Cineworld ist nach AMC Theatres die zweitgrößte Multiplex-Kinokette der Welt. Nun hat das Unternehmen in den USA Insolvenz angemeldet. Trifft es auch Multiplex-Kinos in Deutschland?
Pandemie und Streaming gaben der weltweit zweitgrößten Kinokette Cineworld den Rest. Das Unternehmen hat am zuständigen Gericht für den südlichen Distrikt von Texas nach Kapitel 11 Insolvenz angemeldet, berichtet das US-Entertainmentportal "Deadline". In den USA operiert Cineworld mit seiner Marke Regal Cinemas, während man in Europa - vor allem in Großbritannien - unter der Kernmarke Cineworld vertreten ist. Die Cineworld-Pleite könnte sich nun aber auch auf Mitbewerber in Deutschland auswirken. Hierzulande teilen sich vor allem AMC Theatres (UCI Kinowelt) und Vue Entertainment (Cinemaxx) den Markt.
Geplante Restrukturierung
Cineworld hat in den USA Insolvenz angemeldet
Foto: Cineworld
Im Insolvenzverfahren soll der Kinobetrieb vorerst weiterlaufen. Kern des Verfahrens ist eine Finanzierungsfaszilität in Höhe von 1,94 Milliarden US-Dollar. Cineworld gehe davon aus, im ersten Quartal 2023 aus Kapitel 11 hervorzugehen und werde in der Zwischenzeit "eine Immobilienoptimierungsstrategie in den USA" verfolgen, so das Unternehmen. Bedeutet im Klartext: Es werden Kinostandorte verkauft oder geschlossen.
Man "sei zuversichtlich, dass eine umfassende finanzielle Restrukturierung langfristig im besten Interesse des Konzerns und seiner Anteilseigner ist". Noch im vergangenen Jahr hatte Cineworld einen exklusiven Auswertungsvertrag mit Warner geschlossen. Demnach sollen Warner-Filme künftig bis zu 45 Tage vor dem Start auf HBO Max in den US-Kinos von Cineworld zu sehen sein. Eine für Cineworld zentrale Frage wird sein, ob alle Verträge im Rahmen des laufenden Insolvenzverfahrens fortgesetzt werden.
Trifft es Multiplex-Kinos in Deutschland?
Es ist gut möglich, dass sich die Cineworld-Pleite zu einem Tsunami entwickelt, welcher auch Multiplex-Ketten in Deutschland betrifft. Hierzulande teilen sich vor allem AMC Theatres mit seiner Marke UCI Kinowelt und Vue Entertainment mit Cinemaxx den Markt. Auch AMC Theatres befand sich während der Corona-Pandemie bereits in schwerem Fahrwasser.
Sollte es im Herbst bzw. Winter erneut zu pandemiebedingten Einschränkungen kommen oder sich Energiekrise und Inflation weiter negativ auswirken, könnten auch AMC Theatres und Vue von der Cineworld-Insolvenz mitgerissen werden. Neben den politischen Rahmenbedingungen geht es aber vor allem auch darum, welche Pläne die US-Studios weiterhin im Streaming verfolgen.
Erstauswertung im Streaming kippt
Große US-Medienkonzerne wie Warner Bros. Discovery hatten bereits signalisiert, dass man sich nach der Pandemie wieder stärker der Kinoauswertung widmen will. Das passt auch zur Neuausrichtung des Medienkonzerns unter CEO David Zaslav, welcher HBO Max und Discovery+ auf einer gemeinsamen Plattform verschmelzen will. Auch bei Disney und Paramount zeigen sich zumindest seit dem vergangenen Jahr Tendenzen, den Kinos beim Thema Erstauswertung entgegenzukommen.
Vor allem AMC Theatres lag in der Vergangenheit mit der Comcast-Tochter Universal Studios im Clinch. Dort gab es Bestrebungen, Blockbuster parallel zum Kinostart ins Streaming zu bringen. AMC Theatres CEO Adam Aron kündigte daraufhin aus Protest zeitweilig an, Universal Studios Blockbuster ganz aus dem Katalog der Kinos zu nehmen.
Quelle; teltarif
Pandemie und Streaming gaben der weltweit zweitgrößten Kinokette Cineworld den Rest. Das Unternehmen hat am zuständigen Gericht für den südlichen Distrikt von Texas nach Kapitel 11 Insolvenz angemeldet, berichtet das US-Entertainmentportal "Deadline". In den USA operiert Cineworld mit seiner Marke Regal Cinemas, während man in Europa - vor allem in Großbritannien - unter der Kernmarke Cineworld vertreten ist. Die Cineworld-Pleite könnte sich nun aber auch auf Mitbewerber in Deutschland auswirken. Hierzulande teilen sich vor allem AMC Theatres (UCI Kinowelt) und Vue Entertainment (Cinemaxx) den Markt.
Geplante Restrukturierung
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Cineworld hat in den USA Insolvenz angemeldet
Foto: Cineworld
Im Insolvenzverfahren soll der Kinobetrieb vorerst weiterlaufen. Kern des Verfahrens ist eine Finanzierungsfaszilität in Höhe von 1,94 Milliarden US-Dollar. Cineworld gehe davon aus, im ersten Quartal 2023 aus Kapitel 11 hervorzugehen und werde in der Zwischenzeit "eine Immobilienoptimierungsstrategie in den USA" verfolgen, so das Unternehmen. Bedeutet im Klartext: Es werden Kinostandorte verkauft oder geschlossen.
Man "sei zuversichtlich, dass eine umfassende finanzielle Restrukturierung langfristig im besten Interesse des Konzerns und seiner Anteilseigner ist". Noch im vergangenen Jahr hatte Cineworld einen exklusiven Auswertungsvertrag mit Warner geschlossen. Demnach sollen Warner-Filme künftig bis zu 45 Tage vor dem Start auf HBO Max in den US-Kinos von Cineworld zu sehen sein. Eine für Cineworld zentrale Frage wird sein, ob alle Verträge im Rahmen des laufenden Insolvenzverfahrens fortgesetzt werden.
Trifft es Multiplex-Kinos in Deutschland?
Es ist gut möglich, dass sich die Cineworld-Pleite zu einem Tsunami entwickelt, welcher auch Multiplex-Ketten in Deutschland betrifft. Hierzulande teilen sich vor allem AMC Theatres mit seiner Marke UCI Kinowelt und Vue Entertainment mit Cinemaxx den Markt. Auch AMC Theatres befand sich während der Corona-Pandemie bereits in schwerem Fahrwasser.
Sollte es im Herbst bzw. Winter erneut zu pandemiebedingten Einschränkungen kommen oder sich Energiekrise und Inflation weiter negativ auswirken, könnten auch AMC Theatres und Vue von der Cineworld-Insolvenz mitgerissen werden. Neben den politischen Rahmenbedingungen geht es aber vor allem auch darum, welche Pläne die US-Studios weiterhin im Streaming verfolgen.
Erstauswertung im Streaming kippt
Große US-Medienkonzerne wie Warner Bros. Discovery hatten bereits signalisiert, dass man sich nach der Pandemie wieder stärker der Kinoauswertung widmen will. Das passt auch zur Neuausrichtung des Medienkonzerns unter CEO David Zaslav, welcher HBO Max und Discovery+ auf einer gemeinsamen Plattform verschmelzen will. Auch bei Disney und Paramount zeigen sich zumindest seit dem vergangenen Jahr Tendenzen, den Kinos beim Thema Erstauswertung entgegenzukommen.
Vor allem AMC Theatres lag in der Vergangenheit mit der Comcast-Tochter Universal Studios im Clinch. Dort gab es Bestrebungen, Blockbuster parallel zum Kinostart ins Streaming zu bringen. AMC Theatres CEO Adam Aron kündigte daraufhin aus Protest zeitweilig an, Universal Studios Blockbuster ganz aus dem Katalog der Kinos zu nehmen.
Quelle; teltarif