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Dramatischer Anstieg der Wohnungslosigkeit

TV Pirat

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Immer mehr Menschen können sich die Miete nicht mehr leisten

Im vergangenen Jahr waren 284.000 Menschen in Deutschland wohnungslos. Damit stieg die Zahl im Vergleich zu 2010 um 15 Prozent. Das teilt die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V. (BAGW) mit. Der Verband rechnet bis zum Jahr 2030 mit einem Anstieg von 30 Prozent. Grund sind vor allem zu hohe Mieten, Verarmung und Sanktionierungen von Hartz IV-Beziehern. Viele der Betroffenen kommen bei Verwandten oder Freunden unter, andere führt der Verlust der Wohnung in die Obdachlosigkeit. Auch immer mehr Familien mit Kindern sind von Wohnungsverlusten betroffen.

Immer mehr Menschen verlieren ihre Wohnung

Wie die BAGW mitteilt, ist die Zahl der Wohnungslosen im vergangenen Jahr um 15 Prozent auf 300.000 gestiegen. „Wir müssen leider davon ausgehen, dass das Ausmaß der Wohnungslosigkeit zwischen 2010 und 2012 sogar noch dramatischer gestiegen ist als erwartet“, berichtete Thomas Specht, Geschäftsführer der BAGW. In Deutschland fehlt bislang eine gesetzliche Grundlage für eine bundeseinheitliche Wohnungsnotfall-Berichterstattung. Die BAGW muss deshalb Schätzungen vornehmen, um die Situation bundesweit bewerten zu können.

2012 habe es 65.000 neue Wohnungsverluste gegeben, von denen 25.000 (38 Prozent) auf Zwangsräumungen und etwa 40.000 (32 Prozent) auf sogenannte „kalte“ Wohnungsverluste zurückzuführen sind. „Kalt“ bedeutet in diesem Fall, dass der Mieter die Wohnung ohne Zwangsräumung oder ein Räumungsverfahren verlässt. „Ein ausschließlicher Blick auf die Zwangsräumungszahlen verkennt das Ausmaß neu entstehender Wohnungslosigkeit“, erklärte Specht.

Wenn die Betroffenen nicht bei Angehörigen oder Freunden unterkommen können, droht die Obdachlosigkeit. Die Zahl derjenigen, die ohne jede Unterkunft auf der Straße leben, stieg um zehn Prozent im Zeitraum von 2010 (ca. 22.000 Fälle) bis 2012 (ca. 24.000 Fälle).

Immer mehr Kinder von Wohnungslosigkeit betroffen

Bei Betrachtung der sozialen Verteilung der Wohnungslosen, zeigt sich, dass auch immer Kinder betroffen sind. Die BAGW geht davon aus, dass etwa 64 Prozent der Menschen ohne Wohnung alleinstehend sind und 36 Prozent mit ihrem Partner und/oder Kinder zusammenleben. 11 Prozent (32.000) der Wohnungslosen sollen demnach Kinder und Jugendliche und 89 Prozent (252.000) Erwachsene sein. Es sind deutlich mehr Männer (75 Prozent) als Frauen (25 Prozent) von Wohnungslosigkeit betroffen.

Zu den rund 284.000 Menschen, die im vergangenen Jahr keine Wohnung hatten, kamen weitere 130.000 Menschen hinzu, die von Wohnungslosigkeit bedroht waren, also der Verlust der Wohnung unmittelbar bevorstand. Insgesamt gab es 2012 rund 414.000 Wohnungsnotfälle. Prognosen der BAGW zufolge werden die Zahlen weiter steigen. Bis zum Jahr 2016 erwartet der Verband eine Zunahme der Wohnungslosen um 33 Prozent auf 380.000.

Ursachen für Wohnungslosigkeit

Die Ursachen für Wohnungslosigkeit sind vielfältig. Laut BAGW ist einer der Hauptgründe die Verknappung von bezahlbarem Wohnraum. Die Mieten ziehen insbesondere in Ballungsgebieten immer weiter an, wobei gleichzeitig eine verstärkte Verarmung der unteren Einkommensgruppen – nicht zuletzt durch die Dauerkrise auf dem Arbeitsmarkt mit hohen Langzeitarbeitslosenzahlen und einer weiteren Ausdehnung des Niedriglohnsektors - zu verzeichnen ist. Zudem schrumpfen die Angebote des sozialen Wohnungsbaus. Gegenmaßnahmen durch Neubau oder soziale Wohnungspolitik werden kaum ergriffen.

Nach Meinung der BAGW sind die steigenden Zahlen der Wohnungslosen nicht zuletzt auf „andauernde schwerwiegende sozialpolitische Fehlentscheidungen bei Hartz IV“ zurückzuführen. Dazu zählten Sanktionen, die auch Leistungskürzungen bei den Unterkunftskosten zur Folge haben, eine unzureichende Anhebung des Regelsatzes sowie der Rückgang der Arbeitsförderungsmaßnahmen.

Darüber hinaus gebe es zu wenig Fachstellen, an die sich Betroffene wenden könnten, wenn der Wohnungsverlust droht. Häufig könnte bei frühzeitiger Meldung Schlimmeres verhindert werden.

„Wir fordern diese und die künftige Bundesregierung auf, die Lebenslagen von verarmten und wohnungslosen Menschen endlich zur Kenntnis zu nehmen und konkrete Maßnahmen zur Verbesserung auf den Weg zu bringen“, fordert Specht.

showthread.php
20 Prozent zu wenig Hartz IV-Leistungen für Strom

Quelle: gegen-hartz
 
AW: Dramatischer Anstieg der Wohnungslosigkeit

Es mag vieles stimmen, was oben geschrieben steht.

Es bräuchte aber keine Obdachlosen in Deuschland geben.

Hauptgrund ist in meinen Auge ist eine Schwachstelle in den Sozial Gesetzen: Auszahlen der Mieten und Nebenkosten an die Hartz4 Leute.
Das Geld gehört nicht ihnen, sondern den Vermietern.
Es gibt die Möglichkeit, das auf Antrag dieses Geld sofort an den Vermieter gezahlt wird.
Hab da bei meiner Tochter drauf geachtet, das sie das so macht.
Warum wird das nicht gesetzlich so geregelt. das die Mieten und Nebenkosten gleich zum Vermieter überwiesen wird.

Viele von den jetzt Obdachlosen haben das Geld für Mieten und Nebenkosten nicht an den Vermieter weitergereicht, sondern selbst verbraten.


Mlg Pilot
 
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AW: Dramatischer Anstieg der Wohnungslosigkeit

Es ist von BL zu BL unterschiedlich, wie das gehandhabt wird.
Nur gebe ich Dir Recht: es sollte vom Gesetzgeber festgelegt werden, daß das Geld für die Miete direkt an den Vermieter überwiesen wird.
Die Ausrede: die Empfänger sollen lernen mit Geld umzugehen, ist das Dümmste, was ich bisher gehört habe.
Die andere Seite ist: keine Statistik gibt Auskunft, wieviele Vermieter dafür schon bluten mußten?
 
AW: Dramatischer Anstieg der Wohnungslosigkeit

Hauptgrund ist in meinen Auge ist eine Schwachstelle in den Sozial Gesetzen: Auszahlen der Mieten und Nebenkosten an die Hartz4 Leute.
Ich würde gerne mal wissen, woher du deine Erkenntnisse beziehst. Oder ist es nur eine Vermutung?
Ich jedenfalls würde es mir verbitten, dass die Miete nicht auf mein Konto, sondern auf das Konto meines Vermieters überwiesen werden würde.
Bei Abschluss meines Mietvertrages habe ich nämlich Bankeinzug vereinbart und nix anderes.
Dann müsste das ja bei arbeitenden Menschen, ALG1-Beziehern, Krankengeldbeziehern und Rentenbeziehern genauso gehandhabt werden. Oder willst du behaupten, nur ALG2-Bezieher können nicht mit Geld umgehen?
Das wäre dann auf jeden Fall wieder eine Diskriminierung und die Stigmatisierung der ALG2-Bezieher wäre wieder ein Stück weiter.
Ich bin strikt gegen solche Maßnahmen! Wer am letzten Tag des Monats 800€ überwiesen bekommt und einen Tag später zur Abbuchung der Miete keine 400 mehr auf dem Konto hat, würde das auch nicht schaffen wenn er arbeiten ginge.
 
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