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Von UMTS bis LTE: Surfsticks als DSL-Ersatz für Breitband-Internet

TV Pirat

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Von Mobilität und Unabhängigkeit über Datenraten und Ping-Zeiten

1. Surfsticks als DSL-Ersatz versprechen Mobilität

Das Internet gehört in immer mehr Haushalten ebenso zur Ausstattung wie ein Telefonanschluss. Der Zugang kann dabei durch unterschiedliche Techniken realisiert werden: Neben dem Spitzenreiter DSL werden beispielsweise auch Kabel- Glasfaser- oder Satelliten-Anschlüsse angeboten. Doch nicht immer fällt die Wahl für einen Breitband-Internet-Anschluss auf eine dieser Techniken. Immer häufiger rückt auch Internet via Mobilfunk als Breitband-Alternative in den Fokus.

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Die vier deutschen Netzbetreiber haben bereits zahlreiche Regionen mit GPRS und EDGE versorgt. Aber auch UMTS und deren Beschleuniger HSPA und HSPA+ werden in immer mehr Gebieten angeboten. Mit LTE steht gar ein noch schnellerer Standard mit theoretisch bis zu 100 MBit/s zur Verfügung, dessen Ausbau sich gerade in vollen Zügen befindet. LTE ist vor allem in den Regionen eine Option, in denen DSL nicht zur Verfügung steht, da der Ausbau im Zuge der Digitalen Dividende zunächst vor allem in Breitband-untervesorgten Gebieten stattgefunden hat.

Von der theoretischen Geschwindigkeit her sind sich DSL und UMTS recht ähnlich. In gut ausgebauten Gebieten können via HSDPA je nach Netzbetreiber Datenraten von bis zu 14,4 MBit/s erreicht werden, HSPA+ bietet theoretisch gar bis zu 42 MBit/s. Regulär surfen Nutzer in der Regel jedoch mit bis zu 3,6 bzw. 7,2 MBit/s. Diese Geschwindigkeiten stehen vor allem in den Ballungsgebieten zur Verfügung, aber auch immer mehr ländliche Regionen werden ausgebaut.

Vorteile: Mobile Hardware und flexible Laufzeiten

Der große Vorteil des mobilen Internets im Vergleich zu DSL ist die Möglichkeit, den Anschluss überall hin mitzunehmen - vorausgesetzt die Netzabdeckung ist am Zielort gegeben. Um online zu gehen benötigen Nutzer ein mobiles Modem, das unabhängig vom Standort eingesetzt werden kann. Die passende Hardware gibt es in Form eines USB-Surfsticks inklusive SIM-Karte bzw. einer PCMCIA-Karte. Manche Geräte bringen auch bereits ein eingebautes UMTS-Modul mit.

Bei der Wahl des UMTS-Modems sollten zwingend die maximal möglichen Datengeschwindigkeiten beachtet werden - unterstützt der Surfstick lediglich Geschwindigkeiten bis zu 3,6 MBit/s, kann der Nutzer nicht schneller surfen, auch wenn das von ihm genutzte Netz höhere Geschwindigkeiten ermöglichen würde. Erhältlich sind die Sticks, die über den USB-Anschluss mit dem Rechner verbunden werden, sowohl SIM- und Netlock-frei im Handel als auch zum Vertragsabschluss über die Provider. Bei den Preisen für die UMTS-Hardware gibt es mittlerweile nur noch wenig Unterschiede.

Ein weiterer Pluspunkt liegt in der flexiblen Laufzeit der mobilen Internet-Tarife. Während ein DSL-Vertrag meist über einen längeren Zeitraum von in der Regel ein bis zwei Jahren abgeschlossen wird, lassen sich Prepaid-UMTS-Tarife auf Wunsch monatlich oder tageweise buchen und wieder abbestellen. Diese Möglichkeit macht den mobilen Anschluss vor allem für unabhängige Gelegenheitsnutzer attraktiv.

Neben den Vorteilen sind allerdings auch die Nachteile von Surfsticks als DSL-Ersatz zu beachten. Wie sich diese beispielsweise bei Online-Spielen und bei eBay bemerkbar machen, lesen Sie weiter.

2. Nachteil: Teils stark schwankende Datenraten und lange Ping-Zeiten

Neben den bereits genannten Vorteilen sollten allerdings auch die negativen Aspekte der mobilen Internet-Zugänge beachtet werden. Denn so gut sich die genannten Daten-Geschwindigkeiten von bis zu 14,4 MBit/s anhören, nur in wenigen Fällen werden diese auch wirklich erreicht. Die Anbieter sprechen von maximal möglichen Datenraten, die von der Anzahl der im Netz aktiven Nutzer, der Netzabdeckung und weiteren Störfaktoren wie Strahlungen, Bausubstanz der Wohnung etc. beeinflusst werden können.

Fällt die Geschwindigkeit auf 150 kBit/s bis 200 kBit/s, was der typischen EDGE-Datenrate entspricht, lassen sich zwar noch die gelegentlichen E-Mails abrufen, zum flüssigen Surfen eignen sich diese Datenraten aber nicht. Nutzer, die über UMTS als DSL-Ersatz nachdenken, sollten daher vorab unbedingt prüfen, welche UMTS-Geschwindigkeit vor Ort wirklich zur Verfügung steht. In der Regel bieten die Netzbetreiber dazu Ausbaukarten auf ihren Webseiten an.

Neben der Geschwindigkeit spielen auch die Latenzzeiten eine entscheidende Rolle. Diese auch Ping-Zeiten genannten Werte bezeichnen die Zeit zwischen dem Senden eines Datenpakets über das Internet und der Antwort des Servers. Bei eBay-Auktionen können sie den Erfolg oder Misserfolg eines Gebots wenige Sekunden vor Ende der Aktion bedeuten und auch Online-Spieler sind auf schnelle Latenzzeiten für einen flüssigen Spielablauf angewiesen. Bei DSL sind die Antwortzeiten deutlich geringer als über die Mobilfunkverbindungen. Abhängig von Leitungsqualität und -länge werden meist Geschwindigkeiten zwischen 40 und 100 Millisekunden erreicht. Bei UMTS mit HSDPA können diese Werte unter Umständen sogar das Doppelte betragen.

UMTS als DSL-Ersatz: Wichtige Punkte, die es zu beachten gilt

UMTS-Tarife bieten sich vor allem für solche Nutzer als Alternative zu DSL an, die ihren Internet-Anschluss unabhängig vom Einsatzort verwenden und diesen zudem flexibel buchen wollen. In allen vier Netzen gibt es mittlerweile Flatrates, die in den meisten Fällen bei Vielnutzung in der Bandbreite eingeschränkt werden. Dabei handelt es sich im Gegensatz zu den DSL-Flats aber nicht um "echte" Flatrates, mit denen der Nutzer beliebig große Datenmengen downloaden kann. Vielmehr kommen die mobilen Tarife mit einem Inklusivvolumen, nach deren Verbrauch die maximale UMTS-Geschwindigkeit gedrosselt wird. Wer also ab und zu Videoabende veranstaltet, in denen der Film aus einer Online-Videothek gestreamt werden soll, wird mit den Daten-Flatrates seine Probleme bekommen.

Reine UMTS-Flatrates bieten sowohl die Netzbetreiber BASE, o2, Telekom und Vodafone als auch die zahlreich auf dem Markt tätigen Mobilfunk-Discounter an. Eine Auswahl mobiler Internet-Tarife haben wir in einem Überblick für Sie zusammengestellt. Bei der Auswahl sollte auf ein genügend großes Datenvolumen des Tarif-Pakets geachtet werden: Während bei einem Internet-Zugang über Handy bzw. Smartphone ein geringeres Datenvolumen von 50 bis 500 MB meist ausreichend ist, benötigen echte PC-Surfer mit viel Datenverkehr eine Laptop-Flat mit einem höherem Inklusivvolumen von mindestens 1 GB.

Soll die UMTS-Flatrate als DSL-Ersatz genutzt werden, ist neben der angegebenen Datenrate auch HSUPA von Bedeutung. Während HSDPA für das beschleunigte Herunterladen von Daten aus dem Netz steht, verspricht HSUPA einen schnellen Upload. Theoretische mögliche HSUPA-Raten liegen - je nach Anbieter - bei 2 oder 5,76 MBit/s. UMTS bietet im Vergleich dazu bis zu 128 kBit/s im Upstream, was in etwa unterem DSL-Niveau entspricht.

Abseits der DSL-versorgten Gebiete bietet sich LTE als echte Breitband-Alternative an. Welche Vorteile LTE bringt und welche flexiblen Internet-Zugänge es gibt,

3. Von flexiblen Tages-Flatrates und schnellem LTE

Nicht immer wollen Nutzer einen Vertrag über einen längeren Zeitraum abschließen. In manchen Fällen lohnt sich eine Flatrate, die für einen gesamten Monat bezahlt werden muss, einfach nicht. Das kann vorkommen, wenn die Kunden häufig geschäftlich oder privat außer Haus unterwegs sind oder im Büro ihre umfangreichen Internet-Arbeiten erledigen. Für die gelegentliche und vor allem spontane Nutzung bieten sich sogenannte Tages-Flatrates an, die je nach Angebot einen Werktag oder 24 Stunden ab Aktivierung nutzbar sind. Einige Anbieter haben auch Wochen-Flatrates im Angebot. Ausgewählte Tarife der Netzbetreiber und Mobilfunk-Discounter finden Sie auf einer Übersichtsseite.

LTE als DSL-Ersatz in unterversorgten Gebieten

Abseits von UMTS gibt es auch die Möglichkeit via LTE ins Internet zu gehen. Dabei handelt es sich um einen weiteren Funk-Standard, der aber auf einer anderen Technologie als die bisherigen Funknetze aufbaut und es werden auch andere Frequenzen genutzt. Entsprechende Surfsticks, Router und Handys werden bereits angeboten, wenn sich die Auswahl auch noch in Grenzen hält. Anders als UMTS empfiehlt sich LTE als DSL-Alternative vor allem in nicht mit Breitband-Internet versorgten Gebieten. Die Technik bietet dabei nicht nur erheblich schnellere Downloadraten als UMTS, auch die Uploadraten und Ping-Zeiten fallen besser aus. Letztere bewegen sich zwischen 20 und 60 Millisekunden, was LTE auch für diejenigen interessant macht, die über Internet spielen oder via Skype oder ähnlichen Diensten telefonieren wollen.

Während E-Plus LTE aktuell nur im Rahmen von Tests und Pilotversuchen installiert, wird der auch als 4G bezeichnete Standard von den Netzbetreibern Telekom, Vodafone und o2 offensiv als DSL-Ersatz vermarktet. Viele der angebotenen LTE-Tarife enthalten daher nur einen stationären Internet-Zugang mit bis zu 50 MBit/s an einer festgelegten Adresse, oft in Kombinationen mit Telefon-Anschluss und Festnetz-Flatrate - ganz nach dem Vorbild der DSL-Doppelflats. Allerdings werden die LTE-Tarife, ebenso wie die UMTS-Pendants, nach dem Erreichen eines vorgegebenen Datenvolumens gedrosselt. Wer also viel Traffic generiert, kann nur noch langsam surfen. Bei den für die stationäre Nutzung vorgesehenen Tarifen haben die Netzbetreiber die Verwendung unterwegs unterbunden. Aber auch Tarife für die mobile Verwendung werden angeboten. Ausgewählte Beispiele für die stationäre und mobile Nutzung finden Sie auf unserer Tarif-Seite LTE.

UMTS und LTE: DSL-Alternativen für Kompromissbereite

Surfstick in den Laptop und ab ins Internet - in vielen Fällen ist das wirklich vorteilhaft. Und durchaus können UMTS-Tarife eine Alternative zu DSL sein. Allerdings nur, wenn der Nutzer bereit ist, einige Abstriche zu machen. Die Geschwindigkeit von UMTS lässt sich - je nach Netzausbau - recht gut mit DSL vergleichen. Mobile Internet-Tarife bieten den Vorteil, dass sie auch unterwegs eingesetzt werden können und in der Regel flexibler buchbar sind, als die DSL-Tarife der Provider. Es gibt sie sowohl als Prepaid- als auch als Vertrags-Tarife in allen vier Netzen. Für einen Tageszugang zahlen Nutzer im Schnitt einen bis drei Euro, eine Monats-Flatrate mit einem Datenvolumen von 1 GB gibt es ab etwa 10 Euro. Je nach Anbieter und maximaler Geschwindigkeit können die Preise zum Teil stark schwanken.

Allerdings kommen die UMTS-Flatrates mit einer Drosselungsgrenze, nach deren Erreichen die Geschwindigkeit reduziert wird. Anders als beim stationären Breitband-Internet können Nutzer daher nicht beliebig viele Daten bewegen, wie es beispielsweise beim Video-Streaming der Fall ist. Auch die Ping-Zeiten sind bei UMTS weitaus länger als bei DSL. Wer jedoch einen möglichst flexiblen Zugang zum Internet wünscht, nur selten im Netz surft oder auch unterwegs nicht auf einen Breitband-Internet-Anschluss verzichten möchte, für den könnte UMTS/HSPA eine gute Wahl sein. Suchen Nutzer in DSL-unterversorgten Gebieten hingegen einen gleichwertigen DSL-Ersatz, ist LTE aufgrund der schnelleren Geschwindigkeiten im Down- und Upload sowie den mit DSL vergleichbaren Ping-Zeiten vorzuziehen.

(Test) Vodafone K-3565-Z gegen HUAWEI E173u-2 (s4113)

Quelle: teltarif.de
 
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AW: Von UMTS bis LTE: Surfsticks als DSL-Ersatz für Breitband-Internet

Das ist der Knackpunkt: 1GB Datenvolumen ist keine Flatrate.
 
AW: Von UMTS bis LTE: Surfsticks als DSL-Ersatz für Breitband-Internet

Neben dem geringen Transfervolumen für eine Breitbandnutzung gibt es weitere Nachteile bei den mobilen Verbindungen!

Sämtliche Discounter, alle Tagesflats und alle Prepaidangebote schließen die Nutzung von VOIP (telefonieren übers Internet) oder Peer-to-Peer Verbindungen total aus. Nur in den Tarifen mit monatlicher Zahlungsweise gibt es bei O² einen mobilen UMTS Tarif, bei dem voipen erlaubt ist; sämtliche sonstige Sprach-, Videotelefonie- oder Peer-to-Peer-Dienste bleiben aber verboten. Die Telekom bietet via LTE einen Tarif an, der voipen erlaubt, (3GB zu ~40.-€ mtl., Mindestlaufzeit 24 Monate).

Solche Kastrationen des Internets gibt es bei DSL- oder Kabelangeboten nicht! Mobiles Internet ist keine Alternative dazu, sondern bleibt eine teure Speziallösung für den Notfall oder den besonderen Bedarf.
 
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