AW: Rangnick bleibt in Hoffenheim
Rangnick verlängert bis 2012
Nach der harten Landung auf dem Boden der Tatsachen bleibt den einstigen Himmelsstürmern von 1899 Hoffenheim zumindest eine langwierige Trainersuche erspart. Ralf Rangnick wird auch in der kommenden Saison auf der Bank des Bundesligisten sitzen. Der Trainer verlängerte seinen Kontrakt bis 2012.
Kein "Super Gau"
Ob er auch wieder zum ganz starken Mann im Kraichgau aufsteigt, wollen der 51-Jährige und Mäzen Dietmar Hopp auf einer Pressekonferenz verkünden. Einen "Super-Gau" werde es im schmucken Trainingszentrum von Zuzenhausen nicht geben, verlautete es aus dem Klub.
Reichweite der Kompetenzen noch nicht klar
Der "massive Umbruch", den Hopp beim Abschied von Manager Jan Schindelmeiser verkündet hatte, fällt damit etwas verträglicher für den Herbstmeister von 2008 aus. Mit Rangnick bleibt zumindest einer der beiden Baumeister, die 1899 von der Regionalliga in die Bundesliga manövriert hatten, dem Verein erhalten. Inwiefern der Trainer als Projektleiter wie zu Beginn seines Engagements auch das alleinige Sagen erhält, hängt davon ab, wer die vom Klub-Patron geforderte Stelle des Sportlichen Leiters bekleiden wird und welchen Einfluss der neue Beirat erhält.
Tanner im Gespräch
Nach Informationen von "Bild.de" soll der bisherige Nachwuchschef Ernst Tanner neuer Manager werden. Ein klares Indiz dafür, dass sich Rangnick im Machtpoker durchgesetzt hat. Schließlich hatte Rangnick den 43-Jährigen, der die Nachfolge des auf Druck von oben zurückgetretenen Schindelmeisers antreten soll, im vergangenen Jahr selbst von 1860 München nach Hoffenheim geholt.
Gespräche mit von Heesen geführt
Hopp dürfte auf jeden Fall froh über den Verbleib Rangnicks sein. Erneute Spekulationen um die Zukunft des Trainers in der neuen Spielzeit sollten damit vom Tisch sein. Schließlich stand der Milliardär in den vergangenen Tagen massiv in der Kritik. Das Vorpreschen bei der Managersuche, in der der SAP-Mitbegründer bereits Gespräche mit Thomas von Heesen führte, war bei Rangnick übel aufgestoßen. Plötzlich erwog der ehrgeizige Coach ernsthaft seinen Rücktritt.
Rückhalt in der Mannschaft vorhanden
Doch nach weiteren Gesprächen zwischen ihm und Hopp scheint das nötige Vertrauen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit wieder hergestellt. Die Mannschaft steht nach wie vor zu ihrem Trainer. Das hatten sowohl Gespräche von ihm und dem Spielerrat als auch zwischen Hopp und den Führungspersonen des Teams ergeben.
Junge Spieler bevorzugt
Mit neuem Zusammenhalt wollen Rangnick und Hopp die Irritationen der vergangenen Monate nun hinter sich lassen und so etwas wie einen Neustart des einst bejubelten Projektes Hoffenheim unternehmen. In Zukunft soll wieder verstärkt auf junge deutsche Spieler gesetzt werden, millionenschwere Transfers südamerikanischer Talente wie Franco Zuculini oder Maicosuel sollen der Vergangenheit angehören. Das Sagen dürfte dabei wieder Rangnick haben.
Hopp nun näher am Geschehen
Als Reaktion auf die Turbulenzen will sich Hopp zukünftig stärker ins Tagesgeschäft des Vereins einschalten. "Ich habe mir vorgenommen, gemeinsam mit Klubchef Peter Hofmann ein Büro zu beziehen. Die Entscheidungswege sollen kürzer werden. Ich will in der Nähe sein, damit Fragen sofort geklärt werden können", sagte Hopp und betonte: "Ich habe keine Ansprüche. Aber ich will erreichbarer sein." Hopp will das Büro im Trainingszentrum Zuzenhausen voraussichtlich Anfang Juli beziehen. "Einen Sprechtag wird es sicher nicht geben. Ich werde bei Bedarf dort sein", kündigte der 70-Jährige an.
Quelle: sid, dpa