, thx! (CC BY-SA 4.0)
Das Geschäftsmodell, warum solche Webseiten M3U-Files (Sender- und Kanalliste) kostenlos verteilen, beruht auf dem Anfüttern der Kundschaft. In der Regel haben die M3U-Dateien eine sehr kurze eingebaute Lebensdauer von 12-24 Stunden. Der geneigte Nutzer muss sie also quasi permanent erneuern, um weiter in den Genuss der kostenlosen Services zu kommen. Wem das zu viel Aufwand ist, der kann sich diesen Aufwand mit einem kostenpflichtigen Abonnement vom Halse schaffen. Diese illegalen Subskriptionen kosten dann nur einen Bruchteil des Preises der legalen Angebote. Für 10 Euro oder sogar weniger im Monat gibt es Hunderte von Kanäle, darunter auch viele Pay-TV-Sender. Kein Wunder, denn die Vertreiber haben keinerlei Beschaffungskosten für die Inhalte, die sie vermarkten.
Basis dieser Studie sind rund 45.000 Sender- und Kanallisten, die von den 25 Webseiten verteilt werden. Diese Listen führten zu 211.000 analysierbaren illegalen IPTV Streams, die nachfolgend nach der Herkunft (dem Rechenzentrum) analysiert wurden. Außerdem wurde die Datenheimat der M3U Files verteilenden Webseiten betrachtet. Dabei wurde bei Rechenzentren, die über mehrere Länder verteilt sind, jeweils der Sitz der Hauptgesellschaft als Herkunftsland genommen.
1. Untersuchung der Seiten, über die M3U-Files verteilt werden
a) Rechenzentren derjenigen Seiten, die M3U-Files verteilen
Die überwiegende Mehrheit (94%) der M3U-Files verteilenden Webseiten liegen auf Rechenzentren in der EU. Lediglich 6% liegen in den USA, darin sind auch 2 der 25 Webseiten, deren originäre Herkunft nicht festgestellt werden konnte, da sie sich komplett hinter Cloudflare verstecken. Cloudflare ist ein US-amerikanisches Content Delivery Network. (Die Prozentsätze sind gewichtet nach der Anzahl der illegalen Streams.)
b) Einzel-Länder der M3U Files verteilenden Seiten
Nicht nur beim Fußball, sondern auch bei der Verbreitung von M3U-Files ist Frankreich Weltmeister. 70 % der wichtigen Seiten mit M3U-Files liegen in Frankreich.
2. IPTV: Untersuchung der illegalen Streams
a) Sitz der Rechenzentren aus denen die illegalen IPTV Streams kommen – EU und Drittländer
Fast 85 % der untersuchten illegalen Streams stammen von Rechenzentren aus der EU. Die Dateien liegen praktisch vor der Haustür.
b) Verteilung der Länder der Rechenzentren von illegalen IPTV Streams
Wie bei den Distributionsseiten ist Frankreich auch bei den illegalen Streams der bevorzugte Lagerort für die Daten.
c) Anteil der jeweiligen Rechenzentren der illegalen Streams an allen untersuchten Streams
Analog der Länderauswertung führen Unternehmen aus Frankreich die Liste an: OVH und Free SAS (Online SAS) auf Platz 1 und 3. Auf Platz 2 Worldstream aus den Niederlanden.
Die Top 5 Rechenzentren kommen allesamt aus der EU. Sie stellen bereits einen Anteil von 81,11% der illegalen Streams. Die Top 10 aller Rechenzentren erreichen einen Anteil 93,80%, 6 der Top 10 Rechenzentren stammen aus der EU.
d) Weltkarte der Rechenzentren als Heatmap
(Jeder Punkt steht für ein Rechenzentrum oder eine einspeisende IP Adresse. Nicht betroffene Länder sind grau, danach abgestuft je nach Anteil von gelb (bis 3%) nach dunkelrot (über 30%).)
e) Zoom auf Europa: Europäische Rechenzentren für illegaler Streams
Frankreich und die Niederlande sind diejenigen Länder aus denen weltweit die meisten illegalen Streams stammten.
Quelle: AdHoc-Studie November 2018
FDS File Defense Service UG (haftungsbeschränkt), Volker Rieck
An der Autobahn 24, 23858 Reinfeld
T 04533 7950 010, vr@filedefense.de
IVD – Interessenverband des Video- und Medienfachhandels in Deutschland e.V., Jörg Weinrich
Postfach 10 30 07, 40021 Düsseldorf
T 02151 454 66 38, weinrich@ivd-online.de
Über den Autor
Volker Rieck ist Geschäftsführer des Content Protection Dienstleisters File Defense Service (FDS), welcher für zahlreiche Rechteinhaber tätig ist. Das Unternehmen erstellt zudem Studien zum Thema Piraterie und unterstützt Strafverfolgungs-unternehmen mittels seiner erhobenen Daten. Rieck schreibt für die FAZ, Tarnkappe.info, Webschauder und ab und zu für den US-amerikanischen Blog The Trichordist. Dabei geht es stets um die verschiedenen Aspekte der unregulierten Inhalte-Distribution.
Quelle; tarnkappe
Solche Sender- und Kanallisten bringen einen Sender von IPTV Streams und den Empfänger auf sehr bequeme Art und Weise zusammen. Die M3U-Datei wird lediglich in ein Programm geladen und schon bekommt der Empfänger Senderlisten und Zugang zu den Sendern in seinem Programm angezeigt.
Noch bequemer wird es mit Set-Top Boxen. Sehr oft sind das sogenannte KODI Boxen, diese „zaubern“ dann den Inhalt auf den eigenen TV Bildschirm.
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Logo von Soaldih, thx! (CC BY-SA 4.0)
Das Geschäftsmodell, warum solche Webseiten M3U-Files (Sender- und Kanalliste) kostenlos verteilen, beruht auf dem Anfüttern der Kundschaft. In der Regel haben die M3U-Dateien eine sehr kurze eingebaute Lebensdauer von 12-24 Stunden. Der geneigte Nutzer muss sie also quasi permanent erneuern, um weiter in den Genuss der kostenlosen Services zu kommen. Wem das zu viel Aufwand ist, der kann sich diesen Aufwand mit einem kostenpflichtigen Abonnement vom Halse schaffen. Diese illegalen Subskriptionen kosten dann nur einen Bruchteil des Preises der legalen Angebote. Für 10 Euro oder sogar weniger im Monat gibt es Hunderte von Kanäle, darunter auch viele Pay-TV-Sender. Kein Wunder, denn die Vertreiber haben keinerlei Beschaffungskosten für die Inhalte, die sie vermarkten.
Basis dieser Studie sind rund 45.000 Sender- und Kanallisten, die von den 25 Webseiten verteilt werden. Diese Listen führten zu 211.000 analysierbaren illegalen IPTV Streams, die nachfolgend nach der Herkunft (dem Rechenzentrum) analysiert wurden. Außerdem wurde die Datenheimat der M3U Files verteilenden Webseiten betrachtet. Dabei wurde bei Rechenzentren, die über mehrere Länder verteilt sind, jeweils der Sitz der Hauptgesellschaft als Herkunftsland genommen.
1. Untersuchung der Seiten, über die M3U-Files verteilt werden
a) Rechenzentren derjenigen Seiten, die M3U-Files verteilen
Die überwiegende Mehrheit (94%) der M3U-Files verteilenden Webseiten liegen auf Rechenzentren in der EU. Lediglich 6% liegen in den USA, darin sind auch 2 der 25 Webseiten, deren originäre Herkunft nicht festgestellt werden konnte, da sie sich komplett hinter Cloudflare verstecken. Cloudflare ist ein US-amerikanisches Content Delivery Network. (Die Prozentsätze sind gewichtet nach der Anzahl der illegalen Streams.)
Du musst angemeldet sein, um Bilder zu sehen.
b) Einzel-Länder der M3U Files verteilenden Seiten
Nicht nur beim Fußball, sondern auch bei der Verbreitung von M3U-Files ist Frankreich Weltmeister. 70 % der wichtigen Seiten mit M3U-Files liegen in Frankreich.
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2. IPTV: Untersuchung der illegalen Streams
a) Sitz der Rechenzentren aus denen die illegalen IPTV Streams kommen – EU und Drittländer
Fast 85 % der untersuchten illegalen Streams stammen von Rechenzentren aus der EU. Die Dateien liegen praktisch vor der Haustür.
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b) Verteilung der Länder der Rechenzentren von illegalen IPTV Streams
Wie bei den Distributionsseiten ist Frankreich auch bei den illegalen Streams der bevorzugte Lagerort für die Daten.
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c) Anteil der jeweiligen Rechenzentren der illegalen Streams an allen untersuchten Streams
Analog der Länderauswertung führen Unternehmen aus Frankreich die Liste an: OVH und Free SAS (Online SAS) auf Platz 1 und 3. Auf Platz 2 Worldstream aus den Niederlanden.
Die Top 5 Rechenzentren kommen allesamt aus der EU. Sie stellen bereits einen Anteil von 81,11% der illegalen Streams. Die Top 10 aller Rechenzentren erreichen einen Anteil 93,80%, 6 der Top 10 Rechenzentren stammen aus der EU.
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d) Weltkarte der Rechenzentren als Heatmap
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(Jeder Punkt steht für ein Rechenzentrum oder eine einspeisende IP Adresse. Nicht betroffene Länder sind grau, danach abgestuft je nach Anteil von gelb (bis 3%) nach dunkelrot (über 30%).)
e) Zoom auf Europa: Europäische Rechenzentren für illegaler Streams
Frankreich und die Niederlande sind diejenigen Länder aus denen weltweit die meisten illegalen Streams stammten.
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Quelle: AdHoc-Studie November 2018
FDS File Defense Service UG (haftungsbeschränkt), Volker Rieck
An der Autobahn 24, 23858 Reinfeld
T 04533 7950 010, vr@filedefense.de
IVD – Interessenverband des Video- und Medienfachhandels in Deutschland e.V., Jörg Weinrich
Postfach 10 30 07, 40021 Düsseldorf
T 02151 454 66 38, weinrich@ivd-online.de
Über den Autor
Volker Rieck ist Geschäftsführer des Content Protection Dienstleisters File Defense Service (FDS), welcher für zahlreiche Rechteinhaber tätig ist. Das Unternehmen erstellt zudem Studien zum Thema Piraterie und unterstützt Strafverfolgungs-unternehmen mittels seiner erhobenen Daten. Rieck schreibt für die FAZ, Tarnkappe.info, Webschauder und ab und zu für den US-amerikanischen Blog The Trichordist. Dabei geht es stets um die verschiedenen Aspekte der unregulierten Inhalte-Distribution.
Quelle; tarnkappe
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