AW: SmartCast startet DVB-T Playout Center in Berlin
Interview: Smartcast startet in Berlin DVB-T-Testbetrieb mit geringen Bandbreiten
Digitalmagazin im Gespräch mit Christian Brenner, Geschäftsführer von Smartcast
04.03.2009
Der Technikdienstleister Smartcast hat in Berlin via
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ein dreimonatigen Testbetrieb gestartet, der die Ausstrahlung mit kleinen Datenraten erprobt. Ab April werden die Testbilder durch echte Inhalte ersetzt, kündigt Christian Brenner, Geschäftsführer von Smartcast, im Digitalmagazin-Interview an.
Digitalmagazin: Herr Brenner, Smartcast startete vor wenigen Tagen in Berlin einen DVB-T-Testbetrieb im Low Bandwith-Verfahren. Was heißt dies konkret in Hinblick auf die technischen Parameter?
Brenner: Ziel ist es, für bestimmte Programminhalte mit deutlich weniger Bandbreite senden zu können, was dem Anbieter viel Geld sparen kann. So sind Standbild ab 250 kBit/s möglich, Teil-Bewegtbilder von 500 bis 1000 kBit/s, je nach Fläche des bewegten Bildes. Wir encodieren die Standbildflächen getrennt von den bewegten Teilen.
Digitalmagazin: Welches Ziel verfolgen Sie mit dem Testbetrieb?
Brenner: Nachdem unser Produkt MultiScreen / Low Bandwidth über Satellit 2008 großen Erfolg verbuchen kann – wir haben alleine 2008 14 Sender mit dieser Technik an den Start gebracht – wollen wir nun das Produkt auch für DVB-T Anbieter verfügbar machen. Viele Projekte auf Satellit waren bisher aus Kostengründen schlicht nicht finanzierbar, durch den neuen Kostenrahmen mit MultiScreen / Low Bandwidth können viele Business-Pläne neu gerechnet werden.
Digitalmagazin: Sie arbeiten bei dem Piloten mit dem Radiosender BluFM zusammen. Inwiefern soll das Verfahren auch für weitere Radiostationen adaptiert werden?
Brenner: Natürlich haben wir die Hoffnung, dass wir ähnlich wie bei Satellit mit einem guten Showcase eine Reihe von weiteren Projekten über DVB-T realisieren können. Gemeinsam mit bluFM wollen wir nun erst mal etwas richtig spannendes OnAir bringen, umso höher wird das Interesse bei anderen Anbietern sein. Es gibt schon eine lange Liste an Ideen, insbesondere interaktive Anwendungen. Bereits wenige Stunden nachdem das Testbild On Air war gab es bereits Anfragen weiterer Sender.
Digitalmagazin: Wie lang läuft der Testbetrieb?
Brenner: Es sind drei Monate vereinbart. Wir gehen davon aus, dass es in wenigen Wochen in den Regelbetrieb übergeht. Ab voraussichtlich Anfang April werden die Testbilder durch echte Inhalte ersetzt. Der Anbieter hat bereits vor Sendestart Werbepartner gewinnen können.
Digitalmagazin: Inwiefern erwägen Sie danach einen Regelbetrieb, welche Voraussetzungen müssen dafür erfüllt sein?
Brenner: Natürlich soll es nahtlos in den Regelbetrieb übergehen. Besonders wichtig ist: Wie reagieren die Boxen auf dieses Signal. MPEG-2 war eigentlich nicht für so geringe Bandbreiten ausgelegt. Via Satellit hat die Praxis gezeigt, dass 99,5 Prozent aller
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trotzdem gut mit dem Signal zurecht kommen. Ein erster Praxistest in einem Elektronikladen in Berlin verlief sehr erfreulich: Wir haben bei 14 dort ausgestellten Receivern einen Kanalsuchlauf auf K59 durchgeführt und den Testkanal angesehen: Bei allen funktionierte es fehlerfrei. Überraschender Weise ist der andere in Berlin ausgestrahlte Standbildkanal von Radio 90elf bei einigen Receivern nur mit Tonstörungen zu empfangen. Da waren wir doch etwas stolz auf unseren problemlosen Start.
Digitalmagazin: Herr Brenner, vielen Dank für das Gespräch.
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