Ob iPhone 13 oder Samsung Galaxy S21: Portale wie eBay Kleinanzeigen sind voll davon. Neue Geräte, noch originalverpackt und verschweißt, zu teils fragwürdig niedrigen Preisen. Dahinter stecken oft Vodafone-Shop-Betreiber. Der Geprellte ist einmal mehr der Kunde. Und Vodafone selbst.
Dass Vodafone den eigenen Kunden Verträge unterschiebt, ist nicht neu. Immer wieder berichten wir über die teils perfiden Tricks des Netzbetreibers. Und auch darüber, warum Vodafone Kunden reinlegt haben wir geschrieben. Dank enorm hoher Provisionen machen die Shops damit Kasse. Und Vodafone kann sich zum Quartalsende mit zig tausend vermeintlich neuen Kunden schmücken. Um seinen Aktionären und der britischen Zentrale in London weiterhin gute Zahlen liefern zu können, lässt man auch diesen eBay-Kleinanzeigen-Betrug zu, bei dem Kunden erneut die Verlierer sind.
Vodafone-Shops skrupellos: So funktioniert der Betrug bei eBay Kleinanzeigen
Wir haben mit einem ehemaligen Shop-Betreiber gesprochen, der heute nach wie vor gut vernetzt ist, Informanten in der Führungsriege von Vodafone hat und die Systeme des Netzbetreibers kennt wie kein Zweiter. Es bestätigt uns, dass die Software, mit der Shop-Betreiber arbeiten, Lücken aufweist. Lücken, die darauf ausgelegt sind, das kriminelle Vorgehen zu ermöglichen, Kunden Verträge unterzuschieben und so die von Quartal zu Quartal aktivierten SIM-Karten auf immer neue Rekorde zu peitschen.
Mit der KIAS-Software können Mitarbeiter täglich die gesamte Kundendatenbank durchsuchen. Mit wenigen Filtern ziehen sie so Kunden heraus, die für eine Vertragsverlängerung infrage kommen. Nun wird der laufende Mobilfunkvertrag eines Kunden einfach verlängert – ohne dass dieser anwesend sein oder etwas unterschreiben muss. Wie das funktioniert? Die Vodafone-Zentrale hat Shop-Betreibern erlaubt mit „i. A“ zu unterschreiben, erklärt uns unser Informant. Also: im Auftrag. Beweise dafür liefert er uns zur Genüge. Oder aber man fälscht kurzerhand eine Unterschrift. Auf den veralteten Signature Pads, die Unterschriften ohnehin eher kryptisch erfassen, stellt das die kriminellen Shop-Betreiber vor keine großen Schwierigkeiten. Zwar gibt es auch neue Modelle solcher Unterschriftenpads, die Unterschriften deutlich genauer und weniger verpixelt erfassen. Doch Vodafone verzichtet darauf, diese zu erneuern.
Stornierung nur bei Eskalation
Und der Kunde? Der bekommt von der Vertragsverlängerung zunächst nichts mit. Das wird zwar auf der Vodafone-Rechnung des Kunden aufgelistet. Doch wer schaut schon monatlich auf seine Rechnung? „Die Unwissenheit der Kunden ist der Hauptauslöser, warum man sich traut so vorzugehen“, erklärt uns der ehemalige Shop-Betreiber. Vielen Kunden fällt eine Vertragsverlängerung erst auf, wenn der Vertrag plötzlich teurer wird oder sie kündigen wollen, ihre Kündigung aber deutlich weiter in der Zukunft liegt, als sie angenommen haben. Und für eine Stornierung ist es dann schon viel zu spät.
Überprüft man als Kunde die Rechnung hingegen monatlich und ruft bei solchen Unstimmigkeiten die Vodafone-Hotline an, wird man auch dort oftmals mit Tricks abgefertigt, erklärt uns unser Informant. Sieht der Call-Center-Mitarbeiter anhand der Risikostufe in der Bewertung aber, dass der Kunde eskalieren könnte, storniert er die Zweit-SIM-Karte, den Vertrag oder die Vertragsverlängerung. Das allerdings ändert nichts daran, dass das Gerät, oft ein hochpreisiges Handy wie das iPhone 13 oder ein Samsung Galaxy S21 Ultra, das zu einer solchen Vertragsverlängerung dem Kunden zugeschickt hätte werden müssen, bei Vodafone längst ausgebucht ist. Selbst eine Stornierung ändert nichts daran. Der Gewinner dabei: der Shop-Betreiber, der das Kundengerät schon längst bei eBay Kleinanzeigen verkauft hat.
Viele Shop-Besitzer lassen diese Arbeit von ihren Mitarbeitern und sogar Auszubildenden erledigen. Oder sie geben die Handys an Verwandte und Bekannte weiter, die sie bei eBay Kleinanzeigen verkaufen. Namen der Betreiber und Standorte der Vodafone-Shops, die sich etwa im Postleitzahlenbereich 45… und 47… zwischen Essen und Duisburg befinden, liegen uns vor.
iPhone aus Vodafone-Vertrag zum Schnäppchenpreis
Wir haben mehrere Tests durchgeführt und sind überrascht, wie viele iPhone 13 bei eBay Kleinanzeigen aus einer Vertragsverlängerung von Vodafone stammen. Fragt man nach einer Rechnung, verkaufen die Verkäufer sie im Auftrag eines Bekannten. Sein Name würde dann auf der Rechnung stehen. Oder sie haben das iPhone selbst über eBay Kleinanzeigen gekauft, sich dann von der Freundin getrennt, der sie es schenken wollten, und verkaufen es daher wieder. Immer originalverpackt, versiegelt und verschweißt. Der Preis liegt dabei stets etwas unter dem günstigsten Angebot, was darauf hindeutet, dass das Handy schnell den Besitzer wechseln soll.
eBay Kleinanzeigen ist nur die Spitze des Eisbergs
ebay Kleinanzeigen ist aber nur ein kleiner Markt, sagt uns unsere Quelle. Viele Geräte würden sofort ins Ausland gehen. Kriminelle Organisationen, die iPhones und Co. palettenweise in Deutschland einsammeln und nach Kroatien, Serbien, Ungarn, Belarus bringen. Für Vodafone sind die Smartphones ausgebucht, über eine digitale Transaktion vom SAP-System generiert und fakturiert. Niemanden mehr interessiert es, wo die Handys sind und wohin sie gehen. „Von Steuerhinterziehung und Umsatzmanipulation ganz zu schweigen“, erklärt uns der ehemalige Shop-Betreiber. „Es gibt Händler, die bezahlen ihre Mitarbeiter auf diese Art.“
iPhone bei eBay Kleinanzeigen aus einer illegalen Vertragsverlängerung?
Ein iPhone 13 oder ein Samsung Galaxy S21, das aus einer Vertragsverlängerung bei Vodafone stammt und bei eBay Kleinanzeigen angeboten wird, lässt sich schnell als solches enttarnen. Der Preis, den der Verkäufer für das Handy verlangt, ist etwas niedriger als die günstigsten Angebote. Jemand, der sein Handy aus einer Vertragsverlängerung tatsächlich nicht haben und verkaufen will, würde es nicht verramschen. Im Gegenteil: Der- oder diejenige will es zu einem möglichst hohen Preis verkaufen. Es sind nicht die Verkäufer, die es eilig haben.
Zweiter Hinweis: Der Verkäufer verkauft das Gerät für jemand anderen. Klar, auf der Rechnung steht der Name des Kunden, dem der Vodafone-Shop einen Vertrag untergeschoben hat. Dritter Hinweis: Der Verkäufer bietet mehrere Geräte in seinem Profil zum Verkauf an. Mehrere originalverpackte und verschweißte iPhones? Alle aus einer Vertragsverlängerung? Da dürfte jeder stutzig werden. Und zu guter Letzt kommen die bereits angesprochenen und stets ähnlichen Geschichten dazu, warum man das Handy verkauft.
Und Vodafone? Den Netzbetreiber scheint das nicht sonderlich zu interessieren. Unser Informant hat den Netzbetreiber bereits öfter mit diesem Thema konfrontiert, sogar vor Gericht. Doch für das Unternehmen zählen Verkaufszahlen und Wachstum. Und dazu gehören leider auch untergeschobene Verträge.
Quelle; inside-digital.
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Dass Vodafone den eigenen Kunden Verträge unterschiebt, ist nicht neu. Immer wieder berichten wir über die teils perfiden Tricks des Netzbetreibers. Und auch darüber, warum Vodafone Kunden reinlegt haben wir geschrieben. Dank enorm hoher Provisionen machen die Shops damit Kasse. Und Vodafone kann sich zum Quartalsende mit zig tausend vermeintlich neuen Kunden schmücken. Um seinen Aktionären und der britischen Zentrale in London weiterhin gute Zahlen liefern zu können, lässt man auch diesen eBay-Kleinanzeigen-Betrug zu, bei dem Kunden erneut die Verlierer sind.
Vodafone-Shops skrupellos: So funktioniert der Betrug bei eBay Kleinanzeigen
Wir haben mit einem ehemaligen Shop-Betreiber gesprochen, der heute nach wie vor gut vernetzt ist, Informanten in der Führungsriege von Vodafone hat und die Systeme des Netzbetreibers kennt wie kein Zweiter. Es bestätigt uns, dass die Software, mit der Shop-Betreiber arbeiten, Lücken aufweist. Lücken, die darauf ausgelegt sind, das kriminelle Vorgehen zu ermöglichen, Kunden Verträge unterzuschieben und so die von Quartal zu Quartal aktivierten SIM-Karten auf immer neue Rekorde zu peitschen.
Mit der KIAS-Software können Mitarbeiter täglich die gesamte Kundendatenbank durchsuchen. Mit wenigen Filtern ziehen sie so Kunden heraus, die für eine Vertragsverlängerung infrage kommen. Nun wird der laufende Mobilfunkvertrag eines Kunden einfach verlängert – ohne dass dieser anwesend sein oder etwas unterschreiben muss. Wie das funktioniert? Die Vodafone-Zentrale hat Shop-Betreibern erlaubt mit „i. A“ zu unterschreiben, erklärt uns unser Informant. Also: im Auftrag. Beweise dafür liefert er uns zur Genüge. Oder aber man fälscht kurzerhand eine Unterschrift. Auf den veralteten Signature Pads, die Unterschriften ohnehin eher kryptisch erfassen, stellt das die kriminellen Shop-Betreiber vor keine großen Schwierigkeiten. Zwar gibt es auch neue Modelle solcher Unterschriftenpads, die Unterschriften deutlich genauer und weniger verpixelt erfassen. Doch Vodafone verzichtet darauf, diese zu erneuern.
Stornierung nur bei Eskalation
Und der Kunde? Der bekommt von der Vertragsverlängerung zunächst nichts mit. Das wird zwar auf der Vodafone-Rechnung des Kunden aufgelistet. Doch wer schaut schon monatlich auf seine Rechnung? „Die Unwissenheit der Kunden ist der Hauptauslöser, warum man sich traut so vorzugehen“, erklärt uns der ehemalige Shop-Betreiber. Vielen Kunden fällt eine Vertragsverlängerung erst auf, wenn der Vertrag plötzlich teurer wird oder sie kündigen wollen, ihre Kündigung aber deutlich weiter in der Zukunft liegt, als sie angenommen haben. Und für eine Stornierung ist es dann schon viel zu spät.
Überprüft man als Kunde die Rechnung hingegen monatlich und ruft bei solchen Unstimmigkeiten die Vodafone-Hotline an, wird man auch dort oftmals mit Tricks abgefertigt, erklärt uns unser Informant. Sieht der Call-Center-Mitarbeiter anhand der Risikostufe in der Bewertung aber, dass der Kunde eskalieren könnte, storniert er die Zweit-SIM-Karte, den Vertrag oder die Vertragsverlängerung. Das allerdings ändert nichts daran, dass das Gerät, oft ein hochpreisiges Handy wie das iPhone 13 oder ein Samsung Galaxy S21 Ultra, das zu einer solchen Vertragsverlängerung dem Kunden zugeschickt hätte werden müssen, bei Vodafone längst ausgebucht ist. Selbst eine Stornierung ändert nichts daran. Der Gewinner dabei: der Shop-Betreiber, der das Kundengerät schon längst bei eBay Kleinanzeigen verkauft hat.
Viele Shop-Besitzer lassen diese Arbeit von ihren Mitarbeitern und sogar Auszubildenden erledigen. Oder sie geben die Handys an Verwandte und Bekannte weiter, die sie bei eBay Kleinanzeigen verkaufen. Namen der Betreiber und Standorte der Vodafone-Shops, die sich etwa im Postleitzahlenbereich 45… und 47… zwischen Essen und Duisburg befinden, liegen uns vor.
iPhone aus Vodafone-Vertrag zum Schnäppchenpreis
Wir haben mehrere Tests durchgeführt und sind überrascht, wie viele iPhone 13 bei eBay Kleinanzeigen aus einer Vertragsverlängerung von Vodafone stammen. Fragt man nach einer Rechnung, verkaufen die Verkäufer sie im Auftrag eines Bekannten. Sein Name würde dann auf der Rechnung stehen. Oder sie haben das iPhone selbst über eBay Kleinanzeigen gekauft, sich dann von der Freundin getrennt, der sie es schenken wollten, und verkaufen es daher wieder. Immer originalverpackt, versiegelt und verschweißt. Der Preis liegt dabei stets etwas unter dem günstigsten Angebot, was darauf hindeutet, dass das Handy schnell den Besitzer wechseln soll.
eBay Kleinanzeigen ist nur die Spitze des Eisbergs
ebay Kleinanzeigen ist aber nur ein kleiner Markt, sagt uns unsere Quelle. Viele Geräte würden sofort ins Ausland gehen. Kriminelle Organisationen, die iPhones und Co. palettenweise in Deutschland einsammeln und nach Kroatien, Serbien, Ungarn, Belarus bringen. Für Vodafone sind die Smartphones ausgebucht, über eine digitale Transaktion vom SAP-System generiert und fakturiert. Niemanden mehr interessiert es, wo die Handys sind und wohin sie gehen. „Von Steuerhinterziehung und Umsatzmanipulation ganz zu schweigen“, erklärt uns der ehemalige Shop-Betreiber. „Es gibt Händler, die bezahlen ihre Mitarbeiter auf diese Art.“
iPhone bei eBay Kleinanzeigen aus einer illegalen Vertragsverlängerung?
Ein iPhone 13 oder ein Samsung Galaxy S21, das aus einer Vertragsverlängerung bei Vodafone stammt und bei eBay Kleinanzeigen angeboten wird, lässt sich schnell als solches enttarnen. Der Preis, den der Verkäufer für das Handy verlangt, ist etwas niedriger als die günstigsten Angebote. Jemand, der sein Handy aus einer Vertragsverlängerung tatsächlich nicht haben und verkaufen will, würde es nicht verramschen. Im Gegenteil: Der- oder diejenige will es zu einem möglichst hohen Preis verkaufen. Es sind nicht die Verkäufer, die es eilig haben.
Zweiter Hinweis: Der Verkäufer verkauft das Gerät für jemand anderen. Klar, auf der Rechnung steht der Name des Kunden, dem der Vodafone-Shop einen Vertrag untergeschoben hat. Dritter Hinweis: Der Verkäufer bietet mehrere Geräte in seinem Profil zum Verkauf an. Mehrere originalverpackte und verschweißte iPhones? Alle aus einer Vertragsverlängerung? Da dürfte jeder stutzig werden. Und zu guter Letzt kommen die bereits angesprochenen und stets ähnlichen Geschichten dazu, warum man das Handy verkauft.
Und Vodafone? Den Netzbetreiber scheint das nicht sonderlich zu interessieren. Unser Informant hat den Netzbetreiber bereits öfter mit diesem Thema konfrontiert, sogar vor Gericht. Doch für das Unternehmen zählen Verkaufszahlen und Wachstum. Und dazu gehören leider auch untergeschobene Verträge.
Quelle; inside-digital.