Es ist ein grundlegender Fehler in der Architektur von Computerchips, der PCs angreifbar macht: Mit diesem Problem muss sich nicht - wie anfangs angenommen - nur der US-Hersteller Intel auseinandersetzen. Das Schlamassel scheint größer zu sein.
Erst sah es so aus, als betreffe die Sicherheitslücke nur Computer mit Intel-Chips. Doch es scheinen auch andere Hersteller betroffen zu sein, sagen Forscher aus Deutschland, Österreich und den USA. Zum Beispiel die Chips der Firma ARM, die in vielen Smartphones stecken. Ein Hersteller AMD - nach Intel einer der Großen der Branche - sagt: Seine Hardware sei nur teilweise berührt.
Für Angriffe verwundbar
Nur so viel ist im Moment sicher: Der Grund für die Sicherheitslücke ist eine bestimmte Funktionalität in den Prozessoren, also dem Herzen eines jeden PCs, Servers oder Smartphones: Diese Funktion nennt sich spekulative Ausführung - speculative execution.
"Das ist eine Technologie, die moderne Chips seit vielen Jahren nutzen", sagt Ina Fried, Technologiereporterin für die Website Axios.com. "Wenn der Chip gerade nichts zu tun hat, führt er trotzdem Berechnungen aus, von denen er annimmt, dass der Nutzer sie später abruft." Dieser Ansatz sei sinnvoll, weil die Chips so dauernd beschäftigt seien, so Fried. "Wissenschaftler haben jedoch herausgefunden, dass solch ein System die Chips für Angriffe verwundbar macht."
Laut Fried ist nicht die Technologie das Problem: Sie sei gut, weil unsere Rechner schneller reagieren können, also zum Beispiel auf einen Mausklick sofort ein Programm zu starten oder blitzschnell einen Text zu laden: "Es ist die Art und Weise wie verschiedene Chips und die jeweiligen Betriebssysteme die Technologie nutzen. Das macht den jeweiligen Rechner anfällig für Angriffe von außen." Deshalb sei es im Augenblick noch schwierig zu sagen, ob jeder gleichermaßen betroffen sei.
Auch Smartphones müssen geflickt werden
Jetzt sind also die Hersteller der Betriebssysteme gefragt. Sie müssen ihre Software ändern und so genannte Patches veröffentlichen. Sie können den Fehler bereinigen. Betroffen sind nicht nur Rechner mit Windows-System, sondern alle Hersteller. Sogar die Betriebssysteme unserer Smartphones müssen vermutlich geflickt werden, so Fried: "Linux, Microsoft Windows, Apple sowohl Mac OS als auch iOS - all diese Betriebssystem werden in den nächsten Tagen Patches erhalten. Die Art wie sie arbeiten wird verändert und dadurch sind sie wieder sicherer."
Als gestern die britische Website "The Register" die Nachricht veröffentlichte, hieß es, dass diese Patches die Rechner langsamer machen könnten. Dieser Darstellung widersprach der Chiphersteller Intel. Auch Tech-Reporterin Fried glaubt nicht, dass ein Nutzer nach einem Update Geschwindigkeitseinbußen feststellen wird: "Ich glaube, die ersten Fehlerbehebungen, die in den kommenden Tagen veröffentlicht werden, werden nicht die letzten sein." Der Fehler sei so umfangreich, dass es eine Vielzahl von Ansätzen geben werde. "Mit der Zeit dürften die Patches dann besser werden."
Eine Frage, die viele Nutzer umtreibt: Weshalb wussten viele Hersteller und Softwareunternehmen offenbar schon seit Monaten über die Sicherheitslücke Bescheid? Die Antwort heißt "verantwortungsvolle Offenlegung": Wenn ein Hardware-Fehler auftaucht, will man allen Unternehmen, die dafür Software programmieren die Chance geben, diesen Fehler zu beheben, bevor Kriminelle ihn ausnutzen können.
"Das hätte hier eigentlich auch hier geschehen sollen, aber der Umfang dieser Sicherheitslücke war wohl so riesig, dass einige Leute geplaudert haben", sagt Ina Fried. "Ziel war es, die Patches zur Bekanntgabe der Nachricht zu veröffentlichen."
Quelle: www.tagesschau.de
siehe auch:
Meltdown and Spectre
Erst sah es so aus, als betreffe die Sicherheitslücke nur Computer mit Intel-Chips. Doch es scheinen auch andere Hersteller betroffen zu sein, sagen Forscher aus Deutschland, Österreich und den USA. Zum Beispiel die Chips der Firma ARM, die in vielen Smartphones stecken. Ein Hersteller AMD - nach Intel einer der Großen der Branche - sagt: Seine Hardware sei nur teilweise berührt.
Für Angriffe verwundbar
Nur so viel ist im Moment sicher: Der Grund für die Sicherheitslücke ist eine bestimmte Funktionalität in den Prozessoren, also dem Herzen eines jeden PCs, Servers oder Smartphones: Diese Funktion nennt sich spekulative Ausführung - speculative execution.
"Das ist eine Technologie, die moderne Chips seit vielen Jahren nutzen", sagt Ina Fried, Technologiereporterin für die Website Axios.com. "Wenn der Chip gerade nichts zu tun hat, führt er trotzdem Berechnungen aus, von denen er annimmt, dass der Nutzer sie später abruft." Dieser Ansatz sei sinnvoll, weil die Chips so dauernd beschäftigt seien, so Fried. "Wissenschaftler haben jedoch herausgefunden, dass solch ein System die Chips für Angriffe verwundbar macht."
Laut Fried ist nicht die Technologie das Problem: Sie sei gut, weil unsere Rechner schneller reagieren können, also zum Beispiel auf einen Mausklick sofort ein Programm zu starten oder blitzschnell einen Text zu laden: "Es ist die Art und Weise wie verschiedene Chips und die jeweiligen Betriebssysteme die Technologie nutzen. Das macht den jeweiligen Rechner anfällig für Angriffe von außen." Deshalb sei es im Augenblick noch schwierig zu sagen, ob jeder gleichermaßen betroffen sei.
Auch Smartphones müssen geflickt werden
Jetzt sind also die Hersteller der Betriebssysteme gefragt. Sie müssen ihre Software ändern und so genannte Patches veröffentlichen. Sie können den Fehler bereinigen. Betroffen sind nicht nur Rechner mit Windows-System, sondern alle Hersteller. Sogar die Betriebssysteme unserer Smartphones müssen vermutlich geflickt werden, so Fried: "Linux, Microsoft Windows, Apple sowohl Mac OS als auch iOS - all diese Betriebssystem werden in den nächsten Tagen Patches erhalten. Die Art wie sie arbeiten wird verändert und dadurch sind sie wieder sicherer."
Als gestern die britische Website "The Register" die Nachricht veröffentlichte, hieß es, dass diese Patches die Rechner langsamer machen könnten. Dieser Darstellung widersprach der Chiphersteller Intel. Auch Tech-Reporterin Fried glaubt nicht, dass ein Nutzer nach einem Update Geschwindigkeitseinbußen feststellen wird: "Ich glaube, die ersten Fehlerbehebungen, die in den kommenden Tagen veröffentlicht werden, werden nicht die letzten sein." Der Fehler sei so umfangreich, dass es eine Vielzahl von Ansätzen geben werde. "Mit der Zeit dürften die Patches dann besser werden."
Eine Frage, die viele Nutzer umtreibt: Weshalb wussten viele Hersteller und Softwareunternehmen offenbar schon seit Monaten über die Sicherheitslücke Bescheid? Die Antwort heißt "verantwortungsvolle Offenlegung": Wenn ein Hardware-Fehler auftaucht, will man allen Unternehmen, die dafür Software programmieren die Chance geben, diesen Fehler zu beheben, bevor Kriminelle ihn ausnutzen können.
"Das hätte hier eigentlich auch hier geschehen sollen, aber der Umfang dieser Sicherheitslücke war wohl so riesig, dass einige Leute geplaudert haben", sagt Ina Fried. "Ziel war es, die Patches zur Bekanntgabe der Nachricht zu veröffentlichen."
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Quelle: www.tagesschau.de
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