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PC & Internet Wegen Plattform-Missbrauch: YouTube verklagt Copyright-Erpresser

Nachdem der YouTube-Nutzer Christopher Brady aus Omaha, Nebraska, andere YouTube-Nutzer erpresst haben soll mit der Drohung, deren Accounts wegen angeblicher Copyrightverstöße zu melden, wendet sich nun offensichtlich das Blatt. YouTube hat bei einem US-Bundesgericht Klage gegen ihn eingereicht wegen Missbrauch des DMCA, Belästigung, Erpressung und wegen „Swatting“. Die Google-Tochter fordert im Rahmen einer einstweiligen Verfügung Schadenersatz von Brady, wie Torrentfreak berichtet.

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YouTube löscht im Falle angezeigter Copyright-Verstöße die betreffenden Videos. Wird jedoch gleich dreimal derselbe User wegen solcher Vorkommnisse gemeldet („Third Strike“-Regelung), so droht diesem die Schließung des gesamten Kanals und damit wird zugleich der Zugriff auf seine gesamten Videos abgeschnitten, die ansonsten Einnahmen generieren würden. Viele verdienen so immerhin ihren Lebensunterhalt oder sich zumindest ein wenig dazu.

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Video taken down. You now have 1 copyright strike.

Die Angst, dass eine baldige Account-Schließung drohen könnte, machte sich Christopher Brady zunutze. Er meldete im Januar 2019 jeweils zwei Videos von drei bekannten Minecraft-Streamern, unter anderem ObbyRaidz und Kenzo, wegen angeblicher Copyright-Verstöße. Diese löschte die Google-Tochter auch erwartungsgemäß im Rahmen der DMCA-Bestimmungen. Nach erfolgter Löschung jedoch verlangte Brady von ihnen Geld. Er forderte sie auf, Zahlungen von 150 bis 300 US-Dollar über PayPal (oder 75 bis 200 US-Dollar in Bitcoin) zu leisten. Andernfalls drohte er damit, einen dritten Urheberrechtsanspruch geltend zu machen, der zur Kündigung ihrer Konten führen könnte.

Bei YouTube ging die Angst um
Brady setzte indessen seine Erpressungsversuche fort: Zwischen dem 29. Juni und dem 3. Juli erhielt YouTube weitere vier von Bradys berüchtigten Hinweisen zu Urheberrechtsverletzungen, in denen u.a. der YouTuber „Cxlvxn“ beschuldigt wurde. Einer der Betroffenen reichte einen formellen Widerspruch ein, in dem er seinen Namen und seine Adresse bekannt gab. Ein paar Tage später wurde auf ihn ein Swatting-Angriff (Telefonstreich, bei dem Polizei, Feuerwehr etc. wegen eines angeblichen Notfalls zur Wohnung des Opfers gerufen wird) ausgeführt, für den auch Brady verantwortlich sein soll, berichtet arstechnica.

Allein die Tatsache, dass sich die erpressten YouTuber an die Öffentlichkeit wandten, brachte ihnen den gewünschten Erfolg: ihre Beschwerden kamen bei YouTube auch an. Obbyraidz veröffentlichte auf Twitter, dass er von einem Betrüger erpresst werde, der sich als „Vengeful Flame“ bezeichnete. Zudem sprachen beide offen über den Erpressungsversuch in ihren Videos.

Video über Erpressungsversuche mit falschen Urheberrechts-Vorwürfen.

YouTube kann weitere Erpressungsversuche nicht ausschließen
Gemäß YouTube hat Brady mindestens „15 verschiedene Online-Identitäten verwendet, die alle auf ihn zurückgehen“. Infolgedessen waren die Ermittlungen zeit- und finanzintensiv. Die Betreibergesellschaft der Videoplattform räumte ein, dass es möglicherweise „nicht in der Lage ist, ein ähnliches Fehlverhalten in Zukunft erkennen und verhindern zu können“. Dass YouTube nun Entschädigungszahlungen von dem Beklagten fordert, soll zugleich auch eventuelle Nachahmer abschrecken. In der Klage heißt es unter anderem: „Bradys erpresserische und belästigende Aktivitäten, die hier beschrieben werden, können zumindest teilweise durch seine Fehler bei seinen Minecraft-Interaktionen motiviert sein“.

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