Universal Music wird erneut versuchen, rechtlich gegen das soziale Netzwerk VKontakte vorzugehen. Das Portal wird seit jeher von seinen Nutzern dafür verwendet, urheberrechtlich geschützte Musik zu verbreiten. Nach aktueller Rechtssprechung in Russland ist die Webseite weder für die Uploads seiner User verantwortlich, noch muss der Betreiber wirksame Filtermechanismen einsetzen.
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Im Jahr 2014 unternahmen die Label Sony Music, Universal Music und Warner Music gemeinsam die ersten rechtlichen Schritte gegen die Plattform VKontakte. Das soziale Netzwerk wird von seinen über 100 Millionen aktiven, größtenteils russischen Mitgliedern unter anderem dafür verwendet, urheberrechtlich geschützte Musik auszutauschen.
In erster Instanz wurden die Betreiber von VKontakte von einem Gericht in Sankt Petersburg dazu verpflichtet, wirksame Filtermechanismen einzusetzen, um unerlaubte Uploads geschützter Daten präventiv zu verhindern. Im März 2016 wurden diese Auflagen von einem Berufungsgericht wieder gekippt. Nach aktueller russischer Rechtssprechung sind die Betreiber des Netzwerks demnach weder für die Uploads ihrer Nutzer haftbar, noch müssen weitere Maßnahmen gegen die Urheberrechtsverletzungen getroffen werden.
Universal will VKontakte diesen Freifahrtschein nicht durchgehen lassen. Wie die „Russian Legal Information Agency“ (RAPSI) berichtet, hat der amerikanische Konzern erneut Berufung gegen die Entscheidung eingelegt.
Dmitry Sergeev, der Geschäftsführer des sozialen Netzwerkes gab öffentlich zu, dass sein Online-Projekt ein Problem mit Urheberrechtsverletzungen der Nutzer habe. Insbesondere in den Jahren 2013 und 2014 habe man jedoch mehrere Schritte unternommen, um die Bedenken der Urheberrechtsvertreter auszuräumen, so Sergeev. Die nächst höhere Instanz muss nun klären, ob die vermeintlichen Bemühungen der Firma ausreichen oder ob die Plattform beispielsweise zusätzliche Filter-Mechanismen einsetzen muss.
Ein Praxistest ergibt, dass via VKontakte aktuelle Songs etlicher Interpreten problemlos angehört und heruntergeladen werden können. Die Plattform bietet zu diesem Zweck unter "My Music" sogar eine komfortable Suchmaske an. Computer- und Russisch-Kenntnisse sind nicht notwendig.
Quelle: Gulli