Die Klima-Aktivisten veröffentlichten Tabellen in der Cloud, in denen sie von rund 2200 Kontakten etwa die Bereitschaft erfassten, in den Knast zu gehen.
Massives Datenleck bei der selbsternannten "Letzten Generation": Die Klimaschutzbewegung sammelte persönliche Daten von über 2200 Anhängern und Interessenten mit teils hochsensiblen politischen Einschätzungen auf Online-Listen, die sie frei zugänglich im Cloud-Dienst Google Drive führte. Dies berichtet die "Welt am Sonntag" (WAMS). Die Tabellen umfassten demnach neben Telefonnummern, E-Mail-Adressen und Anschriften auch Anmerkungen wie: "Zu ängstlich für Gefängnis", "gesundheitlich nicht so fit" oder "depressive Phase". Die Letzte Generation führte zudem Buch etwa über die Furcht einer "Deportation im Falle einer Festnahme" oder die mangelnde Bereitschaft, "das Studium zu schmeißen".
Der Recherche zufolge sollen rund 250 Personen signalisiert haben, für den Kampf gegen die Klimakrise in den Knast zu gehen. Die Online-Listen seien hauptsächlich genutzt worden, um etwa nach Vorträgen der Gruppe Interessierte per Telefon von einer Mitgliedschaft zu überzeugen. Eine Sprecherin der Letzten Generation versuchte gegenüber der WAMS, das Leck herunterzuspielen: "Es ist jetzt essenziell, dass Menschen auf die Straße gehen. Wir stecken mitten in einer Klimakatastrophe und die Regierung bleibt untätig." Menschen entschieden sich für den zivilen Widerstand und seien auch bereit, mit ihrem Namen dafür einzustehen. Die Informationen in dem zunächst freigegebenen, inzwischen zugangsbeschränkten Ordner seien zudem veraltet gewesen.
Der Berliner Rechtsanwalt Niko Härting, sprach gegenüber der Zeitung von einem "Daten-Super-GAU". Datenschutzrechtlich gälten die veröffentlichten Angaben als besonders sensible personenbezogene Informationen, da sie etwa über die politische Meinung der Betroffenen Auskunft gäben. Auch die Datenschutzerklärung auf der Webseite der Letzten Generation sei "völlig unzureichend". Den Aktivisten, die am Montag Proteste unter anderem in Berlin, München, Hannover und Freibruch durchführten und die Einberufung eines Gesellschaftsrats forderten, steht nun Ärger mit den zuständigen Aufsichtsbehörden ins Haus.
Einzelne Politiker und Polizeigewerkschaftler werten die Datensammlung sogar als strafrechtlich relevant: Für Alexander Throm, den innenpolitischen Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, erhärtet sie etwa den Verdacht, "dass es sich bei der 'Letzten Generation' um eine kriminelle Vereinigung handelt." Die Vereinigung betreibe eine professionelle Plattform, um bewusst Straftaten zu begehen. Immer mehr Anhaltspunkte für die These, dass sich die Letzte Generation gegen die freiheitlich-demokratische Verfassung stellten, sieht Sebastian Fiedler, SPD-Innenpolitiker und Ex-Kripo-Beamter, vorliegen. Der Zusammenschluss sei "ein klarer Fall für die Staatsanwaltschaft und den Verfassungsschutz".
Quelle: "Super-GAU": Letzte Generation stellt hochsensible Personendaten offen ins Netz
Massives Datenleck bei der selbsternannten "Letzten Generation": Die Klimaschutzbewegung sammelte persönliche Daten von über 2200 Anhängern und Interessenten mit teils hochsensiblen politischen Einschätzungen auf Online-Listen, die sie frei zugänglich im Cloud-Dienst Google Drive führte. Dies berichtet die "Welt am Sonntag" (WAMS). Die Tabellen umfassten demnach neben Telefonnummern, E-Mail-Adressen und Anschriften auch Anmerkungen wie: "Zu ängstlich für Gefängnis", "gesundheitlich nicht so fit" oder "depressive Phase". Die Letzte Generation führte zudem Buch etwa über die Furcht einer "Deportation im Falle einer Festnahme" oder die mangelnde Bereitschaft, "das Studium zu schmeißen".
Der Recherche zufolge sollen rund 250 Personen signalisiert haben, für den Kampf gegen die Klimakrise in den Knast zu gehen. Die Online-Listen seien hauptsächlich genutzt worden, um etwa nach Vorträgen der Gruppe Interessierte per Telefon von einer Mitgliedschaft zu überzeugen. Eine Sprecherin der Letzten Generation versuchte gegenüber der WAMS, das Leck herunterzuspielen: "Es ist jetzt essenziell, dass Menschen auf die Straße gehen. Wir stecken mitten in einer Klimakatastrophe und die Regierung bleibt untätig." Menschen entschieden sich für den zivilen Widerstand und seien auch bereit, mit ihrem Namen dafür einzustehen. Die Informationen in dem zunächst freigegebenen, inzwischen zugangsbeschränkten Ordner seien zudem veraltet gewesen.
Besonders sensible personenbezogene Daten
Der Berliner Rechtsanwalt Niko Härting, sprach gegenüber der Zeitung von einem "Daten-Super-GAU". Datenschutzrechtlich gälten die veröffentlichten Angaben als besonders sensible personenbezogene Informationen, da sie etwa über die politische Meinung der Betroffenen Auskunft gäben. Auch die Datenschutzerklärung auf der Webseite der Letzten Generation sei "völlig unzureichend". Den Aktivisten, die am Montag Proteste unter anderem in Berlin, München, Hannover und Freibruch durchführten und die Einberufung eines Gesellschaftsrats forderten, steht nun Ärger mit den zuständigen Aufsichtsbehörden ins Haus.
Einzelne Politiker und Polizeigewerkschaftler werten die Datensammlung sogar als strafrechtlich relevant: Für Alexander Throm, den innenpolitischen Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, erhärtet sie etwa den Verdacht, "dass es sich bei der 'Letzten Generation' um eine kriminelle Vereinigung handelt." Die Vereinigung betreibe eine professionelle Plattform, um bewusst Straftaten zu begehen. Immer mehr Anhaltspunkte für die These, dass sich die Letzte Generation gegen die freiheitlich-demokratische Verfassung stellten, sieht Sebastian Fiedler, SPD-Innenpolitiker und Ex-Kripo-Beamter, vorliegen. Der Zusammenschluss sei "ein klarer Fall für die Staatsanwaltschaft und den Verfassungsschutz".
Quelle: "Super-GAU": Letzte Generation stellt hochsensible Personendaten offen ins Netz