Kalibriert werden müssen also nur Modelle mit einem resistiven Touchscreen, wohingegen Modelle wie z.B. die derzeit aktuellen 2013’er
TomTom Modelle GO 400, 500, 600, 5000 und 6000) dies bauartbedingt nicht benötigen! Das
TomTom Navi wird vor Verlassen des Herstellerwerkes
grundsätzlich einer Touchscreenkalibrierung unterzogen. Diese Kalibrierung muss für jedes Navi individuell vorgenommen werden, d.h. die Werte
sind nicht einmal für ein 100%-ig baugleiches Modell übertragbar! Verschiedentlich werden hier Bitten geäußert, ein anderes Mitglied möchte
doch bitte mal seine Kalibrierungsdaten weitergeben. Was immer auch der Grund für eine derartige Bitte sein mag, erspart sie euch (künftig),
ihr könnt mit den Fremdwerten nicht einmal ansatzweise etwas anfangen!
Warum und wann ist solch eine spätere Kalibrierung aber überhaupt erforderlich? Nun, solange das
TomTom Navi auf eure Touchs so reagiert wie
immer, und sich auch die Buttons immer dort befinden wo sie sein sollten, müsst ihr gar nichts tun. Im Gegenteil, wenn ihr trotzdem anfangt herum
zu experimentieren, macht ihr euch den Umgang mit dem Navi mit einiger Sicherheit nur unnötig schwer. Wenn man aber feststellt dass sich trotz Touchs
an gewohnter Stelle gar nichts mehr tut oder, noch schlimmer, eine ganz andere (ungewollte) Aktion ausgeführt wird oder ganze Buttons plötzlich nur noch
teilweise sichtbar oder gar ganz verschwunden sind, dann liegt dem meist ein ganz normaler Alterungsprozess zugrunde, der früher oder später nahezu jeden
dieser Touchscreens treffen wird. Nur an jene dermaßen Betroffenen richtet sich dieser Artikel!
Punkt 1 - Diagnosebildschirm auslesen
Wie gesagt, jedes Gerät hat seine eigene, werksseitig vorgegebene Kalibrierung. Zunächst gilt es einmal, diese Werte aus dem Gerät auszulesen. Um den hierfür
erforderlichen Status- bzw. Diagnosebildschirm angezeigt zu bekommen, macht man einen kurzen >Reset< und betätigt und hält den Einschalt- bzw. Resetknopf
anschließend solange gedrückt, bis der MS-DOS ähnliche Diagnosebildschirm (weiße Schrift auf schwarzem Hintergrund) sichtbar wird, bitte erst dann die Reset-Taste
loslassen.
Jetzt lassen sich die hinterlegten Werte aus der Zeile "Touchscreen calibration data" ablesen, die hier mit 4 Werten in der Reihenfolge
MinX MaxX MinY MaxY (z.B. 211 824 321 670) erscheinen. Schreibt euch zunächst diese vier einzelnen Werte mitsamt ihrer Bedeutung auf,
ihr werdet das später noch brauchen! Wenn das geschehen ist kann man das Navi erst einmal ausschalten, indem man den
Resetknopf ein weiteres Mal für etwa 1-2 Sekunden drückt.
Die weitere Vorgehensweise richtet sich danach, welche Firmwareversion auf eurem Navi installiert ist,
da
TomTom die Reihenfolge der Min/Max Werte für die beiden Achsen und den Namen für die Kalibrierkorrekturdatei geändert hat.
Einfach ist das für die Modelle UR-GO, die GO x00 (der alten Reihe bis Baujahr Anfang 2006), die GO x10, ONE, ONE2nd, ONE XL, ONE 3rd, ONE 30, RIDER 1 und RIDER 2,
deren Firmware auch in der aktuellsten Version nicht höher ist als 8.010, und die jetzt bitte den Punkt 2a (Firmware nach Version 8.051) folgerichtig überspringen.
Für alle nichtgenannten Modelle kann man aber die Firmwareversion leicht ermitteln.
Punkt 2a - Korrekturdatei erstellen (Firmware nach Version 8.051)
Mit einem reinem Texteditor, wie z.B. Notepad+, legt man auf seinem Rechner eine (zunächst noch leere) Datei namens cal.txt an.
Hier hinein schreibt man nun die in Punk 1 ausgelesenen und notierten werksseitigen Korrekturwerte hintereinander
in folgender Reihenfolge, jeweils getrennt mit einem Leerzeichen, in die erste (und einzige) Zeile: MaxX MinX MaxY MinY (z.B. 824 211 670 321).
Wie man unschwer erkennen kann entspricht dies nicht der Reihenfolge der ausgelesenen werksseitigen Korrekturwerte (MinX MaxX MinY MaxY),
aber das hat so schon seine Richtigkeit.
Punkt 2b - Korrekturdatei erstellen (Firmware bis Version 8.051)
Mit einem reinem Texteditor, wie z.B. Notepad+, legt man auf seinem Rechner eine (zunächst noch leere) Datei namens calib.txt an.
Hier hinein schreibt man nun die in Punk 1 ausgelesenen und notierten werksseitigen Korrekturwerte hintereinander in folgender Reihenfolge,
jeweils getrennt mit einem Leerzeichen, in die erste (und einzige) Zeile: MaxX MinX MinY MaxY (z.B. 824 211 321 670).
Wie man unschwer erkennen kann entspricht dies nicht der Reihenfolge der ausgelesenen werksseitigen Korrekturwerte
(MinX MaxX MinY MaxY), aber das hat so schon seine Richtigkeit.
Punkt 3 - Anpassen der Korrekturwerte auf die individuellen Erfordernisse
Jetzt also geht es an das eigentliche Werk. Dabei stellt sich zunächst die Frage, wo die Abweichungen festgestellt wurden, um nicht völlig blindlings drauflos
zu probieren. Das lässt sich am besten auf einem reinen Buchstaben- oder Zahlenfeld feststellen, da es hier naturgemäß die meisten Touchpunkte gibt.
Außerdem werden die vorgenommenen Änderungen hier am ehesten sichtbar, sei es ob sie von vornherein in die richtige Richtung gehen oder entgegengesetzt.
Führen wir uns am Beispiel des Punkt 2a (Firmware nach Version 8.051) hierzu noch einmal die Reihenfolge der Werte für die Textdatei vor Augen.
Sie lauten, wie inzwischen bekannt, MaxX MinX MaxY MinY und stehen ganz einfach für Links, Rechts, Oben und Unten. Oha, würde der Mathematiker sagen,
wenn schon dann müsste es aber heißen Rechts, Links, Oben und Unten! Fragt nicht mich, fragt
TomTom was für eine Logik dahintersteckt,
aber es handelt sich wirklich nicht um einen Fehler!
Mal angenommen, die Touchpunkte ganz links und ganz rechts lagen zu weit zur Mitte, rechts mehr und links weniger. Nehmen wir also unser
Beispiel (824211 670 321) und ändern die Werte der X-Achse versuchsweise auf 810 227. Außerdem nehmen wir an, dass die Touchpunkte oben und unten zu weit draußen
liegen, oben etwas weniger als unten. Wir bleiben bei unserem Beispiel (824 211 670321) und ändern die Werte der Y-Achse versuchsweise auf 685 300.
Der komplette Inhalt der Korrekturdatei würde somit 810 227 685 300 lauten. Das speichern wir mit eben dieser Zeile als Datei cal.txt auf dem Rechner
ab und probieren das gleich mal auf dem Navi aus.
Punkt 4 - Speichern der Datei auf dem Navi
Schaltet euer Navi ein und verbindet es mit dem Rechner. Kopiert die von euch erstellte Korrekturdatei (cal.txt bzw. calib.txt)
per Explorer (Windows-Rechner) bzw. Finder (Mac’s) in das Hauptverzeichnis, sprich das Root, des Navis. Hauptverzeichnis bedeutet,
wie bei eurem Rechner auch, die höchste Ebene (i.d. Regel ist das z.B. bei Windows die Festplatte c,
also auf keinen Fall in irgendeinen Ordner kopieren. Dabei ist zu beachten, dass sich das Root bei Navis mit sowohl internem Speicher wie auch gesteckter
SD(HC)-Speicherkarte durchaus auf der Speicherkarte befinden kann. Das ist allerdings nur immer dann der Fall, wenn sich gleichzeitig auch die Firmware
dort befindet.
Die hinterlegten Korrekturwerte der von euch erstellten Datei ersetzten von nun an die werksseitig eingestellten Korrekturwerte, aber sie verändern letztere nicht.
Das bedeutet, wenn ihr die Datei auf dem Navi wieder löschen würdet, fallt ihr auf die Werkswerte und die damit verbundenen Ungenauigkeiten zurück.
Alles klar soweit?
Nun geht wieder zu dem von euch gewählten Buchstaben- oder Zahlenfeld zurück und seht nach, was ihr angerichtet habt. Seid ihr über das Ziel hinausgeschossen,
oder habt euch noch nicht ausreichend getraut, oder war gar der erste Schuss schon ein Volltreffer? Ihr werdet es schnell herausfinden und wenn erforderlich,
dreht ihr halt noch ein wenig an den vier Schrauben.
Punkt 5 - Was geht nicht?
Verzerrungen, wie Bildschirmrotation, Trapez- und Rautenkorrekturen können mit diesen Mitteln nicht beseitigt werden!