Vor sechs Jahren wurde die Plattform Linksunten.indymedia verboten. Da das Archiv aber weiter zugänglich ist, führt die Polizei Ermittlungen gegen mutmaßliche Unterstützer durch. Ein MacBook, das bei einer Razzia beschlagnahmt wurde, erweist sich aber als unknackbar.
Wie in dem Beitrag auf Netzpolitik zu lesen ist, war die Polizei wegen des Verdachts vorgegangen, dass die Beschuldigten ein immer noch einsehbares Online-Archiv der Plattform betreiben. Diese hätten sich "wegen der Aufrechterhaltung des organisatorischen Zusammenhalts dieser verbotenen Vereinigung strafbar gemacht". Für die Beweisführung wurden demnach 180 Asservate beschlagnahmt - darunter Handys und Speichermedien, Computer sowie ein MacBook mit Apple-Silicon-Prozessor in ausgeschaltetem Zustand.
Die Polizei hatte dann einen Tag nach der Durchsuchung die Passwörter für 40 der Asservate angefragt, da der Versuch, die Daten zu kopieren, offenbar fehlgeschlagen war. "Sollten wir uns weigern, die Passwörter herauszugeben, drohte das LKA mit Kontaktaufnahme zu unseren Arbeitgeber:innen", beschreibt die Beschuldigte. Ihr und einem ebenfalls Beschuldigten sei nach Weigerung gekündigt worden.
Im nächsten Schritt hatten die Ermittler demnach angedroht, den Speicher des MacBooks gewaltsam zu entfernen, um diesen in einem anderen System auszulesen. "Um die Zerstörung zu verhindern, schickte mein Anwalt der Karlsruher Staatsanwaltschaft einen Link zu einer Apple-Support-Seite", so die Beschuldigte. Apple beschreibt hier, dass die Festplatte vor unbefugtem Zugriff auch bei Anschluss an einen neuen Computer geschützt ist.
Da der Ausbau der SSDs keine Aussicht auf Erfolg hat, musste das LKA hinnehmen, dass die Ermittlungsmaßnahmen in Bezug auf das MacBook gescheitert waren. Die Folge war die Herausgabe des Geräts an die Besitzerin, verschlüsselt und unkopiert. Alle weiteren Asservate sind aber weiterhin beim LKA in Verwahrung.
Zusammenfassung
Quelle; winfuture
MacBook trotzt Ermittlern: Daten bleiben verschlossen
Im August 2017 war Linksunten.indymedia.org unter dem Vorwurf der linksextremistischen Hetze durch Auftrag des damaligen Bundesinnenministers Thomas de Maizière (CDU) geschlossen worden. Sechs Jahre später hatte die baden-württembergische Polizei in diesem Zusammenhang die Wohnungen von fünf Personen durchsucht. Eine Betroffene schildert nun, dass die Ermittler daran scheiterten, ein beschlagnahmtes MacBook zur Beweisfindung zu entschlüsseln.Wie in dem Beitrag auf Netzpolitik zu lesen ist, war die Polizei wegen des Verdachts vorgegangen, dass die Beschuldigten ein immer noch einsehbares Online-Archiv der Plattform betreiben. Diese hätten sich "wegen der Aufrechterhaltung des organisatorischen Zusammenhalts dieser verbotenen Vereinigung strafbar gemacht". Für die Beweisführung wurden demnach 180 Asservate beschlagnahmt - darunter Handys und Speichermedien, Computer sowie ein MacBook mit Apple-Silicon-Prozessor in ausgeschaltetem Zustand.
Die Polizei hatte dann einen Tag nach der Durchsuchung die Passwörter für 40 der Asservate angefragt, da der Versuch, die Daten zu kopieren, offenbar fehlgeschlagen war. "Sollten wir uns weigern, die Passwörter herauszugeben, drohte das LKA mit Kontaktaufnahme zu unseren Arbeitgeber:innen", beschreibt die Beschuldigte. Ihr und einem ebenfalls Beschuldigten sei nach Weigerung gekündigt worden.
Im nächsten Schritt hatten die Ermittler demnach angedroht, den Speicher des MacBooks gewaltsam zu entfernen, um diesen in einem anderen System auszulesen. "Um die Zerstörung zu verhindern, schickte mein Anwalt der Karlsruher Staatsanwaltschaft einen Link zu einer Apple-Support-Seite", so die Beschuldigte. Apple beschreibt hier, dass die Festplatte vor unbefugtem Zugriff auch bei Anschluss an einen neuen Computer geschützt ist.
Da der Ausbau der SSDs keine Aussicht auf Erfolg hat, musste das LKA hinnehmen, dass die Ermittlungsmaßnahmen in Bezug auf das MacBook gescheitert waren. Die Folge war die Herausgabe des Geräts an die Besitzerin, verschlüsselt und unkopiert. Alle weiteren Asservate sind aber weiterhin beim LKA in Verwahrung.
Zusammenfassung
- Linksunten.indymedia wurde 2017 verboten.
- Ermittlungen gegen Unterstützer wegen Zugänglichkeit des Archivs.
- Bei Razzia beschlagnahmtes MacBook konnte nicht entschlüsselt werden.
- Polizei beschlagnahmte Handys, Computer und Speichermedien.
- Versuch, MacBook zu entschlüsseln und/oder zu kopieren, scheiterte.
- MacBook wurde verschlüsselt und unkopiert an Besitzerin zurückgegeben.
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Quelle; winfuture