Schalke siegt beim JuniorCup - Eklat um Nichtangriffspakt
Schalke siegt beim JuniorCup - Eklat um Nichtangriffspakt
Erinnerungen an die "Schande von Gijon" wurden wach: Ähnlich wie die Nationalmannschaften von Deutschland und Österreich bei der Weltmeisterschaft 1982 in Spanien schmiedeten die Teams von Manchester United und Grasshoppers Club Zürich beim JuniorCup für U-19-Mannschaften förmlich einen Nichtangriffspakt - und bugsierten mit diesem Affront den Nachwuchs von Borussia Dortmund aus dem Turnier.
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Noch knapp vier Minuten waren im abschließenden Spiel der Zwischenrundengruppe 1 zwischen ManUnited und den Grasshoppers zu spielen, als sich Skurriles auf dem Kunstrasenfeld im Sindelfinger Glaspalast abspielte. Zürich führte mit 1:0 - ein Spielstand, bei dem die Schweizer gemeinsam mit Manchester ins Halbfinale eingezogen wären. Zum Leidwesen des BVB, der bei einem Remis statt Zürich und erst bei einer höheren Niederlage Uniteds anstelle der Engländer in die Runde der letzten Vier vorgestoßen wäre.
Angesichts dieser Ausgangslage zogen sich die Junioren von Manchester United mit allen fünf Spielern komplett in die eigene Hälfte zurück, während die in Führung liegenden Züricher sich mit drei Spielern am eigenen Strafraum den Ball zupassten, ohne vom Gegner auch nur ansatzweise angegriffen zu werden. Der Unmut bei den Zuschauern in der Halle wuchs ob dieses offensichtlichen Nichtangriffspakts zusehends, das Geschehen, das sich rund drei Minuten so abspielte, wurde mit einem gellenden Pfeifkonzert bedacht. Erst in der letzten Spielminute beorderte der United-Trainer seine Spieler etwas weiter nach vorne: Die Akteure des englischen Traditionsklubs überschritten in der Schlussphase zumindest etwas die Mittellinie, ohne dabei aber den Gegner wirklich unter Druck zu setzen. Das Resultat: Es blieb beim 1:0-Sieg Zürichs, der Nichtangriffspakt - ein beschämendes Novum in der 24-jährigen Turniergeschichte des JuniorCups - brachte Dortmund um seine Titelchancen.
"Da kann ich Zürich ein Stück weit verstehen. Was ManUnited gemacht hat, kann ich aber nicht nachvollziehen.Dortmunds U-19-Trainer Marc-Patrick Meister
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"Unter dem Strich sind wir selber schuld. Wir haben in unserem Duell gegen Manchester United 2:0 geführt und die Partie innerhalb von wenigen Minuten 2:3 verloren", suchte Dortmunds U-19-Trainer Marc-Patrick Meister die Schuld für das Ausscheiden zunächst einmal beim eigenen Team: "Wenn das nicht passiert wäre, hätte sich diese Situation nicht gestellt." Doch ganz kalt ließ natürlich auch Meister das bestenfalls ungewöhnliche Spielgeschehen im Duell der beiden Gruppengegner nicht. "Wir sind natürlich sehr enttäuscht darüber, aber es lässt sich nicht ändern", meinte Meister noch diplomatisch und schob nach: "Da kann ich Zürich ein Stück weit verstehen. Was ManUnited gemacht hat, kann ich aber nicht nachvollziehen."
Schalke feiert den Turniersieg
Während Borussia Dortmund damit nur das Spiel um Platz fünf blieb, dass die Schwarz-Gelben gegen den VfB Stuttgart mit 3:4 im Neunmeterschießen verloren, traf Manchester im Kampf um ein Finalticket auf das bis dato ungeschlagene Team von Schalke 04. Der Knappen-Nachwuchs setzte sich - wie schon im Vorrundenduell der beiden Kontrahenten - durch (3:1 im Neunmeterschießen). Auch im zweiten Halbfinale mussten die Schüsse vom neunmeterpunkt entscheiden, Fenerbahce behielt mit 4:3 gegen Zürich die Oberhand, sodass es im Endspiel zum Aufeinandertreffen zwischen Schalke und Fenerbahce kam. Dabei gelang den Königsblauen in der von Ex-FIFA-Schiedsrichter Knut Kircher geleiteten Partie mit einem 1:0-Sieg die erfolgreiche Titelverteidigung.
Georgios Moissidis
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