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Hardware & Software Bit-Rauschen: Umsatzeinbruch bei Nvidia, Chip-Abschwung und Open-Source-Chips

Nvidias Umsatz mit PC-Grafikchips – also mit GeForce-GPUs – ist eingebrochen. Im Jahresvergleich erzielte Nvidia ein Drittel weniger Umsatz, im Quartalsvergleich (sequenziell) sogar 44 Prozent weniger. Das liegt ganz offensichtlich am Kursverfall der Kryptowährungen, weshalb sich das Schürfen (Mining) per Grafikkarte nicht mehr lohnt. Trotzdem behauptet Nvidia steif und fest, der nun erlahmte GeForce-Boom gehe auf die hohe Nachfrage nach Spielergrafikkarten zurück. Das ist nicht ganz falsch, denn tatsächlich werden ja Gaming-Grafikkarten auch fürs Mining gekauft, geht aber am Kern der Sache vorbei.

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Unter dem Akronym "SOFA" für SkyWater Opensource FPGAs hat das LNIS-Labor der Uni Utah quelloffene FPGA-Chips entwickelt, die der US-Auftragsfertiger SkyWater produziert.
(Bild: Laboratory for Nano Integrated Systems (LNIS))

Auch bei anderen Chipherstellern sacken die Umsätze ab, die Branche steuert auf einen Abschwung zu. Wie stark er ausfällt und wie lange er dauert, ist aber unklar. Die meisten Chipfirmen blicken optimistisch in die mittel- und langfristige Zukunft.

So auch der US-Konzern Micron, der einerseits Umsatzeinbußen wegen fallender DRAM- und NAND-Flash-Speicherpreise erwartet. Andererseits will Micron 40 Milliarden US-Dollar in den USA investieren, um rund zehn Prozent der weltweiten DRAM-Produktion zurück ins Homeland zu holen. Dabei hofft Micron ebenso wie Intel, Texas Instruments und andere Chipfirmen auf einen warmen Subventionsregen aus dem nun endlich verabschiedeten US CHIPS Act.
Laut den taiwanischen Branchenkennern von TrendForce hat Intel beim Auftragsfertiger TSMC einen großen Auftrag für Chips mit dessen Fertigungstechnik N3 storniert. Sie waren als Grafikprozessor-"Kacheln" (GPU-Tiles) für die Prozessorgeneration Core i-14000 alias "Meteor Lake" eingeplant. Gleichzeitig beteuert Intel-Chef Pat Gelsinger, dass Meteor Lake wie geplant 2024 starten wird.

Da Meteor Lake sicherlich eine GPU haben wird, stellen sich einige Fragen. Will Intel eine ältere TSMC-Technik nutzen, etwa N5? Oder die GPU-Tiles selbst produzieren? Angeblich kämpft TSMC bei N3 mit Verzögerungen.

Vermeintliche Sicherheit​

Eine fatale Panne erlitt der Algorithmus Supersingular Isogeny Key Encapsulation (SIKE), der schon seit fünf Jahren als Kandidat für quantensichere Verschlüsselung geprüft wird. Wenn es in Zukunft leistungsfähige Quantencomputer gibt, könnten diese einige Verschlüsselungen knacken, die bisher als sicher gelten. Daher forscht man an Postquantenkryptographie (PQC) und das US-Institut NIST hat einige Kandidaten herausgepickt, zu denen SIKE gehörte.

Die Wissenschaftler Wouter Castryck und Thomas Decru von der Uni Leuven in Belgien zeigten nun jedoch, dass sich SIKE (genauer: SIKEp434) in etwa einer Stunde knacken lässt – und zwar nicht etwa von einem Quanten- oder wenigstens Supercomputer, sondern von einem einzelnen Rechenkern eines neun Jahre alten Serverprozessors.

Das belegt wieder einmal, wie wichtig die sorgfältige und koordinierte Prüfung von Verschlüsselungsalgorithmen durch internationale Forschergruppen ist. Selbst dann tauchen in den konkreten Implementierungen oft Jahre später noch Schwachstellen auf. Proprietären Sicherheits- und Verschlüsselungskonzepten einzelner Firmen oder Erfinder darf man daher nicht vertrauen.

Open-Source-Chips​

Open Source soll auch bei Hardware Vorteile bringen, etwa offengelegte Sicherheitschips ohne Hintertüren. Als Open-Source-Chips lassen sich solche Designs freilich nur produzieren, wenn ein Chip- beziehungsweise Auftragsfertiger ein offenes Process Design Kit (PDK) bereitstellt. Es übersetzt das digitale Design in physische Strukturen. In Kooperation mit Google hatte vor zwei Jahren zuerst der US-Auftragsfertiger SkyWater ein offenes PDK für 130-Nanometer-Fertigungstechnik bereitgestellt. Damit wurden mittlerweile schon einige Dutzend Chips wie die SOFA-FPGAs der Uni Utah produziert – einige sogar kostenlos. SkyWater will noch ein 90-Nanometer-PDK nachreichen und das IHP in Frankfurt (Oder) ein eigenes 130-Nanometer-PDK. Globalfoundries hat ein PDK für 180-Nanometer-Mikrocontroller offengelegt.

Auf modernere 5-Nanometer-Technik setzt die Firma Tachyum, die seit einigen Jahren den angeblich enorm leistungsstarken Prozessor "Prodigy" entwickelt – siehe Bit-Rauschen aus c’t 13/2022. Zwar erschien ein bereits 2018 angekündigter Vorgänger nie, aber der neue sollte wirklich noch 2022 auf den Markt kommen. Nun hat Tachyum allerdings die Firma Cadence verklagt, einen etablierten Anbieter von Software für die Chipentwicklung (Electronic Design Automation/EDA). Laut Tachyum lieferte Cadence wichtige Funktionsblöcke viel später als versprochen, weshalb man Aufträge verlor. Satte 211 Millionen US-Dollar verlangt Tachyum als Schadenersatz.
Zum Bit-Rauschen gibt es regelmäßig auch einen Podcast.
Quelle:c‘t
 
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