Eine Gruppe von Plattenlabels verklagen den US-amerikanischen Telekommunikationsanbieter (ISP) „Charter Communications“ vor dem Bezirksgericht von Colorado, weil er die Anschlüsse von bekannten Internet-Piraten nicht abgeklemmt haben soll.
Die Plattenlabels beschuldigen Charter Communications nun, eine Mitschuld oder sogar rechtliche Verantwortlichkeit an den Handlungen seiner fragwürdigen Kunden zu haben.
Charter Communications hatte die Schuld von sich gewiesen und sogar Gegenklage eingereicht. Der ISP berief sich dabei auf falsch eingereichte DMCA-Notices (= Aufforderungen zur Entfernung urheberrechtlich geschützter Inhalte). Die Labels sollten beweisen, dass sie an den fraglichen Werken tatsächlich die Rechte besitzen. Dieser Versuch schlug gänzlich fehl, denn der Prozess geht jetzt vor ein Gericht.
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Charter soll tausende Anfragen bewusst ignoriert haben. Vor allem jene, die kleinere Kläger ohne die Unterstützung eines Interessenverbandes wie die RIAA eingereicht haben. Die erneute Klage hat zudem noch einen weiteren Effekt. Die vorhergehende Klage deckte nur die Fälle bis 2016 ab. Nun werden auch alle Fälle bis 2018 mit eingeschlossen und erhöhen somit den auf Charter Communications ausgeübten Druck.
Laut den Plattenlabels hatten sie den Telekommunikationsanbieter zunächst nur regulär auf Vergehen hingewiesen. In diesen Mitteilungen teilte man Charter mit, dass ihre Abonnenten den ISP offenkundig und systematisch dazu nutzen, die urheberrechtlich geschützte Musik der Klägerinnen über BitTorrent und andere Online-Tauschbörsen illegal herunterzuladen, zu kopieren und zu verbreiten. So mancher Beobachter dürfte sich zwischenzeitlich gefragt haben, ob der Konzern die zu ziehenden Stecker nicht gefunden hat …
Auch Kleinkläger hatten sich eine Änderung in den Abläufen und dem Umgang mit Piraterie bei Charter erhofft. Der Anbieter reagierte und tat… nichts. Nutzer mit bekannten Piraterie-Vergehen konnten auch weiterhin ihren Anschluss nutzen und es gab keine weitere Reaktion seitens Charter. Charter erfreut sich am zusätzlichen Umsatz und die Kläger schauen in die Röhre.
Bild nrkbeta – (CC BY-SA 2.0)
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Verfahren entwickeln werden. Zumindest kann man sich bis zum Prozessende sicher sein, dass sich Charter auch weiterhin nicht von den Piraten trennen wird.
Tarnkappe.info
RIAA will Charter Communications verklagen
Im März 2019 hatten Warner Bros, Capitol Records, Sony Music und weitere, mit Unterstützung der RIAA (Recording Industry Association of America), gegen den Telekommunikations-Giganten „Charter Communications“ Klage eingereicht. Dieser soll wissentlich die Anschlüsse bekannter Internet-Piraten weiter betrieben haben obwohl sie angewiesen wurden, die Anschlüsse abzuschalten. Charter Communications ist in den USA mit seinen ca. 22 Millionen Kunden keine kleine Nummer in der Branche. Scheinbar möchte die Firma sich aber auch nicht von den Piraten trennen.Die Plattenlabels beschuldigen Charter Communications nun, eine Mitschuld oder sogar rechtliche Verantwortlichkeit an den Handlungen seiner fragwürdigen Kunden zu haben.
Charter Communications hatte die Schuld von sich gewiesen und sogar Gegenklage eingereicht. Der ISP berief sich dabei auf falsch eingereichte DMCA-Notices (= Aufforderungen zur Entfernung urheberrechtlich geschützter Inhalte). Die Labels sollten beweisen, dass sie an den fraglichen Werken tatsächlich die Rechte besitzen. Dieser Versuch schlug gänzlich fehl, denn der Prozess geht jetzt vor ein Gericht.
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Weil’s so schön war, gleich nochmal!
Hunderte Millionen Dollar sind mittlerweile Gegenstand der Klagen seitens der Plattenlabels. Und es werden noch mehr, denn jetzt steht eine weitere Copyright-Klage gegen Charter Communications auf dem Tisch. Die Klage begründen die US-Labels damit, dass Charter sein Verhalten im Umgang mit den Online-Piraten bislang nicht geändert hat. Daher möchten sie erneut ein Zeichen dagegen setzen.Charter soll tausende Anfragen bewusst ignoriert haben. Vor allem jene, die kleinere Kläger ohne die Unterstützung eines Interessenverbandes wie die RIAA eingereicht haben. Die erneute Klage hat zudem noch einen weiteren Effekt. Die vorhergehende Klage deckte nur die Fälle bis 2016 ab. Nun werden auch alle Fälle bis 2018 mit eingeschlossen und erhöhen somit den auf Charter Communications ausgeübten Druck.
Laut den Plattenlabels hatten sie den Telekommunikationsanbieter zunächst nur regulär auf Vergehen hingewiesen. In diesen Mitteilungen teilte man Charter mit, dass ihre Abonnenten den ISP offenkundig und systematisch dazu nutzen, die urheberrechtlich geschützte Musik der Klägerinnen über BitTorrent und andere Online-Tauschbörsen illegal herunterzuladen, zu kopieren und zu verbreiten. So mancher Beobachter dürfte sich zwischenzeitlich gefragt haben, ob der Konzern die zu ziehenden Stecker nicht gefunden hat …
Auch Kleinkläger hatten sich eine Änderung in den Abläufen und dem Umgang mit Piraterie bei Charter erhofft. Der Anbieter reagierte und tat… nichts. Nutzer mit bekannten Piraterie-Vergehen konnten auch weiterhin ihren Anschluss nutzen und es gab keine weitere Reaktion seitens Charter. Charter erfreut sich am zusätzlichen Umsatz und die Kläger schauen in die Röhre.
Charter Communications, El Dorado der Piraten?
Insgesamt 150.000 DMCA-Anfragen gingen von den Plattenlabels an den Anbieter ohne jegliche Änderung oder Besserung. Laut Charter würden sie bei erneuten Vergehen schnell handeln und den Anfragen nachkommen. Ganz offensichtlich stimmt an dieser Aussage etwas nicht. Denn trotz unzähliger Anfragen und Schreiben seitens der Kläger ist nichts Vorzeigbares passiert. Außerdem macht der Anbieter auch weiterhin Profit und schafft somit ein Paradies für Internet-Piraten.
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Schadenersatz über hunderte Millionen USD steht im Raum
Die Kläger verlangen nun Schadensersatz von Charter. Dieser kann in die hunderte Millionen Dollar gehen. Es geht ihnen darum, sich die Schäden, die die Filesharer mit tausenden Werken verursacht haben, bezahlen zu lassen. Bis jetzt ist nicht klar, warum die Plattenlabels zwei derart ähnliche Klagen eingereicht haben. Ob dies aus taktischen Gründen geschah oder mit der Absicht einer Fusion der beiden Verfahren, ist noch offen.Es bleibt abzuwarten, wie sich die Verfahren entwickeln werden. Zumindest kann man sich bis zum Prozessende sicher sein, dass sich Charter auch weiterhin nicht von den Piraten trennen wird.
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