Passend zur Weihnachtszeit geht bei RTL+ "Sisi" in die zweite Staffel, seit Herbst hat auch Netflix eine eigene Interpretation der Kaiserin im Portfolio. Beide Serien entstauben die Geschichte auf eigene Art. Wer über die Feiertage eintauchen will, dem gibt Regine Pfaff Entscheidungshilfe.
Lange nichts und jetzt gleich doppelt: Innerhalb eines Jahres sind zwei neue Serien über die einst durch Romy Schneiders Darstellung ikonisch gewordene Sis(s)i erschienen, zuerst bei RTL+ und dann bei Netflix. Hat man beide gesehen, bleibt die Frage nicht aus: "Welche hat Dir besser gefallen?" Insbesondere jetzt, wo über die Feiertage und zwischen den Jahren vielleicht der Sinn nach Serienvergnügen steht, möglicherweise besonders diesem Genre - und dann bei RTL+ auch noch die zweite Staffel startet. Da bleibt das Kitzeln im Kopf nicht aus, die beiden Produktionen miteinander zu vergleichen und bewerten zu wollen.
Jedoch nicht mit Punkteskala, Daumen hoch oder runter und auch nicht mit Pferdestärken, wie es sich bei einem Text über eine Pferdenärrin anbieten würde. Denn das – so viel kann man schon mal sagen – teilen sich beide Inszenierungen: wo der bereits orthographisch abgesetzten Ursprungs-Sissi nach Ernst Marischka (also mit zwei s) noch vom Damensattel mit einem seitlichen Sitz herunter geholfen wurde, sind wilde Ritte der modernen Serien-Sisis im Sattel nach englischer Art mit gespreizten Beinen auch im Abgang eigenständig.
Doch zurück zum Eindruck, wenn man ins Sisi-Versum eingestiegen ist und Bekanntschaft mit den Nachfolgerinnen von Romy Schneider als Kaiserin von Österreich macht. Vorweg: sie haben beide ihre Berechtigung. Die von RTL+ und Netflix inszenierte Sisi eint der Wunsch, eine emanzipierte Frau am Hofe zu zeigen, die mutig, unangepasst und selbstbestimmt ist. Die Figur mit dem Verlangen nach möglichst viel Freiheit auszustatten, ist dabei jedoch nicht neu, denn so fortschrittlich gestattete man auch schon der Mutter der Streaming-Sisis zu denken. Allerdings kamen dort eben auch noch eine Portion Kitsch und die aus heutiger Sicht starreren Rollenbilder hinzu.
Den beiden neuen Serien-Produktionen scheint daran gelegen, die Geschichte zu entkitschen und einen zeitgemäßen Blick auf eine historische Figur zu werfen. Beim Entstauben scheint zu helfen, dass historische Genauigkeit keine große Rolle spielte, so dass die Serien zwar mehr oder weniger lose auf dem Leben von Elisabeth von Österreich-Ungarn basieren, aber letztlich frei erzählt sind. Dies lässt Raum für neue Figuren und Handlungsstränge - oder auch Absinth-Partys, einen schwangeren Crowd-Surfing-Moment sowie Bauchmuskeltraining.
Wo aber liegen die Unterschiede? Interessant ist vor allem, welche charakterlichen Schwerpunkte bei den emanzipierten Protagonistinnen der Serien im Vergleich gelegt werden. So schwankt die Netflix'sche Sisi eher zwischen Eskapismus und kindlicher Rebellion. In der Auftaktstaffel zumindest ist ihre Rolle auf dem politischen Parkett recht gering, die Suche nach Verortung der ehemaligen Herzogin von Bayern endet damit weniger in der politischen Einflussnahme. Am Morgen der Hochzeit riecht die von Devrim Lingnau porträtierte Sisi noch nach Champagner des Vorabends – und geschritten wird alleine zum Altar.
Der Unfreiheit und den Zwängen des Hofstaats mit samt einer dominanten Schwiegermutter versucht sie eher durch Ablenkung wie Feierei, oder einer Liebelei mit ihrem Schwager zu entkommen. Netflix zeichnet hier generell eine gebrochenere Version, was oftmals durch eine düstere Lichtstimmung verstärkt wird. Eine, die sich gerne mal versteckt, wenn es ernst wird, um es böse zu sagen – oder menschlich, je nach Sichtweise. Ihr Empathie abzusprechen und reine Oberfläche zu attestieren, würde ihr aber auch nicht gerecht werden, denn den Blick fürs Volk hat sie sehr wohl.
Wie mein Kollege Jan Freitag bereits in seiner lesenswerten Rezension über die Netflix-Sisi schrieb, kann man in der jenseits des Heimatfilms positionierten Serie von einer woken Sisi sprechen, was damit ganz einem großstädtischen Zeitgeist entspricht. Die Stärke kommt durch Schwäche, Brüche, Hadern - und das ist poetisch inszeniert.
Bei RTL+ hingegen lässt man Sisi weniger hedonistisch auftreten, sondern zu einer aktiven Spielfigur auf dem politischen Parkett werden, die immer mehr zu einer zentralen Instanz in der internationalen Konfliktlösung wird: eine relevante, sich einmischende Sisi, mehr mit sich im Reinen und die Fäden in der Hand haltend. Übergeben wird die Braut dem Kaiser dort übrigens vom Vater, was etwas traditioneller und familiärer wirkt (allerdings nicht analog zu Romy Schneider, die flankiert von ihrer Film-Mutter und -Schwiegermutter zum Altar schritt).
Ihr auferlegte Regeln bricht die bei RTL+ von Dominique Davenport gespielte Sisi häufig, um etwas für das große Ganze zu erzielen. Dieses hat sie mehr als viele andere in der Serie im Blick und dafür überschreitet sie auch gerne Grenzen. Sei es während des Krieges als Krankenschwester für die Verwundeten, bei einem kaiserlichen Empfang, bei dem sie den Zorn der Ungarn hervorruft, in Ungarn selbst als sie mit so genannten Schlüsselqualifikationen punktet und die Wogen glättet. Es gibt unzählige weitere Beispiele, in denen die Sisi von RTL+ auftaucht und eine laute Stimme hat, was gesellschaftliche Konsequenzen nach sich ziehen könnte.
Einen weiteren Höhepunkt dürfte das bereits in der zweiten Staffel erreichen, nachdem nach zwei Töchtern nun - vor allem für alle anderen - der lang ersehnte Wunsch eines Thronfolgers Wirklichkeit wurde und sie nach Ungarn reist. Nach der Geburt sieht sich Sisi direkt wieder in der Pflicht, zu agieren, obwohl ihre Hauptaufgabe mit dem kleinen Kronprinz Rudolf für viele als erledigt gelten dürfte. Eine politische Reise, keine zum Zeitvertreib. Sie reist allein, nicht zusammen mit ihrem Mann. Franz bleibt zu Hause und sieht sich plötzlich mit Fragen der Erziehung konfrontiert.
Die kleine Marie, Tochter der von Sisi zum Tode verurteilten Fanny, war über einen Umweg am Hof angekommen und markiert die Systemsprengerin. Angesichts der zahlreichen Angestellten im Haus und seiner sich primär um den Thronfolger kümmernden Mutter kann man nur bedingt von "Care Arbeit" sprechen, jedoch ist es schon eine Entscheidung, zu zeigen, wie man sie auf einen "Businesstrip" schickt und ihn daheim mit den Kindern lässt. Emanzipation bedeutet bei RTL+ daher auch Teamarbeit, zu Beginn der zweiten Staffel mehr denn je. Wenn Prinz Philip beim britischen Königshaus von "The Firm" spricht, so ist hier bereits eine Art Start-up sichtbar.
Nachdem man sich bei Netflix in der ersten Staffel sehr viel Zeit nahm und mit wenig Zeitsprüngen auskam, sah dies bei RTL+ anders aus. Bei Netflix endete die erste Staffel mit der Schwangerschaft, bei RTL+ wurde nach sechs Folgen bereits das ältere der beiden bereits geborenen Kinder beigesetzt. Für RTL+ bedeutet dies dann aber auch, dass die große Liebesgeschichte schon mit dem Erstling weitestgehend auserzählt ist. Auf den Plan treten weitere Gegenspieler, wie die Preußen und ein Handlungsstrang, der die Patchwork-Qualitäten des Hofes heraus fordert.
Klar wird nach Ansicht der ersten zwei Folgen der zweiten Staffel, dass der Weg einer sich einmischenden Sisi weiter beschritten wird. Auf Strecke könnte das durchaus eine Prise zu viel werden, vor allem wenn man sich an der Perfektion aufhängt, mit der Sisi all ihre Aufgaben bewältigt: Pferdeflüsterin, Sprachtalent und diplomatische Strippenzieherin in Personalunion. Im Fotofinish der beiden Serienprojekte ist jene für RTL+ inszenierte Sisi dennoch leicht vorn.
Der Reiz einer Inszenierung zu folgen, die der Hauptfigur erlaubt, sich aktiv ins politische Geschehen einzumischen, laut mit Wirkung zu sein, immer wieder den Kampf einzugehen, auf Augenhöhe mit ihrem Mann zu gelangen, ist für mich etwas größer. Wissend, dass die Drehbücher in beiden Produktionen von den Geschichtsbüchern abweichen, ist mir eine relevantere Sisi mit etwas mehr Pathos lieber, als die hedonistische, die sich mehrfach gegen die kindlich wirkende Abkürzung ihres ersten Vornamens Elisabeth wehrt, sich aber öfters so verhält.
Mit der Wahl zum Titel "Die Kaiserin" – internationaler Titel "The Empress" – hat Netflix ihr damit schon mal den Gefallen getan. An einer Stelle meint die Netflix-Sisi: "Ich hoffe die Menschen werden sich daran erinnern, dass ich eine gute Kaiserin war. Und nicht welche Frisur ich hatte". Spannend bleibt daher auch, inwiefern im Fortgang der Netflix-Interpretation gegen einen Eindruck von Oberflächlichkeit angekämpft wird.
Die zweite Staffel von "Sisi" bei RTL+ startet am Freitag, 16. Dezember. RTL zeigt die Folgen am 27. und 28. Dezember ab 20:15 Uhr im Free-TV. Die erste Staffel von "Die Kaiserin" steht bei Netflix zum Abruf bereit.
Quelle; dwdl
Lange nichts und jetzt gleich doppelt: Innerhalb eines Jahres sind zwei neue Serien über die einst durch Romy Schneiders Darstellung ikonisch gewordene Sis(s)i erschienen, zuerst bei RTL+ und dann bei Netflix. Hat man beide gesehen, bleibt die Frage nicht aus: "Welche hat Dir besser gefallen?" Insbesondere jetzt, wo über die Feiertage und zwischen den Jahren vielleicht der Sinn nach Serienvergnügen steht, möglicherweise besonders diesem Genre - und dann bei RTL+ auch noch die zweite Staffel startet. Da bleibt das Kitzeln im Kopf nicht aus, die beiden Produktionen miteinander zu vergleichen und bewerten zu wollen.
Jedoch nicht mit Punkteskala, Daumen hoch oder runter und auch nicht mit Pferdestärken, wie es sich bei einem Text über eine Pferdenärrin anbieten würde. Denn das – so viel kann man schon mal sagen – teilen sich beide Inszenierungen: wo der bereits orthographisch abgesetzten Ursprungs-Sissi nach Ernst Marischka (also mit zwei s) noch vom Damensattel mit einem seitlichen Sitz herunter geholfen wurde, sind wilde Ritte der modernen Serien-Sisis im Sattel nach englischer Art mit gespreizten Beinen auch im Abgang eigenständig.
Doch zurück zum Eindruck, wenn man ins Sisi-Versum eingestiegen ist und Bekanntschaft mit den Nachfolgerinnen von Romy Schneider als Kaiserin von Österreich macht. Vorweg: sie haben beide ihre Berechtigung. Die von RTL+ und Netflix inszenierte Sisi eint der Wunsch, eine emanzipierte Frau am Hofe zu zeigen, die mutig, unangepasst und selbstbestimmt ist. Die Figur mit dem Verlangen nach möglichst viel Freiheit auszustatten, ist dabei jedoch nicht neu, denn so fortschrittlich gestattete man auch schon der Mutter der Streaming-Sisis zu denken. Allerdings kamen dort eben auch noch eine Portion Kitsch und die aus heutiger Sicht starreren Rollenbilder hinzu.
Den beiden neuen Serien-Produktionen scheint daran gelegen, die Geschichte zu entkitschen und einen zeitgemäßen Blick auf eine historische Figur zu werfen. Beim Entstauben scheint zu helfen, dass historische Genauigkeit keine große Rolle spielte, so dass die Serien zwar mehr oder weniger lose auf dem Leben von Elisabeth von Österreich-Ungarn basieren, aber letztlich frei erzählt sind. Dies lässt Raum für neue Figuren und Handlungsstränge - oder auch Absinth-Partys, einen schwangeren Crowd-Surfing-Moment sowie Bauchmuskeltraining.
Wo aber liegen die Unterschiede? Interessant ist vor allem, welche charakterlichen Schwerpunkte bei den emanzipierten Protagonistinnen der Serien im Vergleich gelegt werden. So schwankt die Netflix'sche Sisi eher zwischen Eskapismus und kindlicher Rebellion. In der Auftaktstaffel zumindest ist ihre Rolle auf dem politischen Parkett recht gering, die Suche nach Verortung der ehemaligen Herzogin von Bayern endet damit weniger in der politischen Einflussnahme. Am Morgen der Hochzeit riecht die von Devrim Lingnau porträtierte Sisi noch nach Champagner des Vorabends – und geschritten wird alleine zum Altar.
Der Unfreiheit und den Zwängen des Hofstaats mit samt einer dominanten Schwiegermutter versucht sie eher durch Ablenkung wie Feierei, oder einer Liebelei mit ihrem Schwager zu entkommen. Netflix zeichnet hier generell eine gebrochenere Version, was oftmals durch eine düstere Lichtstimmung verstärkt wird. Eine, die sich gerne mal versteckt, wenn es ernst wird, um es böse zu sagen – oder menschlich, je nach Sichtweise. Ihr Empathie abzusprechen und reine Oberfläche zu attestieren, würde ihr aber auch nicht gerecht werden, denn den Blick fürs Volk hat sie sehr wohl.
Wie mein Kollege Jan Freitag bereits in seiner lesenswerten Rezension über die Netflix-Sisi schrieb, kann man in der jenseits des Heimatfilms positionierten Serie von einer woken Sisi sprechen, was damit ganz einem großstädtischen Zeitgeist entspricht. Die Stärke kommt durch Schwäche, Brüche, Hadern - und das ist poetisch inszeniert.
Bei RTL+ hingegen lässt man Sisi weniger hedonistisch auftreten, sondern zu einer aktiven Spielfigur auf dem politischen Parkett werden, die immer mehr zu einer zentralen Instanz in der internationalen Konfliktlösung wird: eine relevante, sich einmischende Sisi, mehr mit sich im Reinen und die Fäden in der Hand haltend. Übergeben wird die Braut dem Kaiser dort übrigens vom Vater, was etwas traditioneller und familiärer wirkt (allerdings nicht analog zu Romy Schneider, die flankiert von ihrer Film-Mutter und -Schwiegermutter zum Altar schritt).
Ihr auferlegte Regeln bricht die bei RTL+ von Dominique Davenport gespielte Sisi häufig, um etwas für das große Ganze zu erzielen. Dieses hat sie mehr als viele andere in der Serie im Blick und dafür überschreitet sie auch gerne Grenzen. Sei es während des Krieges als Krankenschwester für die Verwundeten, bei einem kaiserlichen Empfang, bei dem sie den Zorn der Ungarn hervorruft, in Ungarn selbst als sie mit so genannten Schlüsselqualifikationen punktet und die Wogen glättet. Es gibt unzählige weitere Beispiele, in denen die Sisi von RTL+ auftaucht und eine laute Stimme hat, was gesellschaftliche Konsequenzen nach sich ziehen könnte.
Einen weiteren Höhepunkt dürfte das bereits in der zweiten Staffel erreichen, nachdem nach zwei Töchtern nun - vor allem für alle anderen - der lang ersehnte Wunsch eines Thronfolgers Wirklichkeit wurde und sie nach Ungarn reist. Nach der Geburt sieht sich Sisi direkt wieder in der Pflicht, zu agieren, obwohl ihre Hauptaufgabe mit dem kleinen Kronprinz Rudolf für viele als erledigt gelten dürfte. Eine politische Reise, keine zum Zeitvertreib. Sie reist allein, nicht zusammen mit ihrem Mann. Franz bleibt zu Hause und sieht sich plötzlich mit Fragen der Erziehung konfrontiert.
Die kleine Marie, Tochter der von Sisi zum Tode verurteilten Fanny, war über einen Umweg am Hof angekommen und markiert die Systemsprengerin. Angesichts der zahlreichen Angestellten im Haus und seiner sich primär um den Thronfolger kümmernden Mutter kann man nur bedingt von "Care Arbeit" sprechen, jedoch ist es schon eine Entscheidung, zu zeigen, wie man sie auf einen "Businesstrip" schickt und ihn daheim mit den Kindern lässt. Emanzipation bedeutet bei RTL+ daher auch Teamarbeit, zu Beginn der zweiten Staffel mehr denn je. Wenn Prinz Philip beim britischen Königshaus von "The Firm" spricht, so ist hier bereits eine Art Start-up sichtbar.
Nachdem man sich bei Netflix in der ersten Staffel sehr viel Zeit nahm und mit wenig Zeitsprüngen auskam, sah dies bei RTL+ anders aus. Bei Netflix endete die erste Staffel mit der Schwangerschaft, bei RTL+ wurde nach sechs Folgen bereits das ältere der beiden bereits geborenen Kinder beigesetzt. Für RTL+ bedeutet dies dann aber auch, dass die große Liebesgeschichte schon mit dem Erstling weitestgehend auserzählt ist. Auf den Plan treten weitere Gegenspieler, wie die Preußen und ein Handlungsstrang, der die Patchwork-Qualitäten des Hofes heraus fordert.
Klar wird nach Ansicht der ersten zwei Folgen der zweiten Staffel, dass der Weg einer sich einmischenden Sisi weiter beschritten wird. Auf Strecke könnte das durchaus eine Prise zu viel werden, vor allem wenn man sich an der Perfektion aufhängt, mit der Sisi all ihre Aufgaben bewältigt: Pferdeflüsterin, Sprachtalent und diplomatische Strippenzieherin in Personalunion. Im Fotofinish der beiden Serienprojekte ist jene für RTL+ inszenierte Sisi dennoch leicht vorn.
Der Reiz einer Inszenierung zu folgen, die der Hauptfigur erlaubt, sich aktiv ins politische Geschehen einzumischen, laut mit Wirkung zu sein, immer wieder den Kampf einzugehen, auf Augenhöhe mit ihrem Mann zu gelangen, ist für mich etwas größer. Wissend, dass die Drehbücher in beiden Produktionen von den Geschichtsbüchern abweichen, ist mir eine relevantere Sisi mit etwas mehr Pathos lieber, als die hedonistische, die sich mehrfach gegen die kindlich wirkende Abkürzung ihres ersten Vornamens Elisabeth wehrt, sich aber öfters so verhält.
Mit der Wahl zum Titel "Die Kaiserin" – internationaler Titel "The Empress" – hat Netflix ihr damit schon mal den Gefallen getan. An einer Stelle meint die Netflix-Sisi: "Ich hoffe die Menschen werden sich daran erinnern, dass ich eine gute Kaiserin war. Und nicht welche Frisur ich hatte". Spannend bleibt daher auch, inwiefern im Fortgang der Netflix-Interpretation gegen einen Eindruck von Oberflächlichkeit angekämpft wird.
Die zweite Staffel von "Sisi" bei RTL+ startet am Freitag, 16. Dezember. RTL zeigt die Folgen am 27. und 28. Dezember ab 20:15 Uhr im Free-TV. Die erste Staffel von "Die Kaiserin" steht bei Netflix zum Abruf bereit.
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Quelle; dwdl