UKW ist beim Radiohören weiter Platzhirsch in Deutschland. Zugleich investieren immer mehr private Sender in DAB Plus-Radioprogramme. Das kann man gerade in einem großen Radiohörer-Bundesland sehen.
Die große Radiosenderkette Antenne Bayern baut gerade im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen ein zweites Standbein auf. Mit Antenne NRW bietet das private Senderunternehmen seit Freitag ein landesweites Radioprogramm über DAB Plus an. Es ist ein Beispiel dafür, dass private Sender in den Verbreitungsweg investieren. UKW ist aber nach wie vor der Radio-Platzhirsch in Deutschland.
Der Geschäftsführer von Antenne Bayern, Felix Kovac, sagte der Deutschen Presse-Agentur: Im Hörfunkmarkt vollziehe sich derzeit das, was sich vor Jahrzehnten mit digitaler Satelliten- und digitaler Kabelverbreitung im TV-Bereich ereignet habe: Ein enormer Ausbau des Angebots. TV-Sender hätten es so geschafft, insgesamt ihre Marktanteile zu halten oder etwas zu steigern. Ähnliches stehe jetzt dem Hörfunksektor bevor: deutlich höhere Investitionen in Programmausbau, um Reichweite und damit Werbeerlöse zu stabilisieren. Antenne NRW-Geschäftsführerin Julia Schutz ergänzte zu dem neuen Angebot: „Wir sind im Entwicklungsprozess. Wir fangen klein an und werden organisch wachsen.“
DAB Plus ist ein digitales Antennen-Radio, das 2011 in Deutschland startete. Es steht im Wettbewerb mit dem analogen Radio, also UKW, und digitalen Streams, die über das Internet übertragen werden. In den vergangenen Jahren waren vor allem die öffentlich-rechtlichen Sender die treibende Kraft beim Ausbau von DAB Plus. Zu der größeren Reichweite hatte zuletzt auch die Digitalradiopflicht für neue Autos beigetragen.
Mit dabei ist auch der größte private Hörfunkanbieter Radio NRW mit dem Programm „Noxx – Der neue Sound für NRW“. Radio-NRW-Geschäftsführer Sven Thölen betonte: „Noxx wird das bestehende Rahmen- und Lokalprogramm musikalisch und strategisch ergänzen. Ziel ist es, die NRW-Lokalradios angesichts der zunehmenden Hörfunk-Vielfalt in NRW mit einem weiteren Audio-Produkt zu stärken, um damit der Diversifizierung der Mediennutzung Rechnung zu tragen.“
Vor Tagen gab es bereits in Thüringen einen Startschuss für eine solche Plattform – Multiplex genannt. Nach Angaben der Vereinigung Digitalradio Büro Deutschland, die öffentlich-rechtliche und private Anbieter als Interessensverband vertritt, gebe es nun in zwei Dritteln der Fläche Deutschlands landesweite private Programmangebote über DAB Plus. Im Norden Deutschlands sei das zumindest bereits in Planung. Plattformen gibt es zum Beispiel schon in Bayern, Baden-Württemberg oder Sachsen.
Mit den neuen Wellen in Nordrhein-Westfalen und Thüringen gibt es nun 300 DAB Plus-Radioprogramme, von denen 29 bundesweit und die anderen regional zu empfangen sind, wie es weiter von dem Interessenverband hieß. Davon sind 100 Programme nur digital empfangbar, also nicht zusätzlich auch über UKW. Der Anteil von privaten Programmen, die in der Minderheit waren, nimmt zu. Jetzt halte es sich mittlerweile die Waage mit den DAB+-Angeboten der öffentlich-rechtlichen Sender.
Der Vorsitzende des Fachbereichs Radio und Audiodienste des Verbands Privater Medien (Vaunet), Marco Maier, sagte: „Für die Privaten ist die Finanzierung der DAB Plus-Verbreitung, insbesondere für den Ausbau der Infrastruktur, die entscheidende Frage.“ Öffentlich-rechtliche Wettbewerber könnten dies aus dem Rundfunkbeitrag stemmen. Für die Privaten gebe es keinerlei Förderung. Maier, der auch Geschäftsführer von Radio/Tele FFH ist, ergänzte: „Eine Förderung ist aber dringend geboten, damit DAB Plus nicht zu einem noch größeren Ungleichgewicht zu Lasten der privaten Radioanbieter im dualen Mediensystem führt. Festzuhalten ist aber auch, dass der große Trend das starke Wachstum der echten digitalen Online-Audio-Reichweite im Internet ist.“
Maier betonte zum DAB Plus-Ausbau in Deutschland, ein Schub sei derzeit nicht auszumachen. „Es gibt ein stetes Wachstum der technischen Reichweite, diese wird durch die Verfügbarkeit von DAB Plus in Autoradios und neuen Empfangsgeräten in den Haushalten getrieben.“ Diese wachsende technische Reichweite spiegele sich in der tatsächlichen Nutzung jedoch noch nicht wider. UKW-Angebote erreichen immer noch die Masse der Bevölkerung.
Quelle: digitalfernsehen
Die große Radiosenderkette Antenne Bayern baut gerade im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen ein zweites Standbein auf. Mit Antenne NRW bietet das private Senderunternehmen seit Freitag ein landesweites Radioprogramm über DAB Plus an. Es ist ein Beispiel dafür, dass private Sender in den Verbreitungsweg investieren. UKW ist aber nach wie vor der Radio-Platzhirsch in Deutschland.
Der Geschäftsführer von Antenne Bayern, Felix Kovac, sagte der Deutschen Presse-Agentur: Im Hörfunkmarkt vollziehe sich derzeit das, was sich vor Jahrzehnten mit digitaler Satelliten- und digitaler Kabelverbreitung im TV-Bereich ereignet habe: Ein enormer Ausbau des Angebots. TV-Sender hätten es so geschafft, insgesamt ihre Marktanteile zu halten oder etwas zu steigern. Ähnliches stehe jetzt dem Hörfunksektor bevor: deutlich höhere Investitionen in Programmausbau, um Reichweite und damit Werbeerlöse zu stabilisieren. Antenne NRW-Geschäftsführerin Julia Schutz ergänzte zu dem neuen Angebot: „Wir sind im Entwicklungsprozess. Wir fangen klein an und werden organisch wachsen.“
DAB Plus ist ein digitales Antennen-Radio, das 2011 in Deutschland startete. Es steht im Wettbewerb mit dem analogen Radio, also UKW, und digitalen Streams, die über das Internet übertragen werden. In den vergangenen Jahren waren vor allem die öffentlich-rechtlichen Sender die treibende Kraft beim Ausbau von DAB Plus. Zu der größeren Reichweite hatte zuletzt auch die Digitalradiopflicht für neue Autos beigetragen.
DAB Plus in NRW als jüngstes Beispiel
Es gibt bundesweite wie regionale DAB Plus-Programme. Immer mehr Bundesländer starten Plattformen für landesweite DAB Plus-Radioprogramme. Nordrhein-Westfalen ist das jüngste Beispiel. Am Freitag starteten zehn neue Programme – Antenne NRW ist eines davon. In den nächsten Monaten folgen weitere. Auch die radio B2 GmbH ist auch beim jetzigen Start mit dem Programm „Schlager Radio“ dabei. Der geschäftsführende Gesellschafter Oliver Dunk sagte der dpa: „NRW ist ein großer und spannender Werbemarkt.“ 2024 – so lautet der Plan – könnte in Düsseldorf ein Studio errichtet werden.Mit dabei ist auch der größte private Hörfunkanbieter Radio NRW mit dem Programm „Noxx – Der neue Sound für NRW“. Radio-NRW-Geschäftsführer Sven Thölen betonte: „Noxx wird das bestehende Rahmen- und Lokalprogramm musikalisch und strategisch ergänzen. Ziel ist es, die NRW-Lokalradios angesichts der zunehmenden Hörfunk-Vielfalt in NRW mit einem weiteren Audio-Produkt zu stärken, um damit der Diversifizierung der Mediennutzung Rechnung zu tragen.“
Vor Tagen gab es bereits in Thüringen einen Startschuss für eine solche Plattform – Multiplex genannt. Nach Angaben der Vereinigung Digitalradio Büro Deutschland, die öffentlich-rechtliche und private Anbieter als Interessensverband vertritt, gebe es nun in zwei Dritteln der Fläche Deutschlands landesweite private Programmangebote über DAB Plus. Im Norden Deutschlands sei das zumindest bereits in Planung. Plattformen gibt es zum Beispiel schon in Bayern, Baden-Württemberg oder Sachsen.
Mit den neuen Wellen in Nordrhein-Westfalen und Thüringen gibt es nun 300 DAB Plus-Radioprogramme, von denen 29 bundesweit und die anderen regional zu empfangen sind, wie es weiter von dem Interessenverband hieß. Davon sind 100 Programme nur digital empfangbar, also nicht zusätzlich auch über UKW. Der Anteil von privaten Programmen, die in der Minderheit waren, nimmt zu. Jetzt halte es sich mittlerweile die Waage mit den DAB+-Angeboten der öffentlich-rechtlichen Sender.
Wie geht es weiter mit UKW?
UKW ist trotz des Wachstums aber nach wie vor der meistgenutzte Verbreitungsweg in Deutschland – dort werden damit auch die großen Werbeerlöse gemacht. Die Frequenzen sind anders als bei digitaler Verbreitung begrenzt, was die anderen Verbreitungswege attraktiv macht. UKW ist für die Privaten auch ein großer Kostenfaktor: Antenne-Bayern-Chef Kovac sagte: „Die UKW-Nutzung sinkt – und DAB Plus und die Online-Nutzung steigen. Insofern müssen sich alle Antragsteller für die UKW-Kette genau überlegen, ob eine derart kostspielige UKW-Verbreitung für das jeweilige Unternehmen noch refinanzierbar ist.“ Man habe sich in NRW auch auf UKW-Frequenzen beworben. Kovac sagte: „Wir befinden uns noch sehr stark in einer Phase, in der wir unsere Einnahmen ganz klassisch mit Werbeerlösen aus dem UKW-Bereich erzielen.“ Dunk („Schlager Radio“) sagte seinerseits: In NRW habe man sich nicht auf UKW-Frequenzen beworben. Anders in Thüringen. Dort plane „Schlager Radio“ die Verbreitung auf UKW entlang der A4. „Das ist im Gegensatz zu NRW kostenseitig darstellbar.“Der Vorsitzende des Fachbereichs Radio und Audiodienste des Verbands Privater Medien (Vaunet), Marco Maier, sagte: „Für die Privaten ist die Finanzierung der DAB Plus-Verbreitung, insbesondere für den Ausbau der Infrastruktur, die entscheidende Frage.“ Öffentlich-rechtliche Wettbewerber könnten dies aus dem Rundfunkbeitrag stemmen. Für die Privaten gebe es keinerlei Förderung. Maier, der auch Geschäftsführer von Radio/Tele FFH ist, ergänzte: „Eine Förderung ist aber dringend geboten, damit DAB Plus nicht zu einem noch größeren Ungleichgewicht zu Lasten der privaten Radioanbieter im dualen Mediensystem führt. Festzuhalten ist aber auch, dass der große Trend das starke Wachstum der echten digitalen Online-Audio-Reichweite im Internet ist.“
Maier betonte zum DAB Plus-Ausbau in Deutschland, ein Schub sei derzeit nicht auszumachen. „Es gibt ein stetes Wachstum der technischen Reichweite, diese wird durch die Verfügbarkeit von DAB Plus in Autoradios und neuen Empfangsgeräten in den Haushalten getrieben.“ Diese wachsende technische Reichweite spiegele sich in der tatsächlichen Nutzung jedoch noch nicht wider. UKW-Angebote erreichen immer noch die Masse der Bevölkerung.
Quelle: digitalfernsehen