zughengstin
Stamm User
Beister wirbelt die Löwen durcheinander
Nach einer mutigen Anfangsphase der Braunschweiger zog der HSV dem Aufsteiger mit zwei schnellen Toren den Zahn und kontrollierte die Partie. Die Löwen konnten ihre Bundesligatauglichkeit über die gesamte Spielzeit nicht unter Beweis stellen. Harmlosigkeit im Angriff und eine fehlerbehaftete Defensive machten es dem HSV leicht, nach dem verkorksten Saisonbeginn neues Selbstbewusstsein zu tanken.
Du musst angemeldet sein, um Bilder zu sehen.
Im 1700. Bundesligaspiel der Hamburger nahm HSV-Coach Thorsten Fink nach der 0:1-Pleite bei der Hertha aus Berlin zwei Änderungen in seiner Startformation vor. In der Abwehr begann Djourou für Sobiech und in der Offensive ersetzte Jiracek Rudnevs. Dies bedeutete auch, dass Zoua in die Sturmspitze rückte. Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht hatte nach der 0:2-Niederlage gegen Frankfurt genug gesehen und stellte seine Anfangself gleich auf fünf Positionen um. Elabdellaoui, Boland, Kratz und Kruppke traf der Bannstrahl des Trainers. Dazu kam auch noch eine Verletzung bei Innenverteidiger Correia. Es begannen dafür Kessel und Dogan in der Defensive, sowie Vrancic und Bellarabi im Mittelfeld. In der Sturmspitze feierte der lange verletzte Kumbela sein Startelfdebüt in der ersten Liga.
Zu Beginn der Partie hatten beide Teams im Spielaufbau noch viel Sand im Getriebe. Allerdings schien der HSV von der offensiven Ausrichtung der Gäste überrascht zu sein. Einen ersten Warnschuss von Bellarabi meisterte Adler allerdings locker (2.).
Van der Vaart trifft mit der ersten Chance
Für Nervenberuhigung auf Seiten der Hamburger sorgte nach wenigen Minuten van der Vaart mit der ersten Torchance für die Hausherren. Dabei war der HSV mit dem Glück im Bunde. Eine Flanke von Beister wurde von einem Braunschweiger abgefälscht. Van der Vaart schaltete am schnellsten, erreichte den Ball und brachte ihn an Davari vorbei im Netz unter (7.).
Mit der Hamburger Führung änderte sich das Bild des Spiels grundlegend. Die Braunschweiger hatten ihren Offensivgeist verloren und der HSV wurde selbstbewusster und übernahm das Kommando auf dem Platz. Dabei machten es die Gäste der Fink-Elf nicht besonders schwer, Chancen herauszuspielen. Immer wieder sorgten Stellungsfehler der Eintracht-Profis für Gefahr vor Davaris Tor.
Zoua legt mit Premieren-Tor nach
HSV-Neueinkauf Zoua sorgte mit einem Kopfball nach van der Vaart-Zuspiel für die nächste Möglichkeit der Hausherren. Der Ball klatschte an die Latte und prallte ins Feld zurück (9.). Die Heimelf ließ sich davon nicht entmutigen, sondern setzte nach und wurde gegen die schwimmende Eintracht-Abwehr schnell belohnt. Diese unterschätzte einen langen Ball von Adler völlig. Beister kam an der Strafraumgrenze an die Kugel, setzte sich locker gegen Dogan durch und passte in die Mitte zu Zoua. Dieser brauchte nur noch den Fuß hinzuhalten, um seine erstes Bundesliga-Tor zu erzielen (17.).
Der HSV kontrolliert, die Eintracht reagiert
Mit dem zweiten Treffer hatte der HSV endgültig die Kontrolle über das Spiel erobert. Die Eintracht stellte sich tief auf und wackelte immer wieder bedenklich in der Abwehr. Ein paar lange Bälle auf Kumbela sorgten nicht wirklich für Gefahr. Die einzige Löwen-Chance resultierte folgerichtig aus einem Missverständnis der Hamburger-Abwehr. Jackson kam an den Ball und zog aus acht Metern ab. Er fand allerdings im glänzend reagierenden Adler seinen Meister (23.). Auf der Gegenseite hätten die Hausherren den Sack allerdings schon früh zumachen können. Jiracek (24.) und Zoua (28.) hatten gute Möglichkeiten noch einmal zu erhöhen, ehe in der Schlussviertelstunde der ersten Halbzeit auf Ergebnissicherung und Spielkontrolle umgeschaltet wurde.
Harmlose Löwen
Auch zu Beginn der zweiten 45 Minuten änderte sich in der Imtech-Arena wenig. Braunschweig brachte nach wie vor in der Offensive wenig zu Stande. Die Heimelf investierte jetzt aber wieder mehr ins Spiel nach vorne und suchte die schnelle Entscheidung. Die Möglichkeiten blieben allerdings ungenutzt. Westermann verzog einen Kopfball deutlich (54.), Zoua scheiterte mit einem Kopfball (57.) genauso am glänzend reagierenden Davari wie Beister mit einem Schuss aus 15 Metern wenig später (59.).
Das entscheidende dritte Tor war dem HSV aber zunächst nicht vergönnt. Allerdings ließ das die Sorgenfalten bei Thorsten Fink & Co. kaum tiefer werden. Braunschweig erwies sich in der Offensive als viel zu harmlos um Adler und seine Vorderleute in echte Gefahr zu bringen. Ein Freistoß von Vrancic über das Tor (73.) und ein von Adler abgewehrter Bellarabi-Schuss (77.) blieben die einzigen Lebenszeichen des Aufsteigers.
Beister wirbelt, Calhanoglu trifft
Auf der Gegenseite versuchte sich die Fink-Elf den Frust der letzten Wochen von der Seele zu schießen. Vor allem Beister war ein ständiger Unruheherd vor und im Braunschweiger Strafraum. Das überlegen geführte Spiel der Hamburger zeigte schließlich die erhoffte Wirkung. Dabei halfen die Gäste auch noch mit. Der gerade eingewechselte Calhanoglu (Van der Vaart ging mit leichten Verletzungsproblemen raus) setzte sich in der 80. Minute gleich gegen vier Eintracht-Verteidiger durch und zog ab. Torwart Davari ließ die Kugel auch noch unter seinem Körper durchrutschen und das Spiel war mit dem 3:0 entschieden.
Die Partie war damit durch und beide Teams fuhren ihr Engagement entsprechend zurück. Einen hatten die Hamburger aber noch. Erneut schlug Calhanoglu zu. Einen Freistoß aus 18 Metern versenkte der Neu-Hamburger in der ersten Minute der Nachspielzeit unhaltbar zum 4:0-Endstand im Eintracht-Tor.
Der HSV reist nach der Länderspielpause am Samstag (14. September, 18:30 Uhr) zur Borussia aus Dortmund. Eintracht Braunschweig bekommt es dann einen Tag später (17:30 Uhr) mit dem 1. FC Nürnberg zu tun. ...
Quelle: kicker