Comcast strukturiert sein europäisches Pay-TV-Geschäft um. Künftig wird Sky Teil des "Connectivity & Platform Markets Segment", in welchem der US-Konzern sein Breitband- und Mobilfunkgeschäft zusammenschließt.
Über einen potenziellen Verkauf von Sky Deutschland wird seit Monaten spekuliert, nun kündigt der US-Mutterkonzern Comcast jedoch eine entscheidende Veränderung an. So soll das europäische Pay-TV-Geschäft künftig im sogenannten "Connectivity & Platform Markets Segment" integriert werden. Dieses berichtet konzernintern über das Kerngeschäft Breitband und Mobilfunk.
Mediengeschäft rückt in den Hintergrund
Eine in mehrfacher Hinsicht bemerkenswerte Neuausrichtung. Sie bedeutet konkret, dass Comcast seine europäische Pay-TV-Tochter noch stärker an das US-Kerngeschäft bindet. Doch wie lässt sich diese Entscheidung interpretieren? Schließlich unterschied der US-Medienriese bislang deutlich zwischen seinem nationalen Kerngeschäft mit Breitband- und Kabelanschlüssen sowie der globalen Medien- und Contentsparte unter der Marke NBCUniversal.
Die nun gemeinsame Berichterstattung deutet zumindest stark darauf hin, dass sich Comcast wieder stärker als Telekommunikations- denn als Medienkonzern positionieren und die europäische Pay-TV-Tochter noch stärker an sich binden will. Seit der Übernahme von Sky durch Comcast verlor insbesondere Sky Deutschland immer mehr an unternehmerischer Eigenständigkeit, zudem wurde auch die Sky Group intern umstrukturiert.
Vorbote für Verkauf?
Losgelöst davon existiert innerhalb von Comcast weiterhin das Segment "Content & Experiences", welches die Bereiche Inhalte sowie Unterhaltung umfasst. Dieses berichtet zu den Sky Sports-Kanälen sowie den Sky Film und TV-Studioproduktionen. Im Mediensegment von Comcast sind die NBCUniversal TV- und Streamingplattformen sowie der Flaggschiff-Streamer Peacock zusammengefasst.
Die Anzeichen werden deutlicher, dass Comcast Sky mittlerweile eher als Content-Lieferant sieht. So könnten beispielsweise die europäischen Sky Studios als Zulieferer für Peacock oder die TV-Networks von NBCUniversal und weniger als eigenständige Pay-TV- und Streaming-Plattform agieren. Mit einem möglichen Verkauf von Sky Deutschland wird sich ein weiterer Bedeutungsverlust der Marke Sky ohnehin nicht vermeiden lassen.
Milliardenabschreibungen auf Sky
Im dritten Quartal 2022 schrieb Comcast 8,6 Milliarden US-Dollar auf Sky ab. Den reduzierten zukünftigen Cashflow begründete Comcast mit makroökonomischen Bedingungen in Kernmärkten der Sky Group. Das Unternehmen musste in Großbritannien und darüber hinaus mit wirtschaftlichem Gegenwind kämpfen. Ein nicht unerheblicher Kostenfaktor dürfte in diesem Zusammenhang allerdings besonders die defizitäre Deutschlandtochter sein.
Dass sich die Lage sehr bald verbessert, ist eher unwahrscheinlich. So haben sich die ökonomischen Rahmenbedingungen in Europa noch weiter verschlechtert, potenzielle Käufer für Sky Deutschland stehen derzeit wohl ebenso nicht Schlange. Wohl oder übel wird Comcast also finanziell weiter für rote Zahlen in Unterföhring in die Bresche springen müssen.
Quelle; teltarif.
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Über einen potenziellen Verkauf von Sky Deutschland wird seit Monaten spekuliert, nun kündigt der US-Mutterkonzern Comcast jedoch eine entscheidende Veränderung an. So soll das europäische Pay-TV-Geschäft künftig im sogenannten "Connectivity & Platform Markets Segment" integriert werden. Dieses berichtet konzernintern über das Kerngeschäft Breitband und Mobilfunk.
Mediengeschäft rückt in den Hintergrund
Eine in mehrfacher Hinsicht bemerkenswerte Neuausrichtung. Sie bedeutet konkret, dass Comcast seine europäische Pay-TV-Tochter noch stärker an das US-Kerngeschäft bindet. Doch wie lässt sich diese Entscheidung interpretieren? Schließlich unterschied der US-Medienriese bislang deutlich zwischen seinem nationalen Kerngeschäft mit Breitband- und Kabelanschlüssen sowie der globalen Medien- und Contentsparte unter der Marke NBCUniversal.
Die nun gemeinsame Berichterstattung deutet zumindest stark darauf hin, dass sich Comcast wieder stärker als Telekommunikations- denn als Medienkonzern positionieren und die europäische Pay-TV-Tochter noch stärker an sich binden will. Seit der Übernahme von Sky durch Comcast verlor insbesondere Sky Deutschland immer mehr an unternehmerischer Eigenständigkeit, zudem wurde auch die Sky Group intern umstrukturiert.
Vorbote für Verkauf?
Losgelöst davon existiert innerhalb von Comcast weiterhin das Segment "Content & Experiences", welches die Bereiche Inhalte sowie Unterhaltung umfasst. Dieses berichtet zu den Sky Sports-Kanälen sowie den Sky Film und TV-Studioproduktionen. Im Mediensegment von Comcast sind die NBCUniversal TV- und Streamingplattformen sowie der Flaggschiff-Streamer Peacock zusammengefasst.
Die Anzeichen werden deutlicher, dass Comcast Sky mittlerweile eher als Content-Lieferant sieht. So könnten beispielsweise die europäischen Sky Studios als Zulieferer für Peacock oder die TV-Networks von NBCUniversal und weniger als eigenständige Pay-TV- und Streaming-Plattform agieren. Mit einem möglichen Verkauf von Sky Deutschland wird sich ein weiterer Bedeutungsverlust der Marke Sky ohnehin nicht vermeiden lassen.
Milliardenabschreibungen auf Sky
Im dritten Quartal 2022 schrieb Comcast 8,6 Milliarden US-Dollar auf Sky ab. Den reduzierten zukünftigen Cashflow begründete Comcast mit makroökonomischen Bedingungen in Kernmärkten der Sky Group. Das Unternehmen musste in Großbritannien und darüber hinaus mit wirtschaftlichem Gegenwind kämpfen. Ein nicht unerheblicher Kostenfaktor dürfte in diesem Zusammenhang allerdings besonders die defizitäre Deutschlandtochter sein.
Dass sich die Lage sehr bald verbessert, ist eher unwahrscheinlich. So haben sich die ökonomischen Rahmenbedingungen in Europa noch weiter verschlechtert, potenzielle Käufer für Sky Deutschland stehen derzeit wohl ebenso nicht Schlange. Wohl oder übel wird Comcast also finanziell weiter für rote Zahlen in Unterföhring in die Bresche springen müssen.
Quelle; teltarif.