Tom Tom Go Mobile kommt offiziell
TomTom stellt morgen (25.03.2015) mit
TomTom Go Mobile eine komplett neue Navigationslösung für Android vor. Wir durften die neue App als Beta-Version vorab testen, hier unser Testbericht nach rund einer Woche mit
TomTom Go Mobile.
Die Roaming-Preise werden immer günstiger, die Google-Karten immer besser und dank Waze verfügt Google auch über sehr gute Verkehrsinformationen. Navi-Apps haben es also zunehmend schwerer gegen Google Maps als Navigationslösung anzutreten. Umso gespannter war ich, als mir
TomTom anbot, die neue App
TomTom Go Mobile zu testen. Da ich für die Testphase sowieso einen längeren Urlaub im Ausland geplant hatte, kam mir das Offline-Navi gerade recht. So musste ich mich nicht auf eine bestimmte Route festlegen und konnte problemlos unterwegs einen anderen Weg einschlagen.
Aller Anfang…
Nach dem Download der App musste ich mich zuerst für ein Kartenset entscheiden. Da es nach Budapest gehen sollte, war der Fall klar und ich lud mir Osteuropa herunter (knapp 1 GByte). Den Weg bis zur Grenze konnte ich ja auch mit meiner deutschen SIM-Karte überbrücken. Denn Westeuropa war mir mit 5 GByte dann doch etwas zu fett, hier hätte ich mir ein etwas feingliedrigeres Kartenmaterial gewünscht. Das gibt es auch, allerdings erst später in den Einstellungen. Den Setup-Assistenten müsste man also noch einmal überdenken, und nicht gleich mit der großen Kanone auffahren, sondern besser gleich die detaillierte Länderliste anzeigen. DACH belegt etwas weniger als 900 MByte, Frankreich ebenfalls, Polen ist gerade mal 131 MByte groß.
Nach dem obligaten Sicherheitshinweis, sich immer auf die Straße zu konzentrieren, geht’s los. Ich gebe mein Ziel in Budapest ein, das auch sogleich gefunden wird. Die Treffer erscheinen während des Tippens, so muss das sein. Dann brauche ich aber doch ein paar Sekunden, um nun herauszufinden, wie ich die eigentliche Navigation starte. Ein Fingertip auf das Lenkrad und es geht los. Bei der Trefferliste unterscheidet
TomTom Go zwischen Adressen, Sonderzielen und Kontakten. Je nach Anzahl der Treffer kann diese Unterscheidung nützlich sein, eine Suche nach “Alle” wäre aber auch nicht verkehrt.
Die Navigation funktioniert wunderbar. Ich finde es praktisch, dass das Navi auch die zugelassene Höchstgeschwindigkeit anzeigt mich beim zu schnell Fahren visuell warnt. Blitzerwarnungen bietet
TomTom Go Mobile ebenfalls, so viel zu schnell fahre ich aber nicht*[
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Dann fällt mir auf, dass die Stimme etwas leise ist und ich muss meinen ersten Stop einlegen. Die maximale Laustärke bringt keine Besserung, die Stimme vom computergesteuerten Yannik zu Lisa zu ändern, hingegen schon. Dennoch könnte die Sprachausgabe noch einen Tick lauter sein, wenn man keinen externen Verstärker zur Hand hat.
Der Teufel im Detail
Wenn du sagst “rechts OK”, dann bedeutet das, dass sie rechts nicht schauen muss und wenn sie sagt “Es kommt noch ein blaues Auto”, dann bedeutet das für dich das Gleiche in Grün. Doch was bedeutet “rechts ran halten” oder “leicht links halten”? Jedes Navi hat seine eigenen Sprache und an die muss man sich erst mal gewöhnen. Für mich ungewohnt war, dass
TomTom Mobile Go einige Ansagen recht früh zum ersten Mal vornimmt. Zum Beispiel “Rechts halten, dann links halten” so rund 2km vor der eigentlichen Stelle. Das kann man in den Einstellungen abschalten und das habe ich auch getan, denn die Info war an der Stelle schlicht zu früh. Abgesehen davon sind die Anweisungen zum Abbiegen oder auf der Autobahn, eine Ausfahrt zu nehmen für mich besser koodiniert als bei Google Maps. Auch sind zum Beispiel Kreisverkehre auf der Karte und Hindernisse viel besser zu erkennen. Es gibt keine lästigen “du könntest auch hier lang fahren” Hinweise, die mich mehr stören als mir zu helfen und ich kam auch kein einziges Mal in eine “Wenn möglich bitte wenden” Situation, wie man sie noch von den klassischen Navis her kennt.
Navi oder App, Google oder Offline?*Bei einem Auto-Urlaub stellt sich zwangsläufig die Frage: Mit oder ohne Navi? Wenn Navi, soll dann das Handy zum Einsatz kommen oder ein dediziertes Navi-Geräte. Und wenn die Wahl auf das Handy fällt: Welche App soll es denn nun sein? Um das Ganze abzukürzen: Mit einem guten GPS-Sensor tut es eigentlich jedes Handy auch, das solltest du aber vor dem Start prüfen. Gerade Smartphones mit MediaTek CPU haben oft nur ein A-GPS-Modul verbaut, das wiederum ohne Internetverbindung keine genauen Standortdaten bekommt. Da nützt dir also auch die tollste Offline-App nichts, wenn das GPS nur mit Internetverbindung funktioniert!
Bereits in Budapest leistete sich die App dann doch noch einen kleinen Lapsus, indem sie einen Kreisverkehr noch nicht kannte. Die Sprachanweisung konnte ich nicht wirklich nachvollziehen, aufgrund der Karte wusste ich aber, wohin ich fahren muss. Und ich musste mich kein einziges Mal entscheiden, ob ich nun da lang oder hier lang fahren möchte. Ist ja auch nich meine Aufgabe als Tourist, ich will einfach möglichst gut ans Ziel. Denn wenn mir Google Maps anzeigt, dass eine alternative Route Null Minuten schneller oder 2 Minuten langsamer ist, dann bringt mir das vielleicht als Ortskenner etwas, aber als Tourist möchte ich in keinem Fall in ein Wohnviertel umgeleitet werden, nur um 2 Minuten schneller als Ziel zu kommen. Von den absolut überflüssigen 0-Minuten-Hinweisen in Maps ganz zu schweigen.
Zusammengefasst hat mich die App sicher und zuverlässig nach etwas mehr als 800 Kilometern ans Ziel gebracht und mir auch in Budapest selbst nützliche Dienste geleistet. Einziger Nachteil, der mir gegenüber Google Maps aufgefallen ist:
TomTom Go Mobile hat etwas mehr Strom verbraucht, sodass meinem Nexus 5 nach ein paar Stunden der Akku ausgegangen wäre, wenn ich ich nicht rechtzeitig eine Pause eingelegt und das Nexus 5 mit einem externen Akkupack aufgeladen hätte. Kann aber auch gut sein, dass im Hintergrund noch irgendwelche Apps für den hohen Stromverbrauch sorgten, da das Nexus 5 üblicherweise auch mit Google Maps den Akkustand via KFZ-Ladegerät gerade mal so halten kann.
Das neue Design ist über die Screenshots klar zu erkennen, es gibt aber deutlich mehr Neuerungen: Die neue
TomTom-App ersetzt die bisherige App, die noch bis zum 1. Oktober 2015 von
TomTom gepflegt wird, sich aber im Play Store nicht mehr herunterladen lässt und nur noch unter Meine Apps zu finden ist, falls du sie schon gekauft hast. Im Unterschied zur bisherigen Version ist
TomTom Go Mobile gratis. Du kannst das Navi jeden Monat für 75 km gratis nutzen, das Freischalten auf unlimitierte Kilometer kostet im Jahresabo 19,99 Euro, für drei Jahre 44,99 Euro. Falls du noch eine aktive
TomTom-Lizenz hast, dann kostet der Umstieg von der aktuellen
TomTom-App auf
TomTom Go Mobile lediglich 50 Cent für drei Jahre. Das Update lohnt sich also in jedem Fall. Die Käufe sind jeweils In-App-Käufe, die an dein Google-Konto und ein
TomTom-Konto gebunden sind. Du kannst die Käufe also beim Wechsel auf ein anderes Handy problemlos mitnehmen.
TomTom Go Mobile unterstützt 110 Länder mit Offline-Karten. Dadurch kannst du auch ohne mobile Internetverbindung eine alternative Route einschlagen oder ein anderes Ziel wählen. Allerdings funktionieren die Echtzeitinfos zur Verkehrslage oder zu den mobilen Blitzern logischerweise nur mit Netzanbindung.
Fazit
Ich war lange der Meinung, mit Google Maps eigentlich ganz glücklich zu sein, aber ein Offline-Navi bzw. eine auf die Navigation im Auto spezialisierte App hat schon ihre Vorteile.
TomTom Go lässt sich nicht nur deutlich einfacher bedienen als Google Maps, die App ist auch schneller bei der Routenberechung und zuverlässiger bei den Ansagen. Ob die Sofware den Preis von 20 Euro pro Jahr oder 45 Euro für drei Jahre wert ist, muss jeder für sich entscheiden. Wenn du regelmäßig mit dem Auto ins Ausland fährst und dabei offline unterwegs bist, lohnt sich der Kauf meiner Meinung nach. Ich würde mir
TomTom Go Mobile für Android jederzeit (wieder) kaufen. Die Navigation ist für mich angenehmer und besser als mit Google Maps, und ich fühlte mich vom Start bis zum Ziel absolut sicher navigiert.
Downloadlink:
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Quelle: android-user.de