Etliche WLAN-Router können viel mehr, als der Hersteller vorgesehen hat. Egal, ob Webserver, Tauschbörsen-Client, erweiterte Firewall-Einstellungen oder virtuelle Netze - mit einer alternativen Firmware können Sie gratis jede Menge Funktionen nachrüsten. Wir zeigen, wie es geht.
Sie sind mit Ihrem WLAN-Router vollauf zufrieden? Sie vermissen keinerlei Funktionen? Dann ist dieser Beitrag vermutlich nichts für Sie. Aber vielleicht sind Sie ja doch neugierig geworden, weil Sie gar nicht wissen, was es noch alles für Funktionen gäbe, die Sie gratis nachrüsten könnten. Eines müssen Sie allerdings mitbringen: Etwas Experimentierfreude und in manchen Fällen ein kleines bisschen Risikobereitschaft. Und falls Sie sehr spezielle Funktionen benötigen, auch Programmierkenntnisse.
Ausgangspunkt ist das Betriebssystem Ihres Routers, die
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. Bei manchen Modellen lässt sie sich komplett austauschen, bei manchen zumindest erweitern. Bei einigen Geräten ist das Herzstück allerdings derart abgeschottet, dass der Anwender gar nicht herankommt. Dann hilft es nur, sich einen anderen Router zuzulegen, den es schon für 50 bis 100 Euro zu kaufen gibt.
Es gibt mehrere Varianten alternativer Router-Firmware. An Fortgeschrittene wendet sich das Projekt DD-WRT. Die Frage, welcher Router mit DD-WRT funktioniert, können Sie
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klären. Sie geben entweder eine Modellbezeichnung oder nur einen Herstellernamen ein. Als Ergebnis erhalten Sie eine Tabelle. Wenn "Yes" in der Spalte "Supported" steht, ist der Betrieb mit DD-WRT möglich. Die Spalte "Activation required" gibt an, ob die modifizierte Firmware (in diesem Fall die Firmware des Projekts "DD-WRT") kostenlos ist ("no") oder 20 Euro kostet ("yes"). Per Klick auf den Namen des Routers gelangen Sie zum Download der Firmware-Datei, die in der Regel in mehreren Varianten
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vorliegt.
Auf der
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von AVM können Sie DD-WRT nicht installieren. Für sie haben Hobby-Programmierer die Erweiterung Freetz entwickelt, die wir vorstellen.
Diese Funktionen bietet die Router-Firmware DD-WRT
Hier einige Beispiele, welche besonderen Funktionen die Firmware DD-WRT bietet:
- Multi-SSID - Sie können mehrere, voneinander unabhängige WLAN-Netze einrichten, zum Beispiel eins für Gäste mit eingeschränktem Zugang
- VPN-Client und Server (OpenVPN und PPTP), um den Router per Internet entweder fest in ein entferntes Firmennetz einzubinden, oder um selbst von außen einen verschlüsselten Zugang zum eigenen Netz zu gewähren
- VLAN-Tagging - Sie können mehrere virtuelle, voneinander unabhängige lokale Netzwerke einrichten und jedem Client eines zuweisen
- Wake-on-LAN - Sie können einen Rechner in Ihrem internen Netzwerk übers Internet einschalten, zum Beispiel um anschließend darauf zuzugreifen.
- Freeradius-Server - er ermöglicht eine benutzerbasierte Authentifizierung Ihres WLANs: Statt allen WLAN-Nutzern das WPA(2)-Passwort mitzuteilen, erhält jeder einen individuellen Schlüssel. Wenn er keinen Zugriff mehr haben soll, reicht es, den Benutzer zu sperren oder zu löschen. Es ist in dem Fall also nicht nötig, ein neues WPA(2)-Passwort festzulegen und es allen übrigen Benutzern mitzuteilen.
- Erhöhung der WLAN-Sendeleistung auf bis zu 251 Milliwatt (in Deutschland sind maximal 100 Milliwatt im 2,4 GHz-Bereich erlaubt)
- Superchannel (in Deutschland nicht zulässig) - Nutzung von speziellen Frequenzen zwischen 2,3 und 2,7 GHz (802.11g-Geräte) beziehungsweise 4,9 und 6,1 GHz (802.11a/n-Geräte)
- Bandbreiten-Management für Tauschbörsen-Transfers
- FTP- und Webserver: Sie können Ihre Homepage und/oder Dateien auf dem Router hosten
- Erweiterte Firewall-Einstellungen
-
...und vieles mehr. Die komplette Funktionsliste
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.
Am einfachsten geht die Installation bei Routern vonstatten, die schon vom Hersteller als "Open-Source-Router" verkauft und daher für die Modifikation der Firmware vorgesehen sind. Sie werden meist auch schon mit einer Version von DD-WRT ausgeliefert. Beispiele sind der Netgear WNR3500L und der Buffalo WZR-HP-G300NH. Bei diesen Geräten spielen Sie neue oder selber angepasste Versionen von DD-WRT ganz einfach über das Konfigurationsmenü ein.
Bei anderen Geräten muss man etwas tricksen und die Firmware direkt nach dem Einschalten im richtigen Moment mit einem speziellen
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-Programm einspielen. Mit Windows Vista und Windows 7 kann es da schon mal Probleme geben, wie
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erläutert.
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ist davon nicht die Rede, da sie schon seit mehreren Jahren nicht mehr aktualisiert wurde.
Wenn Sie über Programmierkenntnisse verfügen und selber Hand an die Firmware anlegen möchten,
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, wie Sie an den Quellcode von DD-WRT gelangen und ihn kompilieren.
OpenWRT - modular aufgebaute Alternative zu DD-WRT
Im Unterschied zu DD-WRT richtet sich die Router-Firmware
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eher an Profis, die zumindest über grundlegende Linux-Kenntnisse verfügen. OpenWrt ist kostenlos und liegt ebenfalls im Quelltext vor. Im Grundzustand handelt es sich um ein sehr schlankes System mit nur den allernötigsten Funktionen. Es gibt aber hunderte kostenlos verfügbare Module, die sich über den integrierten Paketmanager hinzuinstallieren lassen. So lässt sich der Router ganz gezielt um Funktion erweitern.
OpenWrt bietet in Form dieser Module nahezu alle Funktionen, die auch DD-WRT hat - und zusätzlich unter anderem noch diese:
eMule- und Bittorrent-Client mehrere Webserver Netzwerkanalyse-Tools Professionelle Telefonanlage ("Asterisk") DNS-Server IRC-Chatserver Mailserver Bandbreiten-Monitor MySQL-Datenbank ...und vieles mehr. Die komplette Paketliste
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.
Zur Konfiguration der meisten Module müssen Sie sich per SSH mit dem Linux-System auf dem Router verbinden und über die Kommandozeile die Konfigurationsdateien editieren.
Freetz - Erweiterung für die Fritzbox
Speziell für die Fritzboxen von
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gibt es "Freetz". Dabei handelt es sich um eine Modifikation der originalen Firmware.
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erfahren Sie, welche Fritzbox-Modelle Freetz unterstützt
Durch Freetz können Sie der Fritzbox unter anderem folgende Funktionen hinzufügen:
Web- & FTP-Server, um Web-Seiten oder Dateien für den Zugriff von außen freizugeben, also zu hosten Callmonitor - führt vom Benutzter festgelegte Aktionen aus, wenn Anrufe eingehen Tool, um den Netzwerk-Switch der Box zu konfigurieren Bittorrent-Client DNS-Server Ergänzung für den Anrufbeantworter, unter anderem durch ein Info-Menü für den Besitzer. Darüber lässt sich zum Beispiel die aktuelle IP-Adresse der Box, ein Wetterbericht aus dem Web oder die Anzahl neuer Mails ansagen. HTTP-Tunnel-Server: Um sich über einen eingeschränkten Internetzugang mit der Fritzbox zu verbinden. NFS: Netzwerkspeicher in das Dateisystem der Box einbinden Mailserver Detaillierte Konfiguration der Firewall ...und vieles mehr.
Aus rechtlichen Gründen bietet die (deutschsprachige) Projektseite von Freetz keine fertigen Firmware-Dateien zum Download an. Stattdessen
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, wie Sie ein Image selbst erstellen und dabei gezielt die Module hinzufügen, die Sie benötigen. Für die Image-Erstellung ist ein Linux-System nötig. Das kann aber auch ein virtuelles System sein.
Speziell für diesen Zweck hat ein Entwickler Freetz-Linux als fertiges Image für den virtuellen PC VMware zusammengestellt. Sie müssen es nur
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, mit
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, Winzip oder
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entpacken und im
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öffnen. Alle weiteren Schritte sind in der
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beschrieben. Empfehlenswert sind auch die
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. Insbesondere den Hinweis, sich das passende Recovery-Image für ihre Box herunterzuladen und sich vorab damit vertraut zu machen, sollten Sie befolgen. Denn damit können Sie die Fritzbox nach einem misslungenen Firmware-Update, oder falls Ihnen Freetz nicht gefällt, wieder in den Auslieferungszustand zurückversetzen.