Werbung wird bei allen großen Streaming-Diensten zum Normalfall. Vor allem Zuschauer von Joyn und Amazon müssen bereits ihre Sehgewohnheiten ändern. Doch was hat Branchenprimus Netflix vor?
Eigentlich hätte die neue Streaming-Welt für Zuschauer so schön sein können: Rund um die Uhr in Ultra-HD aktuelle Blockbuster schauen, vor allem aber werbefrei. So versprachen es zumindest vor einigen Jahren noch die großen US-Dienste Amazon und Netflix. Doch der Wind (oder vielmehr die Geschäftsmodelle der Streamer) scheinen sich deutlich zu drehen. Womit konkret müssen die Film- und Serienfans nun in den kommenden Jahren rechnen? Wir haben uns einen Überblick verschafft.
Joyn
Die ProSieben-Tochter Maxdome wird in diesem Winter offiziell zu Joyn. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Live-TV und SVoD-Angebot. Grundsätzlich gibt es eine kostenlose Version, in dieser werden bereits einzelne Spots vor dem Start einer Serie oder Fernsehsenders eingeblendet. In der Premium-Variante von Joyn sollen Filme und Serien aus dem bisherigen Maxdome-Angebot werbefrei bleiben. Ob dies auch für den Live-TV-Bereich gilt, ist allerdings unklar.
Streaming-Anbieter im Überblick
In bisherigen Presse-Ankündigungen war von einem werbefreien Live-TV-Bereich keine Rede, weshalb wir auch nicht davon ausgehen, dass dies so umgesetzt wird. Vor den öffentlich-rechtlichen Sendern werden zumindest in der App keine gesonderten Werbespots geschaltet. Wenn die bisherigen Informationen aus der Beta-Phase korrekt sind, wird das Premium-Angebot von Joyn mit 6,99 Euro sogar noch etwas günstiger als die 7,99 Euro für Maxdome ausfallen. In diesem Falle hätten die Kunden weiterhin einen weitestgehend werbefreien SVoD-Service und sparen sogar noch etwas Geld.
Prime Video
Kunden mit einer jährlichen bzw. monatlich kündbaren Prime-Mitgliedschaft erhalten stets auch den Zugang zu Prime Video. Werbung im klassischen Sinne gibt es hier zwar nicht, gleichwohl werden die Zuschauer schon geradezu aggressiv mit Eigenwerbung für Amazon-Inhalte "berieselt". Üblicherweise erfolgt dies zum Beispiel beim erstmaligen Aufruf eines Filmes oder einer Serie bzw. zwischen einzelnen Serienfolgen.
Besonders penetrant wirkt allerdings die Werbung in der Android-App von Prime Video. Man kann die Anwendung nämlich erst öffnen, wenn man sich einen Trailer angeschaut hat. Dies dürfte sicherlich vielen Zuschauern ganz erheblich auf die Nerven gehen, zumal Amazon hier bislang der einzige Streaming-Dienst ist, welcher durch eine solche Praxis auffällt. Es bleibt zu hoffen, dass dies nicht auch bei anderen Anbietern Schule macht. Dass Amazon allerdings mehr Fremdwerbung auf Prime Video schaltet, ist sehr unwahrscheinlich. Diesbezüglich wird man wohl eher einen separaten AVoD-Service starten.
Sky
Wer ein Sky-Abo im Haus hat, muss sich schon seit langer Zeit mit regelmäßigen Werbespots auf den linearen Kanälen abfinden. Das ist besonders ärgerlich, denn Sky ist bislang in Relation zu den Streaming-Diensten sogar relativ teuer. Weitestgehend werbefrei war Sky ohnehin nie, lediglich zu Zeiten des analogen Premiere sah das noch anders aus. Üblich sind hier bislang Werbespots zwischen einzelnen Serienfolgen oder Filmen.
Auch "ruiniert" Sky gerne mal den Abspann eines Films, in dem dann Eigenwerbung für das Programm einmoderiert wird. Die gute Nachricht ist zumindest, dass Sky sich beim SVoD-Dienst "Ticket" aktuell noch weitestgehend mit Werbung (insbesondere In-App-Werbung) zurückhält. Ob dies allerdings auch in Zukunft so bleibt, hängt sicherlich vom Verhalten der Mitbewerber ab. Da Sky sich jedoch als "Premium-Anbieter" in Sachen Pay-TV versteht und sich dementsprechend über die Preisgestaltung definiert, werden die zahlenden Zuschauer bei einer Ausweitung von Werbung wohl wenig begeistert sein.
Netflix
Kommen wir nun zur spannendsten Frage: Was hat Netflix in Sachen Werbung vor? Bislang ist der Marktführer aus Los Gatos de facto werbefrei, was die Kunden auch entsprechend honorieren. Unserer Einschätzung nach wird dies aber keinesfalls dauerhaft so bleiben und dafür gibt es ziemlich einfache Gründe: Netflix braucht enorm viel Kapital, um die teuren Originals zu produzieren. Da Disney und Warner mittlerweile eigene Streaming-Dienste starten, ziehen diese auch ihre Lizenzware von der Netflix-Plattform ab.
Was wird Netflix künftig in Sachen Werbung unternehmen?
Um sich also von den großen US-Studios unabhängiger zu machen, muss Netflix noch mehr Geld in eigene Produktionen investieren. Gleichzeitig sind die Zuschauer nach mehreren Preiserhöhungen kaum noch bereit, dafür tiefer in die Tasche zu greifen. Werbung dürfte für den Streaming-Dienst also dringend notwendig werden.
Streaming ohne Werbung ist Geschichte
Man muss wohl leider damit rechnen, dass Werbung auf Streaming-Diensten zur Normalität wird. Wie bereits erwähnt, starten Amazon und Rakuten mittlerweile sogar rein werbefinanzierte AVoD-Services, bei denen es vermutlich wie im klassischen, linearen Free-TV Unterbrechungen für Werbespots gibt.
Zwar wird auch Joyn eine kostenpflichtige Premium-Version bieten, jedoch ist kaum vorstellbar, dass sich Kunden für voraussichtlich 6,99 Euro im Monat komplett von Werbung freikaufen können.
Quelle; teltarif
Eigentlich hätte die neue Streaming-Welt für Zuschauer so schön sein können: Rund um die Uhr in Ultra-HD aktuelle Blockbuster schauen, vor allem aber werbefrei. So versprachen es zumindest vor einigen Jahren noch die großen US-Dienste Amazon und Netflix. Doch der Wind (oder vielmehr die Geschäftsmodelle der Streamer) scheinen sich deutlich zu drehen. Womit konkret müssen die Film- und Serienfans nun in den kommenden Jahren rechnen? Wir haben uns einen Überblick verschafft.
Joyn
Die ProSieben-Tochter Maxdome wird in diesem Winter offiziell zu Joyn. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Live-TV und SVoD-Angebot. Grundsätzlich gibt es eine kostenlose Version, in dieser werden bereits einzelne Spots vor dem Start einer Serie oder Fernsehsenders eingeblendet. In der Premium-Variante von Joyn sollen Filme und Serien aus dem bisherigen Maxdome-Angebot werbefrei bleiben. Ob dies auch für den Live-TV-Bereich gilt, ist allerdings unklar.
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Streaming-Anbieter im Überblick
In bisherigen Presse-Ankündigungen war von einem werbefreien Live-TV-Bereich keine Rede, weshalb wir auch nicht davon ausgehen, dass dies so umgesetzt wird. Vor den öffentlich-rechtlichen Sendern werden zumindest in der App keine gesonderten Werbespots geschaltet. Wenn die bisherigen Informationen aus der Beta-Phase korrekt sind, wird das Premium-Angebot von Joyn mit 6,99 Euro sogar noch etwas günstiger als die 7,99 Euro für Maxdome ausfallen. In diesem Falle hätten die Kunden weiterhin einen weitestgehend werbefreien SVoD-Service und sparen sogar noch etwas Geld.
Prime Video
Kunden mit einer jährlichen bzw. monatlich kündbaren Prime-Mitgliedschaft erhalten stets auch den Zugang zu Prime Video. Werbung im klassischen Sinne gibt es hier zwar nicht, gleichwohl werden die Zuschauer schon geradezu aggressiv mit Eigenwerbung für Amazon-Inhalte "berieselt". Üblicherweise erfolgt dies zum Beispiel beim erstmaligen Aufruf eines Filmes oder einer Serie bzw. zwischen einzelnen Serienfolgen.
Besonders penetrant wirkt allerdings die Werbung in der Android-App von Prime Video. Man kann die Anwendung nämlich erst öffnen, wenn man sich einen Trailer angeschaut hat. Dies dürfte sicherlich vielen Zuschauern ganz erheblich auf die Nerven gehen, zumal Amazon hier bislang der einzige Streaming-Dienst ist, welcher durch eine solche Praxis auffällt. Es bleibt zu hoffen, dass dies nicht auch bei anderen Anbietern Schule macht. Dass Amazon allerdings mehr Fremdwerbung auf Prime Video schaltet, ist sehr unwahrscheinlich. Diesbezüglich wird man wohl eher einen separaten AVoD-Service starten.
Sky
Wer ein Sky-Abo im Haus hat, muss sich schon seit langer Zeit mit regelmäßigen Werbespots auf den linearen Kanälen abfinden. Das ist besonders ärgerlich, denn Sky ist bislang in Relation zu den Streaming-Diensten sogar relativ teuer. Weitestgehend werbefrei war Sky ohnehin nie, lediglich zu Zeiten des analogen Premiere sah das noch anders aus. Üblich sind hier bislang Werbespots zwischen einzelnen Serienfolgen oder Filmen.
Auch "ruiniert" Sky gerne mal den Abspann eines Films, in dem dann Eigenwerbung für das Programm einmoderiert wird. Die gute Nachricht ist zumindest, dass Sky sich beim SVoD-Dienst "Ticket" aktuell noch weitestgehend mit Werbung (insbesondere In-App-Werbung) zurückhält. Ob dies allerdings auch in Zukunft so bleibt, hängt sicherlich vom Verhalten der Mitbewerber ab. Da Sky sich jedoch als "Premium-Anbieter" in Sachen Pay-TV versteht und sich dementsprechend über die Preisgestaltung definiert, werden die zahlenden Zuschauer bei einer Ausweitung von Werbung wohl wenig begeistert sein.
Netflix
Kommen wir nun zur spannendsten Frage: Was hat Netflix in Sachen Werbung vor? Bislang ist der Marktführer aus Los Gatos de facto werbefrei, was die Kunden auch entsprechend honorieren. Unserer Einschätzung nach wird dies aber keinesfalls dauerhaft so bleiben und dafür gibt es ziemlich einfache Gründe: Netflix braucht enorm viel Kapital, um die teuren Originals zu produzieren. Da Disney und Warner mittlerweile eigene Streaming-Dienste starten, ziehen diese auch ihre Lizenzware von der Netflix-Plattform ab.
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Was wird Netflix künftig in Sachen Werbung unternehmen?
Um sich also von den großen US-Studios unabhängiger zu machen, muss Netflix noch mehr Geld in eigene Produktionen investieren. Gleichzeitig sind die Zuschauer nach mehreren Preiserhöhungen kaum noch bereit, dafür tiefer in die Tasche zu greifen. Werbung dürfte für den Streaming-Dienst also dringend notwendig werden.
Streaming ohne Werbung ist Geschichte
Man muss wohl leider damit rechnen, dass Werbung auf Streaming-Diensten zur Normalität wird. Wie bereits erwähnt, starten Amazon und Rakuten mittlerweile sogar rein werbefinanzierte AVoD-Services, bei denen es vermutlich wie im klassischen, linearen Free-TV Unterbrechungen für Werbespots gibt.
Zwar wird auch Joyn eine kostenpflichtige Premium-Version bieten, jedoch ist kaum vorstellbar, dass sich Kunden für voraussichtlich 6,99 Euro im Monat komplett von Werbung freikaufen können.
Quelle; teltarif