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Wo sind die Rettungsmilliarden geblieben?

winnipu

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[h=2]EFSF und ESM: Wo sind die Rettungsmilliarden geblieben?[/h]
(Stefan Hofbauer / Einleitung: ) In den letzten Jahren wurden Milliarden an Euro in Europa umhergeschifft, bis keiner mehr genau sagen konnte, wo sich eigentlich der Bestimmungshafen für das Geld befindet. Bekannt ist nur, dass der große Teil vom Norden in den Süden der EU transferiert wurde. Und was macht der Süden damit? Er schickt’s wieder in den Norden. Bis jetzt gibt es keine detaillierte Abrechnung, was mit den Tranchen aus dem Griechenlandbraten geschehen ist.


Man könnte meinen, dass die Gläubiger gesättigt sind mit den Milliarden an Gratis-Steuergeldern. Aber das liegt nicht in der Natur von bodenlosen Fässern. Jetzt ist ein kleiner, raffgieriger Hintergrund bekannt geworden und dieser bestätigt die schlimmsten Befürchtungen der ESM und EZB-Gegner. Was ist passiert?
Hedge-Fond Manager sind nicht gerade bekannt für ihre soziale Kompetenz und Verantwortung. Ein Paradebeispiel für Bereicherung bietet der Hedge Fond ”Third Point” mit seinem Chef Daniel S. Loeb. Dieser pokert scheinbar gerne hoch und kaufte griechische Staatsanleihen zum Ramschpreis von 17 Cent pro Euro und verhökerte sie dann für 34 Cent/Euro an Griechenland weiter. So machte er einen Gewinn von 380 Millionen Euro in kürzester Zeit. Völlig legal – hoch gepokert und hoch gewonnen. Eigentlich müsste man ihm zu diesem grandiosen Schachzug gratulieren – wenn das Geld nicht der griechischen Bevölkerung fehlen würde.
Die Griechen bekamen das Geld für den Schuldenrückkauf vom Euro-Rettungsfond. Das heisst schlussendlich vom Steuerzahler. Jeder, der an der Armutsgrenze nagt wird sicher verstehen, warum ein einzelner Milliardär so viel Geld „verdienen“ kann, das von Millionen Harzt 4-Empfängern und sonstigen „Unterbemittelten“ vom Staat mit Gewaltandrohung zusammengeklaut wurde.
Und was ist mit den anderen zig Milliarden, die schon nach Griechenland geflossen sind? Wo geht das Geld hin?
Jeder seriöse Betriebsökonom könnte mit den bereits gezahlten Geldern an Griechenland den Staat neu erfinden und mit der benötigten Infrastruktur ausstatten. Aber man sieht keine Besserung. Das griechische Volk verblutet finanziell, die Politiker korrumpieren erfolgreich weiter, das Ausland füttert die Fetten wie Stopfgänse und lässt dafür die Abgemagerten verhungern. Dasselbe gilt für Italien, Spanien, Portugal…eigentlich auch für den Rest von Europa. Kein Tag ohne neue Horrormeldungen über katastrophale Zustände im Gesundheitswesen und massenhafter Arbeitslosigkeit.
Kein Staat in Europa ist derzeit in der Lage, seine Schulden zu begleichen – auch nicht in Zukunft. Also wo sind die Milliarden?
Um das zu verstehen braucht es einen kleinen Exkurs in das Regelwerk des Bankgeschäftes.
Echtes und “falsches” Geld
Als “Geld” bezeichnen wir ein gesetzlich verordnetes Zahlungsmittel, den “Euro”. Dieser wird von einer Zentralbank, der Europäischen Zentralbank (EZB), hergestellt und als Kredit vergeben. Dabei wird jedoch nur ein kleiner Teil tatsächlich in Banknoten und Münzen hergestellt. Derzeit liegt der Bargeldanteil an der gesamten Geldmenge in der Eurozone bei ca. 9% [Link ist nicht mehr aktiv.]. Der Rest existiert lediglich in Computersystemen. Ob jedoch gedruckt oder lediglich Nullen und Einsen im Computer ist dabei nicht von Belang.
Daneben existiert das so genannte “Giralgeld”. Es ist kein gesetzliches Zahlungsmittel, ist aber von diesem dadurch, dass es sich dabei auch lediglich um Daten in Computersystemen handelt nicht ohne Hintergrundwissen zu unterscheiden.
Wenn Ihnen Ihre Hausbank z.B. für den Kauf eines neuen KFZ (sagen wir, Sie möchten sich einen Opel Corsa gönnen) einen Kredit gewährt und Ihnen deshalb auf Ihrem Konto 10.000 Euro gutschreibt, dann handelt es sich um größtenteils Giralgeld. Da Ihre Bank lediglich einen Anteil an “Echtgeld” (also Geld von der EZB) in Höhe der Mindestreserve tatsächlich besitzen muss, derzeit 1% [Link ist nicht mehr aktiv.]. Dies bedeutet, Ihre Bank hat Geld erzeugt, Sie können dieses Guthaben wie Geld verwenden (Ihrem Autoverkäufer überweisen), auch wenn davon lediglich 1% tatsächlich als gesetzliches Zahlungsmittel existiert. Ihre Bank hat also Giralgeld erzeugt (der Begriff “GIROkonto” leitet sich davon her bzw. von Giro: italienisch: Kreis, Drehung, Umlauf, Rundfahrt). Das hindert Ihre Bank jedoch nicht, Sie zur Rückzahlung der gesamten Kreditsumme, plus Zinsen, in echtem Geld zu verpflichten!

Bitte alles lesen - vielleicht auch mehrfach. S u p e r Artikel.
Bitte aber auch den älteren Artikel von Raimund Brichta gut durchlesen:
 
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