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Sparzwang bei ARD/ZDF: Fußball im Fernsehen - und sonst nichts?

Sparzwang bei ARD/ZDF: Fußball im Fernsehen - und sonst nichts?

DFB-Pokal, Länderspiele, Champions League - wichtige TV-Rechte stehen demnächst zum Verkauf. Vertreter anderer Sportarten fürchten, dass sie angesichts der Fußball-Dominanz weiter vom TV-Bildschirm verschwinden. Zumal ARD und ZDF sparen müssen.

Die Radsportler jammern schon, die Leichtathleten protestieren - und viele anderen zittern vor dem Fernseh-Aus. ARD und ZDF müssen sparen und können weniger für TV-Rechte ausgeben als bisher. Sogar die Olympia-Berichterstattung ist ungewiss, die Verhandlungen mit dem IOC liegen seit Monaten auf Eis. Erschwert wird die Situation dadurch, dass in nächster Zeit so viele attraktive Fußballrechte zum Verkauf stehen wie selten zuvor. Da bietet die private Konkurrenz dann ganz sicher mit - anders als bei Radsport oder Leichtathletik.

"Es kommen eine Menge große Rechte auf den Markt", sagte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky. Die Bundesliga schreibt im Herbst aus, anschließend folgen der Deutsche Fußball-Bund mit dem Pokal und den Länderspielen der deutschen Nationalmannschaft. ARD und ZDF wollen auch in den kommenden Jahren am Ball bleiben und am liebsten auch bei der Champions League einsteigen. Andererseits steht weniger Geld zur Verfügung.

Allein der Sport der ARD muss nach internen Vorgaben dieses und kommendes Jahr insgesamt 40 Millionen Euro im Sport weniger ausgeben. "Wir müssen Einsparungen vornehmen. Klar macht es das komplizierter", erklärte der ARD-Sportkoordinator. Zuletzt ist deshalb auf die Übertragung von Qualifikationsspielen zur Europa League verzichtet worden. Zusammen verfügen ARD und ZDF jährlich über geschätzte Sportetats von rund 800 Millionen Euro.

Zudem drohen von 2013 an Einnahmeverluste durch die Einschränkungen beim Programm-Sponsoring, die von den Ministerpräsidenten beschlossen wurden. Zu den Sparmaßnahmen sagte Balkausky: "Entweder erhalten die Sportverbände weniger Geld oder wir treten beim Rechteerwerb kürzer."

Attraktive TV-Rechte werden immer teurer

Die von 2012 an gestrichenen "Tour de France"-Übertragungen fielen wohl mehr der Dopingproblematik des Radsports zum Opfer. Dass zuletzt die Verhandlungen über die Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2011 und 2013 scheiterten, hat hingegen mehr mit dem Sparzwang zu tun.

Auf der anderen Seite werden die attraktiven Rechte immer teurer. Ausgerechnet das Internationale Olympische Komitee (IOC) verschärft indirekt die TV-Situation für die weniger attraktiven Sportarten, weil es mehr Geld für die eigenen Fernsehrechte erlösen will. Für die Spiele 2014 und 2016 hatten ARD/ZDF ein Angebot von rund 100 Millionen Euro abgegeben, doch das IOC verlangte knapp das Doppelte.

olympiaARD-Programmdirektor Volker Herres drohte daraufhin: "Sollten wir die Fernsehrechte verlieren, würden wir unser Engagement zwischen den Spielen für jede Einzelsportart überprüfen." Das IOC stufte dies als "Erpressung" ein, seit Monaten hat sich nichts mehr getan. "Es gab zuletzt Gespräche, aber keine Verhandlungen", bestätigte ARD-Sportkoordinator Balkausky.

Sky will bei Olympia mitmischen

Das Beispiel Olympia zeigt aber auch, dass die beiden öffentlich-rechtlichen Sender in einigen Bereichen praktisch konkurrenzlos sind. 200 Stunden im frei empfangbaren Fernsehen möchte das IOC gesichert haben, das kann und will die privaten Konkurrenz nicht leisten - auch nicht im Zusammenspiel mit dem Pay-TV-Sender Sky, der ebenfalls ein Angebot abgegeben hatte.

Die großen Privatsender beschränken sich auf Fußball und andere Quotengaranten. RTL zeigt Formel 1 und Boxen, Sat.1 überträgt neben internationalem Fußball neuerdings auch wieder Boxen. Experimente mit Beach-Volleyball und Motorradrennen (RTL) oder Radsport (Sat.1) sind in den vergangenen Jahren gescheitert. Alternativen bleiben nur die Spartensender Eurosport und Sport1.

Quelle: sat+kabel
 
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