Dies ist eine mobil optimierte Seite, die schnell lädt. Wenn Sie die Seite ohne Optimierung laden möchten, dann klicken Sie auf diesen Text.

PC & Internet Finreactor muss 680.000 Euro Schadensersatz leisten


Sieben Betreiber der finnischen BitTorrent-Seite "Finreactor" sind zur Zahlung eines Schadensersatzes in Höhe von 680.000 Euro verurteilt worden. Ein langwieriger Prozess findet damit vorläufig sein Ende.



Es ist etwa ein halbes Jahrzehnt her, seit Finreactor aktiv war. Die BitTorrent-Seite war damals die populärste in Finnland. Schätzungsweise nutzten rund 10.000 User regelmäßig deren Angebot. Im Jahr 2004 endete das rege Treiben schlagartig. Große Softwarekonzerne wie Microsoft und Adobe hatten sich per Anwalt an die finnischen Strafermittlungsbehörden gewandt. Urheberrechtsverletzung an deren Software würden über die Seite begangen.

Wenig später folgte eine Hausdurchsuchung bei den (Mit-)Betreibern der Seite. Computer wurden beschlagnahmt, manche der Admins wurden über Nacht sogar festgehalten. Die Seite selbst kehrte nie wieder zurück. Doch im Hintergrund lief die juristische Maschinerie weiter. Dabei fuhr man zweigleisig. Verfahren gegen die Admins sowie die User wurden separat angestrengt. Die Klägerseite wählte 24 Nutzer aus, die zahlreiche Torrents gepostet hatten und zugleich große Datenmengen versandt hatten. Mit Ausnahme eines Users wurden alle für schuldig befunden und mussten mehrere Tausend Euro Schadensersatz leisten.

Neben den Usern sahen sich auch 32 Admins der Seite vor Gericht. Tatsache ist jedoch, dass es sich hier bei den meisten Personen um Moderatoren handelte. Auf den Titel wurde schlicht wenig gegeben. 21 dieser "Admins" wurden verurteilt. Die Anklagen reichten dabei vom Vorwurf einer Urheberrechtsverletzung bis zur Beihilfe. Einige der Admins waren mit der Entscheidung nicht zufrieden, und zogen bis vor die höchste Instanz.

Diese hat nun ihr Urteil gesprochen. Nach Ansicht des obersten Gerichts sind die sieben Admins schuldig der Urheberrechtsverletzung. Die Beklagten versuchten sich damit zu verteidigen, dass sie keinen Einfluss darauf hatten, was und wie die Nutzer von Finreactor die Werke verbreiten. Das Gericht widersprach dieser Verteidigung. Man habe eine "essenzielle" Rolle bei Finreactor gespielt.

Die sieben Admins müssen nun einen Schadensersatz in Höhe von 680.000 Euro leisten. Also rund 97.000 Euro pro Person. Die vorhergehende Instanz hatte den Schadensersatz noch auf 420.000 Euro festgelegt. Nach Ansicht der finnischen Piratenpartei ist dies ein sehr gefährliches Urteil. Betreiber von Webportalen könnten demnach für die Handlungen ihrer User zur Verantwortung gezogen werden.

Quelle: Gulli
 
Für die Nutzung dieser Website sind Cookies erforderlich. Du musst diese akzeptieren, um die Website weiter nutzen zu können. Erfahre mehr…