Wenn sich in einem PC unter Windows 8 im Betrieb der Bustakt ändert, geht die Uhr falsch. Das hat die Übertakterseite HWBot herausgefunden und daher alle dort eingereichten Benchmarks unter Windows 8 für ungültig erklärt. Der Bug kann aber auch für andere Anwendungen Probleme bringen.
Die Seite HWBot hat alle bisher eingereichten Benchmark-Ergebnisse für ungültig erklärt, wenn diese unter Windows 8 erzielt wurden. Der Grund ist ein ungewöhnliches Verhalten des Betriebssystems bei der Messung der Zeit - und auf diese Messungen kommt es bei HWBot an, ist die Seite doch weltweit anerkannt für geprüfte Rekorde bei Taktfrequenzen und Benchmark-Werten.
Das Verhalten von Windows 8 lädt zum Mogeln ein, was HWBot auch mit mehreren Prozessoren nachweisen konnte. Anhand von zahlreichen Benchmarks ließ sich zeigen, dass die Programme rund 6 Prozent höhere Werte ausgaben, obwohl die verwendete CPU bei gleichem Takt lief - die Uhr lief aber 6 Prozent langsamer. Der PC war also nicht schneller, trotzdem fielen die Werte höher aus. Dazu hatten die Tester eine Haswell-CPU mit einem Bustakt von 130 MHz gebootet und diesen Takt dann im laufenden Betrieb auf 122 MHz gesenkt. Der Multiplikator wurde von 32 auf 34 erhöht, so dass sich für den internen Takt des Prozessors 4.160 MHz ergaben, ganz so, als würde er mit 32 x 130 MHz laufen.
Diese Änderung des Bustakts unter Windows, die mit vielen Overclocking-Programmen wie Intels XTU möglich ist, bekommt Windows 8 aber offensichtlich nicht mit. Die vom Betriebssystem verwaltete interne Software-Uhr läuft dann einfach langsamer, da sie sich wohl am beim Booten aktuellen Bustakt orientiert. Der Effekt ließ sich nicht nur mit Benchmarks, sondern auch mit der Uhr von Windows 8 selbst nachweisen, indem sie zusammen mit einem Smartphone gefilmt wurde: Nach 5 Minuten realer Zeit ging die Windows-Uhr 18 Sekunden nach. Daher fallen auch die Benchmark-Werte höher aus, denn für den PC ist weniger Zeit vergangen, als für die Tests tatsächlich zur Verfügung stand. Nur mit AMDs Trinity-APUs fielen die Benchmarks korrekt aus, aktuellere Piledriver-Kerne von AMD und alle Intel-CPUs von Sandy Bridge bis Haswell waren betroffen.
Eine technische Erklärung durch Microsoft steht noch aus, wahrscheinlich zutreffend ist aber die von HWBot geäußerte Annahme, dass Windows 8 den seit Jahrzehnten verlässlichen Zeitgeber in einem PC schlicht ignoriert. Diese Echtzeituhr, die in einen eigenen Chip des Mainboards oder einem Element des Chipsatzes integriert ist, läuft völlig unabhängig von Software und kann für Zeitmessungen herangezogen werden. Dafür wurde diese Echtzeituhr, englisch abgekürzt RTC (real time clock) auch erfunden. HWBot vermutet, dass die RTC von Windows 8 nicht genutzt wird, weil das Betriebssystem auf vielen Plattformen von x86-PCs über ARM-Tablets bis zu Konsolen laufen soll. Nicht alle diese Architekturen besitzen eine RTC, also musste offenbar ein anderer Taktgeber für die interne Uhr her.
Auch wer nicht wissentlich übertaktet, kann betroffen sein
Dafür aber ausgerechnet den Bustakt zu verwenden und dessen Gleichförmigkeit nicht zu prüfen, ist eine ausgesprochen schlechte Idee, die nicht nur Übertakter betrifft. Es gibt nämlich durchaus auch vorinstallierte Programme auf PCs, die den Bustakt ändern. Ein Beispiel sind ältere Atom-Netbooks von Asus, bei denen das Utility "Power 4 Gear" einen Turbo-Modus einschalten kann, bei dem der Bustakt erhöht wird. Damit würde die Windows-8-Uhr dann schneller laufen, so dass bei allen Programmen - beispielsweise Spielen -, die eine Zeit vorgeben, diese kürzer als real ausfällt. Auch manche Gaming-Notebooks mit einem Turbo-Knopf ändern den Bustakt.
Bei professionellen Programmen zum Steuern und Regeln von anderen Geräten kann eine falsch laufende Uhr dann größere Probleme als falsche Benchmarks und Spielzeiten verursachen. Wer einen PC mit Windows 8 für solche Aufgaben einsetzt, sollte also genau darauf achten, dass eine Änderung des Bustakts im laufenden Betrieb auf diesem System nicht möglich ist. Dabei spielt es keine Rolle, ob dieser Takt schon beim Start auf einen nicht ganz normgerechten Wert eingestellt war, wie es bei vielen älteren Mainboards der Fall ist: Deren Bios versucht oft, für bessere Benchmark-Werte mit einem Wert von etwa 101 oder 102 MHz statt 100 MHz zu tricksen. Das beeinflusst nach gegenwärtigem Stand die interne Uhr von Windows 8 nicht, der Fehler tritt nur auf, wenn der beim Booten vorhandene Bustakt nach dem Start des Betriebssystems geändert wird.
Golem.de
Die Seite HWBot hat alle bisher eingereichten Benchmark-Ergebnisse für ungültig erklärt, wenn diese unter Windows 8 erzielt wurden. Der Grund ist ein ungewöhnliches Verhalten des Betriebssystems bei der Messung der Zeit - und auf diese Messungen kommt es bei HWBot an, ist die Seite doch weltweit anerkannt für geprüfte Rekorde bei Taktfrequenzen und Benchmark-Werten.
Das Verhalten von Windows 8 lädt zum Mogeln ein, was HWBot auch mit mehreren Prozessoren nachweisen konnte. Anhand von zahlreichen Benchmarks ließ sich zeigen, dass die Programme rund 6 Prozent höhere Werte ausgaben, obwohl die verwendete CPU bei gleichem Takt lief - die Uhr lief aber 6 Prozent langsamer. Der PC war also nicht schneller, trotzdem fielen die Werte höher aus. Dazu hatten die Tester eine Haswell-CPU mit einem Bustakt von 130 MHz gebootet und diesen Takt dann im laufenden Betrieb auf 122 MHz gesenkt. Der Multiplikator wurde von 32 auf 34 erhöht, so dass sich für den internen Takt des Prozessors 4.160 MHz ergaben, ganz so, als würde er mit 32 x 130 MHz laufen.
Diese Änderung des Bustakts unter Windows, die mit vielen Overclocking-Programmen wie Intels XTU möglich ist, bekommt Windows 8 aber offensichtlich nicht mit. Die vom Betriebssystem verwaltete interne Software-Uhr läuft dann einfach langsamer, da sie sich wohl am beim Booten aktuellen Bustakt orientiert. Der Effekt ließ sich nicht nur mit Benchmarks, sondern auch mit der Uhr von Windows 8 selbst nachweisen, indem sie zusammen mit einem Smartphone gefilmt wurde: Nach 5 Minuten realer Zeit ging die Windows-Uhr 18 Sekunden nach. Daher fallen auch die Benchmark-Werte höher aus, denn für den PC ist weniger Zeit vergangen, als für die Tests tatsächlich zur Verfügung stand. Nur mit AMDs Trinity-APUs fielen die Benchmarks korrekt aus, aktuellere Piledriver-Kerne von AMD und alle Intel-CPUs von Sandy Bridge bis Haswell waren betroffen.
Eine technische Erklärung durch Microsoft steht noch aus, wahrscheinlich zutreffend ist aber die von HWBot geäußerte Annahme, dass Windows 8 den seit Jahrzehnten verlässlichen Zeitgeber in einem PC schlicht ignoriert. Diese Echtzeituhr, die in einen eigenen Chip des Mainboards oder einem Element des Chipsatzes integriert ist, läuft völlig unabhängig von Software und kann für Zeitmessungen herangezogen werden. Dafür wurde diese Echtzeituhr, englisch abgekürzt RTC (real time clock) auch erfunden. HWBot vermutet, dass die RTC von Windows 8 nicht genutzt wird, weil das Betriebssystem auf vielen Plattformen von x86-PCs über ARM-Tablets bis zu Konsolen laufen soll. Nicht alle diese Architekturen besitzen eine RTC, also musste offenbar ein anderer Taktgeber für die interne Uhr her.
Auch wer nicht wissentlich übertaktet, kann betroffen sein
Dafür aber ausgerechnet den Bustakt zu verwenden und dessen Gleichförmigkeit nicht zu prüfen, ist eine ausgesprochen schlechte Idee, die nicht nur Übertakter betrifft. Es gibt nämlich durchaus auch vorinstallierte Programme auf PCs, die den Bustakt ändern. Ein Beispiel sind ältere Atom-Netbooks von Asus, bei denen das Utility "Power 4 Gear" einen Turbo-Modus einschalten kann, bei dem der Bustakt erhöht wird. Damit würde die Windows-8-Uhr dann schneller laufen, so dass bei allen Programmen - beispielsweise Spielen -, die eine Zeit vorgeben, diese kürzer als real ausfällt. Auch manche Gaming-Notebooks mit einem Turbo-Knopf ändern den Bustakt.
Bei professionellen Programmen zum Steuern und Regeln von anderen Geräten kann eine falsch laufende Uhr dann größere Probleme als falsche Benchmarks und Spielzeiten verursachen. Wer einen PC mit Windows 8 für solche Aufgaben einsetzt, sollte also genau darauf achten, dass eine Änderung des Bustakts im laufenden Betrieb auf diesem System nicht möglich ist. Dabei spielt es keine Rolle, ob dieser Takt schon beim Start auf einen nicht ganz normgerechten Wert eingestellt war, wie es bei vielen älteren Mainboards der Fall ist: Deren Bios versucht oft, für bessere Benchmark-Werte mit einem Wert von etwa 101 oder 102 MHz statt 100 MHz zu tricksen. Das beeinflusst nach gegenwärtigem Stand die interne Uhr von Windows 8 nicht, der Fehler tritt nur auf, wenn der beim Booten vorhandene Bustakt nach dem Start des Betriebssystems geändert wird.
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